Bohlinger, Roland
Roland Bohlinger (
4. Juli 1937 in Schwäbisch Gmünd; 
15. März 2013[1]) war ein deutscher Autor, Verleger und Eigentümer des Verlags für ganzheitliche Forschung und Kultur, des Hutten-Verlags und der Theodor-Storm-Versandbuchhandlung, des weiteren Vorsitzender des „Sippenvereins Bohlinger e.V.“
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Roland Bohlinger studierte Geschichte, Germanistik, daneben Philosophie und Verfassungsrecht. Anschließend arbeitete er ein Jahr als Lehrer sowie neun Jahre in einem Schulbuchverlag. Daneben betrieb er einen Lehrmittel- und Versandbuchhandel
In der zweiten Hälfte der 1970er Jahre leitete Roland Bohlinger zusammen mit Walther Soyka das „Institut für biologische Sicherheit“. Ende der 1970er Jahre veröffentlichte er das Buch Im Namen des Volkes und schrieb in Deutschland in Geschichte und Gegenwart. In den 1980er Jahren war er in führender Position im „Deutschen Rechts- und Lebensschutzverband“ tätig. Seine Aktivitäten wurden von der 1987 gegründeten „Initiative zur Förderung kulturtragenden Schrifttums“ (IFS) unterstützt.
1990 rief Bohlinger das „Forum für deutsche Selbstbestimmung“ ins Leben und organisierte die Unterschriftensammlung „Berliner Erklärung zur Zukunft Deutschlands“. 1992 übernahm er die Herausgabe der Zeitschrift „Nation“ , die Ende 1993 eingestellt wurde. 1994 übernahm er den Askania-Verlag von Herbert Taege und gab seit Mitte 1994 den „Informations- und Dokumentationsdienst“ (ID)“ heraus, sowie seit Juni 2001 „Freiheit und Recht, in systemkritisches Magazin“, das in seiner ideellen „Freien Republik Uhlenhof“ erschien.
Roland Bohlinger gehörte dem Umfeld des „Bundes für Gotterkenntnis“ an, für dessen Weltanschauung er in seinen Schriften warb. Mit dem „Institut für biologische Sicherheit“ versuchte er, völkische Gedanken in die Anti-Atomkraft-Bewegung zu tragen. Er trat als Kläger und Prozeßbevöllmächtigter für mehrere hundert Kläger gegen Atomanlagen auf. Seit den 1980er Jahren konzentrierte er sich auf seinen „Verlag für ganzheitliche Forschung und Kultur“, der Literatur sowie Nachdrucke antijudaistischer und völkischer Werke aus den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts verbreitete. Die IFS, die es sich zur Aufgabe gemacht hatte, Bohlingers Verlag finanziell zu unterstützen, fand u.a. die Zustimmung Otto Ernst Remers, Günter Deckerts und Werner Georg Haverbecks.
Seit Beginn des neuen Jahrhunderts engagierte sich Roland Bohlinger bei der Gruppierung der „Reichsbürger“.[2] Nach eigener Angabe fanden bei Roland Bohlinger seit 1976 ungefähr 50 Hausdurchsuchungen statt,[3]eine davon noch 2007.[4] Später wurde er nach eigener Angabe u.a. beschuldigt, bei seinem Sohn ein „Winnenden-Syndrom“ hervorzurufen, und es wurde ihm unter diesem Vorwand das Kind weggenommen.[5] Nach einer Hausdurchsuchung 2002 gründete Bohlinger bereits 2003 den „Freundeskreis Roland Bohlinger“ um das Fortbestehen seines Verlages sicherstellen zu können.[6]Er erlebte noch wie die Versandauslieferung Bohlinger 2012 mit einem eigenen Auftritt im Weltnetz an den Start ging.
Bohlingers bleibendes Verdienst über seinen Tod hinaus ist es vor allem, Werke der verschiedensten Autoren dadurch der Vergessenheit entrissen zu haben, in dem er sie als Nachdrucke veröffentlichte. Er und seine Familie hatten deshalb massiv unter Repression zu leiden.
Nach dem Bohlinger und sein Sohn es wagten das Buch „Jüdischer Imperialismus“ von Gregor Schwartz-Bostunitsch als Nachdruck zu veröffentlich, rückten Staatsanwaltschaft und Polizei der BRD in Mannschaftsstärke an und beschlagnahmten alle Exemplare des Buches. Letztlich konnten sie die Veröffentlichung aber nicht unterbinden.[7]
Die Herausgabe der Nachdrucke konnte nicht beanstandet werden, weil es sich dabei um vorkonstitutionelles Schrifttum handelt, als es weder das Grundgesetz noch die BRD gab. Es war aber notwendig dieses Recht vor Gericht zu erkämpfen.
Bohlinger war ein Gegner der Nutzung der Atomkraft. Er berief sich auf die Philosophie Mathilde Ludendorffs und auf den sogenannten Esausegen.
Privates
Roland Bohlinger war Vater von sieben Kindern.
Werke (Auswahl)
- Mit Johannes P. Ney: Gutachten zur Frage der Echtheit des sogenannten Wannsee-Protokolls und der dazugehörigen Schriftstücke, Deutscher Rechts- und Lebensschutz-Verband (Hg.), Verlag für ganzheitliche Forschung und Kultur, Viöl 1992 (Netzbuch)
- Als Herausgeber:
- Die Stellungnahme der Leitung der Gedenkstätte Haus der Wannsee-Konferenz zu dem von Bohlinger und Ney verfaßten Gutachten zur Frage der Echtheit des sogenannten Wannsee-Protokolls und der dazugehörigen Schriftstücke, Verlag für ganzheitliche Forschung, Viöl 1995 (Netzbuch)
- Wilhelm Kammeier:[8] Die Fälschung der Geschichte des Urchristentums (Nachdruck) (Netzbuch)
- Als Übersetzer: Die Bankier-Verschwörung von Eustace Mullins (1923–2010) (Bestellmöglichkeit)
- Verfassungshüter oder Tyrannenknechte (1994) (Netzbuch)
- Spitzbubengeschichten (1995) (Netzbuch)
- Die geheime Verführung (1994) (Netzbuch)
- Ist die Freimaurerei eine nach Artikel Neun Absatz Zwei des Grundgesetzes verbotene Vereinigung? (1996) (Netzbuch)
- Die freie Republik Uhlenhof (2001) (Netzbuch)
- Das Ende der Verschwörung gegen Deutschland (2006) (Netzbuch)
- Patriotismus, Ausländerpolitik und die antideutsche Zielsetzung der politischen Führung (1997) (Netzbuch)
- Rechtsradikalismus, Rechtsextremismus, und Verfassungsschutz (2000) (Netzbuch)
- Im Kriegsfall Ausrottung der Deutschen (1997) (Netzbuch)
- Thesen, Ziele, Forderungen (2003) (Netzbuch)
- Zentrale Wurzeln des Terrors (2002) (Netzbuch)
- Fundamente für den Freiheitskampf (2001) (Netzbuch)
- Steuerverweigerung (2007) (Netzbuch)
- Gutachten zur Eignung der Philosophie Mathilde Ludendorffs als weltanschauliche Grundlage für ein freiheitlich-demokratisch-rechtstaatliches Gemeinschaftsleben (1995) (Netzbuch)
- Denkschrift auf der Grundlage des geltenden Esausegen (2002) (Netzbuch)
