SMS „Königsberg“ (1905)

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Die „Königsberg“ im Rufidschi (Rufiji) bei Tanganjika

Die SMS „Königsberg“ war ein Kleiner Kreuzer der Kaiserlichen Marine. Das Schiff band nach der Versenkung des britischen Kreuzers HMS „Pegasus“ vor Sansibar erhebliche Kräfte vor ihrem Versteck in der Rufijimündung, ehe sie am 11. Juli 1915 gesprengt wurde.

Geschichte

SMS „Königsberg“ (1905) im Hafen.jpg
SMS „Königsberg“ (1905) im Rufiji-Delta II.jpg
SMS „Königsberg“ (1905) im Rufiji-Delta.jpg

Erster Weltkrieg

Das Schiff verließ am 31. Juli 1914 weisungsgemäß Daressalam wegen des drohenden Kriegsausbruches. Nach erfolgreicher Feindfahrt zur Unterstützung der Schutztruppe und einer Reihe von Versenkungen zog sich die „Königsberg“ in das Rufiji-Delta zurück, wo das Kriegsschiff auch vom Jagdflieger Bruno Büchner unterstützt wurde.

Sprengung

Gegen die „Königsberg“ wurden vom Gegner ein Linienschiff, neun Kreuzer, zwei Monitorschiffe und ein Hilfskreuzer eingesetzt. Nach mehreren schweren Treffern auf der „Königsberg“ befahl der Kommandant Max Looff die Sprengung seines Schiffs. Da im flachen Wasser liegend, wurde das Wrack von den Engländern anschließend geplündert.

Kampf als Marine-Infanterie

Nach der Sprengung am 11. Juli 1915 schloß sich die Besatzung des versenkten Kreuzers SMS „Königsberg“ der Schutztruppe in Deutsch-Ostafrika an. Hinzu kamen Besatzungsmitglieder der Blockadebrecher „Marie“ und „Rubens“. Zu den Freiwilligen gehörten außer Deutschen auch einige Angehörige der anderen Dreibundstaaten, Italien und Österreich-Ungarn, aber auch Buren, die im Schutzgebiet lebten. Aus den Freiwilligen und Reservisten wurden zusätzliche Einheiten aufgestellt. Im Unterschied zu den „Feldkompanien“ der Askari (zu den Kompanieführen gehörte u. a. der spätere Generalmajor Alexander Ratcliffe) wurden diese „Schützenkompanien“ genannt. Ihnen wurden jeweils einige Askari zugeteilt, die der Einweisung in den Buschkrieg dienten. Nach der Schlacht bei Tanga meldeten sich auch islamische Freiwillige aus den Küstenstädten.

Kapitulation

Während des Ersten Weltkrieges gelang der Schutztruppe unter Paul von Lettow-Vorbeck auf dem ostafrikanischen Kriegsschauplatz trotz der großen Übermacht des Feindes eine langanhaltende Verteidigung des Schutzgebietes gegen Entente-Truppen. Außerhalb der Kolonie konnte sie sich bis zum Kriegsende behaupten. Als die Schutztruppe am 25. November 1918 kapitulierte, waren 3.000 Träger bei den letzten 155 Europäern und 1.168 Askari.

Abwrackung

SMS Königsberg und Rufidjimündung.jpg

Erst im Jahre 1963 wurde die Königsberg im Auftrag der „Regierung“ von Tansania abgewrackt.

SMS „Königsberg“ (1905) nach der Sprengung im Juli 1915.jpg

Schiffsdaten

  • Stapellauf: 12.12.1905 in Kiel
  • Schiffsklasse: Einzelschiff
  • Besatzung: ca. 322 Mann
  • Maße
    • Länge 115 m
    • Breite 13,2 m
  • Tiefgang: 4,8 m
  • Wasserverdrängung: 3400 Tonnen
  • Maximale Geschwindigkeit: 24,1 kn
  • Maschinenleistung: 12 000 PS
  • Dampfstrecke: 5 000 S
  • Bewaffnung:
    • 10 Schnellfeuerkanonen Kaliber 10,5 cm
  • Torpedos
  • Ende: Selbstversenkung am 11. Juli 1915, 1963 abgewrackt

Kommandanten

6. April 1907 bis 30. September 1908 Korvettenkapitän / Fregattenkapitän Otto Philipp
1. Oktober 1908 bis 30. November 1909 Fregattenkapitän Adolf Kloebe
1. Dezember 1909 bis September 1910 Fregattenkapitän / Kapitän zur See Adolf von Trotha
September 1910 bis 14. Juni 1911 Korvettenkapitän / Fregattenkapitän Paul Heinrich
22. Januar bis 19. Juni 1913 Fregattenkapitän Heinrich Retzmann
1. April 1914 bis 11. Juli 1915 Fregattenkapitän Max Looff

Literatur

  • Richard Wenig: S.M.S. Königsberg - Letzter Kampf in Deutsch-Ostafrika, Nach der Originalausgabe von 1938, Melchior-Verlag, ISBN: 978-3-941555-34-1 (Bestellmöglichkeit)
  • Max Looff: Tufani – Sturm über Deutsch-Ostafrika, Bernard (1936), ISBN 978-0027233636

Verweise