Lindemann, Ernst

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Ernst Lindemann.jpg

Otto Ernst Lindemann (Lebensrune.png 28. März 1894 in Altenkirchen; Todesrune.png gefallen 27. Mai 1941 im Nordatlantik) war ein deutscher Offizier der Kaiserlichen Marine, der Reichsmarine und der Kriegsmarine, zuletzt Kapitän zur See, Kommandant des Schlachtschiffes „Bismarck“ und Ritterkreuzträger im Zweiten Weltkrieg.

Werdegang

Lindemann bei der Indienststellung der Bismarck, 24. August 1940.jpg

Lindemann trat am 1. April 1913 als Seekadett in die Kaiserliche Marine ein. Nach der einmonatigen Grundausbildung an der Marineschule Mürwik wurde er zur seemännischen Ausbildung auf den Großen Kreuzer SMS „Hertha“ versetzt. Den Ausbruch des Ersten Weltkrieges erlebte der inzwischen zum Fähnrich zur See beförderte Lindemann an Bord des alten Linienschiffes SMS „Lothringen“, wo er zunächst als III., dann als II. Funkoffizier diente. Am 18. September 1915 erfolgte seine Beförderung zum Leutnant zur See. Am 19. März 1916 wurde er als Funkoffizier auf das gerade in Dienst gestellte Linienschiff SMS „Bayern“ versetzt. An Bord der „Bayern“ nahm er an der Eroberung der Baltischen Inseln im Oktober 1917 teil. Das Schiff erhielt während der Unternehmung einen Minentreffer und mußte beschädigt nach Kiel zurückkehren.

Nach dem Waffenstillstand wurde die „Bayern“ im Rahmen des Internierungsverbandes des Konteradmirals Ludwig von Reuter im November 1918 in den britischen Flottenstützpunkt Scapa Flow überführt. Lindemann erlebte die Selbstversenkung seines Schiffes am 21. Juni 1919 nicht mit, da er bereits im Januar 1919 nach Deutschland zurückkommandiert worden war.

Spanischer Bürgerkrieg

Im spanischen Bürgerkrieg war er Korvettenkapitän und Erster Artillerieoffizier (I. AO) auf dem Panzerschiff „Admiral Scheer“.

Zweiter Weltkrieg

Am 24. August 1940 trat er seinen Dienst als Kommandant des Schlachtschiffes „Bismarck“ an. Beim Untergang seines Kriegsschiffes begab sich Lindemann zum Bug und kletterte dort auf den immer flacher werdenden Schiffsrumpf. Zum Schluß soll er, mit der Hand an der weißen Mütze grüßend, langsam mit der Bismarck in die Tiefe gesunken sein – diese Heldentat berichteten Freund und Feind.

Auf See geblieben

Ernst Lindemann fiel am 27. Mai 1941 im Nordatlantik (Position ♁48° 10′ N, 16° 12′ W) an Bord seines stolzen Schlachtschiffes „Bismarck“. Mit ihm blieben weitere 2.103 deutsche Marinemänner auf See.

Am 27. Dezember 1941 wurde ihm posthum das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen, in Anerkennung seiner Leistung bei der Versenkung des britischen Schlachtkreuzers HMS „Hood“ und der Beschädigung des britischen Schlachtschiffes HMS „Prince of Wales“ am 24. Mai 1941 im Gefecht in der Dänemarkstraße gegen die Royal Navy.[1]

„Wie schon gestern bekanntgegeben, wurde das Schlachtschiff ‚Bismarck‘ nach seinem siegreichen Gefecht bei Island am 26. Mai abends durch den Torpedotreffer eines feindlichen Flugzeuges manövrierunfähig. Getreu dem letzten Funkspruch des Flottenchefs Admiral Lütjens ist das Schlachtschiff mit seinem Kommandanten Kapitän zur See Lindemann und seiner tapferen Besatzung am 27. Mai vormittags der vielfachen feindlichen Übermacht erlegen und mit wehender Flagge gesunken.“Wehrmachtbericht vom 28. Mai 1941

Das Familiengrab auf dem Friedhof Dahlem wurde mit einem Gedenkeintrag für Ernst Lindemann ergänzt.

Auszeichnungen und Ehrungen (Auszug)

Adolf Hitler und Korvettenkapitän Ernst Lindemann auf der „Bismarck“ 1941

Ehrungen

  • Nach ihm wurde die Batterie Lindemann benannt, die Teil des Atlantikwalls war, der die erwartete Invasion der Alliierten in Westeuropa abwehren sollte. Die Batterie war mit den 40,6-cm-Geschützen der nicht fertiggestellten Schlachtschiffe der H-Klasse ausgerüstet und zählte zu den stärksten der Befestigungsanlage.

Literatur

  • Jens Grützner: Kapitän zur See Ernst Lindemann: Der Bismarck-Kommandant – Eine Biographie, VDM-Verlag, ISBN 978-3866190474

Verweise

Fußnoten

  1. Bereits zuvor hatte der I. Artillerieoffizier der „Bismarck“, Korvettenkapitän Adalbert Schneider, wenige Stunden vor dem Untergang des Schiffes die gleiche Auszeichnung erhalten.