Rosenthal, Hans

Aus Metapedia
Wechseln zu: Navigation, Suche

Hans Günter Rosenthal (* 2. April 1925 in Berlin; † 10. Februar 1987 ebenda) war ein jüdischer Unterhaltungskünstler, Moderator, Regisseur, Abteilungsleiter für Unterhaltung im RIAS und Mitglied im Direktorium des Zentralrats der Juden.

Werdegang

Hans Günter Rosenthal war der Sohn eines jüdischen Bankbeamten. Seine Mutter stammte aus Drossen, Provinz Mark-Brandenburg. Der Vater starb 1937, nachdem er wenige Monate zuvor seine Stellung verloren hatte, die Mutter verlor er 1941. Rosenthal besuchte die Volksschule und die Mittelschule in Berlin. Nach dem frühen Tod der Eltern wurde er von Heim zu Heim geschoben.

Der als Fernseh-Unterhalter „Hänschen“ bei „Dalli-Dalli“ bekanntgewordene Hans Günter Rosenthal wurde im Nationalsozialismus für die Auswanderung nach Palästina in einer vom Staat und von Zionisten gemeinsam betriebenen Lehranstalt landwirtschaftlich ausgebildet. Im Zweiten Weltkrieg mußte er Zwangsarbeit leisten, u.a. als Ackordarbeiter und Totengräber.[1] Ab 1943 lebte er verborgen in einer Berliner Gartenlaube.[2]

1945 kam er als Volontär zum Berliner Rundfunk, wo er sich schnell zum Organisator und Regieassistenten hocharbeitete. U.a. leitete er dort eine Jugendgruppe. 1948 wechselte er zum Sender RIAS, für den er von 1953 bis zu seinem Ausscheiden 1980 auch als Regisseur, und von 1962 bis 1980 Unterhaltungschef, tätig war. Dann stieg er auch als Privatproduzent ins TV-Geschäft ein. Bis 1984 gehörte Rosenthal dem Direktorium des Zentralrats der Juden in Deutschland an, wurde aber intern attackiert, weil seine Kinder (er war mit einer Nichtjüdin verheiratet) „nicht jüdisch erzogen“ würden.[1] Traudl Rosenthal, die Witwe, berichtete 1995, wie sie das Kriegsende vor 50 Jahren erlebt hatte: „Ich war mit meiner Mutter und meiner Schwester auf dem Weg nach Berlin. Wir hatten wahnsinnige Angst vor den Russen. Meine Mutter war gerade zwei Tage zuvor vergewaltigt worden.“[1]

Fußnoten

  1. 1,0 1,1 1,2 David Korn: Wer ist wer im Judentum? - FZ-Verlag. ISBN 3-924309-63-9
  2. Unterstützt von zwei Berliner Frauen, versteckte sich Hans Rosenthal zuletzt zwei Jahre lang bis Kriegsende in einer Laubenkolonie.