Breitscheid, Rudolf

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Auf einer DDR-Briefmarke

Rudolf Breitscheid (Lebensrune.png 2. November 1874 in Köln; Todesrune.png 24. August 1944 in Weimar-Buchenwald) war ein deutscher Politiker (SPD).

Inhaltsverzeichnis

Leben

Nach dem Studium der Nationalökonomie in München und Marburg, wo er der Burschenschaft Arminia beitrat, arbeitete er als Redakteur und trat 1903 der linksliberalen Freisinnigen Vereinigung bei, der sich im selben Jahr der von Friedrich Naumann geführte Nationalsoziale Verein anschloß. 1912 trat er in die SPD ein und war ab 1916 Chefredakteur der pazifistischen Zeitschrift „Sozialistische Auslandspolitik“, die nach 1918 unter dem Titel „Der Sozialist“ erschien. 1917 trat er zur USPD über.

Nach der Novemberrevolte war er Preußischer „Innenminister“ in der ersten sogenannten Revolutionsregierung. Ab 1920 war er Mitglied des Reichstags, zunächst für die USPD, ab 1922 für die SPD. 1928 wurde er mit Wilhelm Dittmann und Otto Wels Vorsitzender der sozialdemokratischen Reichstagsfraktion. Nach dem Wahlsieg der NSDAP stand sein Name im August 1933 auf der Ersten Ausbürgerungsliste des Deutschen Reichs, so daß er Deutschland verlassen mußte und sich fortan in Frankreich aufhielt. Von dort setzte er jedoch seine Wühltätigkeit gegen Deutschland fort.

Während des spanischen Bürgerkrieges notierte Ernst Lindemann, zu dieser Zeit Korvettenkapitän und Erster Artillerieoffizier auf dem Panzerschiff Admiral Scheer, mit Datum vom 10. August 1936 in seinem Tagebuch:

„In Madrid halten sich die deutschen Kommunistenführer Willi Münzenberg, Heinz Neumann, Dr. Breitscheid und Otto Wels auf und haben die Fäden des Aufstandes in der Hand, zusammen mit Bela Kuhn.“[1]

Breitscheid nahm auch am sogenannten Lutetia-Kreis teil und beteiligte sich mit anderen ausgewiesenen sozialdemokratischen Politikern an den Besprechungen des von der KPD gelenkten „Volksfront-Ausschusses“, der sich einen Regierungssturz in Deutschland zum Ziel gesetzt hatte und dem Heinrich Mann vorstand, was nach der deutschen Besetzung Frankreichs folglich zu Breitscheids Verhaftung führte.

Tod

Rudolf Breitscheid starb gemeinsam mit Ernst Thälmann bei einem anglo-amerikanischen Terrorangriff auf das KL Buchenwald, in dem er im dortigen Prominentenbau interniert war. Seine Witwe sagte als Augenzeugin zu den Todesumständen:

„Thälmann ist zusammen mit meinem Mann und der hessischen Gräfin Mafalda bei einem Luftangriff auf die nahegelegenen Wilhelm-Gustloff-Werke im Splittergraben des KZ-Prominentenbaus am 24. August 1944 ums Leben gekommen.“[2]

Frau Breitscheid war Augenzeugin und überlebte den Volltreffer in den Schutzgraben durch anglo-amerikanische Bomber mit schweren Verletzungen.

Robert Zeidler, Buchenwaldhäftling von 1939 bis 1945, bestätigte nach zuverlässigen Angaben, dass Thälmann ebenso wie Rudolf Breitscheid am 24.8.1944 bei dem britischen Luftangriff auf den Kasernenkomplex in den Interniertenbaracken des Lagers Buchenwald ums Leben gekommen sei.“[3]

Posthum

In der DDR wurden ihm posthum viele Ehrungen zuteil, indem er in der offiziellen Geschichtsschreibung zum „antifaschistischen Widerstandskämpfer“ stilisiert wurde. Auch in der gegenwärtigen Groß-BRD tragen noch immer viele Straßen den Namen Breitscheids. In Berlin-Charlottenburg wurde 1947 der Breitscheidplatz nach ihm benannt, der am 19. Dezember 2016 Schauplatz eines Lkw–Terroranschlags wurde.

Fußnoten