Philipp, Otto

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Konteradmiral Otto Philipp Ia.jpg

Otto Philipp (Lebensrune.png 21. Oktober 1867; Todesrune.png 11. Mai 1941 in Berlin) war ein deutscher Offizier der Kaiserlichen Marine, zuletzt Konteradmiral im Ersten Weltkrieg.

Werdegang

Konteradmiral Otto Philipp Ib.jpg

Philipp trat der Marine am 16. April 1883 als Kadett bei und durchlief die übliche Ausbildung zum Seeoffizier. Er wurde am 19. April 1884 zum Seekadett und am 17. August 1886 zum Unterleutnant zur See ernannt, wenngleich vorerst noch ohne Patent.

Ostasien

Er diente auch im Ausland, so z. B. als Navigationsoffizier auf dem Großen Kreuzer SMS „Hansa“ beim Ostasiengeschwader. Nach der Fertigstellung wurde die „Hansa“ Anfang des Jahres 1899 von der Werft nach Kiel überführt und dort nach erfolgter Endausrüstung am 20. April in Dienst gestellt. Die anschließend stattfinden Probefahrten zogen sich bis zum 11. August hin. Während dieser geriet die Hansa am 6. Juni im Großen Belt auf Grund, konnte jedoch von den Küstenpanzerschiffen „Ägir“ und „Odin“ freigeschleppt werden und erlitt dabei nur geringe Schäden. Die „Hansa“ am 16. August 1899 die Ausreise nach Ostasien an, obwohl noch nicht alle Erprobungen abgeschlossen waren. Am 7. Oktober verließ die „Hansa“ Colombo in Richtung Singapur, wo sie am 13. Oktober eintraf. Nach viertägigem Aufenthalt im dortigen Hafen verließ das Schiff Singapur wieder, mußte aber nach einer Kesselexplosion, bei der zwei Heizer tödlich verbrüht wurden, in die Stadt zurückkehren.

Nach der Beisetzung der beiden Mannschaftsangehörigen setzte die Hansa ihre Fahrt fort, mußte aber am 26. Oktober Xiamen als Nothafen anlaufen, da der Zustand der Kesselanlage eine Weiterfahrt nicht erlaubte. Dort trafen am 2. November die Hertha und zwei Tage später die Deutschland ein. Der Zweite Admiral des Kreuzergeschwaders, Konteradmiral Ernst Fritze, wechselte von der Hertha, die als neues Flaggschiff des Geschwaders vorgesehen war, auf die Hansa. Der Kreuzer trat am 11. November die Weiterfahrt nach Shanghai an, mußte aber bereits Anfang Dezember nach Hongkong zurück, um die Maschinenanlage überholen zu lassen. Erst am 28. Dezember 1899 war sie voll einsatzfähig. Nachdem am 4. Januar 1900 der bisherige Chef des Kreuzergeschwaders, Heinrich Prinz von Preußen, die Heimreise angetreten hatte, führte der Zweite Admiral das Geschwader, bis am 17. Februar Vizeadmiral Felix Bendemann das Kommando übernahm.

Die Hansa verließ am 20. Februar Shanghai und traf am 15. März in Tsingtau ein. Von dort aus unternahm das Schiff einige Kreuzfahrten durch das Stationsgebiet. Am 8. April kehrte auch der Zweite Admiral nach Deutschland zurück, sein Nachfolger wurde Mitte Juli Konteradmiral Hermann Kirchhoff. Nach dem Ausbruch des Boxeraufstandes begab sich die Hansa auf die Reede von Tanggu, wo sie am 7. Juni 1900 eintraf. Dort waren bereits mehrere Schiffe der Vereinigten acht Staaten anwesend, weitere kamen in den folgenden Tagen hinzu. Während Rückzugsgefechte erteilte Vizeadmiral Edward Hobart Seymour dem Kommandanten der deutschen Truppen, Kapitän zur See Guido von Usedom, den bekannt gewordenen Befehl „The Germans to the front!“, woraufhin die Deutschen die vorderste Kampflinie übernahmen. Bei der Erstürmung der Taku-Forts war auch Kapitänleutnant Otto Philipp Angehöriger des Landungskorps. Nach und nach gelang es, auch die anderen Forts sowie die Strandbatterie niederzukämpfen und einzunehmen.

Die endgültige Einnahme aller Forts sowie die Vertreibung der letzten chinesischen Truppen gelang am 21. Juni 1900, ebenfalls unter dem Kommando von Kapitän zur See Pohl (zuletzt Admiral im Ersten Weltkrieg). Dieser führte auch die deutsche Abteilung während des ab dem 4. August vorgenommenen Entsatzes Pekings durch eine 20.000 Mann starke internationale Truppe. Außerdem kommandierte er im August 1900 einen internationalen Kreuzerverband, dem auch die „Hansa“ angehörte und der die Aufgabe hatte, mehrere chinesische Küstenforts zu beschießen. Damit endete der Einsatz der „Hansa“ während des Boxeraufstandes. Von allen eingesetzten deutschen Schiffen hatte sie mit 13 Gefallene und 24 Verwundeten die höchsten Verluste erlitten.

Nach Dienst als Erster Offizier (IO) und Artillerieoffizier vom Platze war er von 1906 bis 1908 Kommandant von vier Kleinen Kreuzern, dann bis 22. März 1909 Kommandant des Großen Kreuzers „Scharnhorst“ und schließlich vom 2. Juli 1912 bis 3. April 1914 Kommandant der SMS „Goeben“ (Flaggschiff der Mittelmeerflotte), die ab dem 4. April 1914 unter osmanischer Flagge​ fuhr.

Ester Weltkrieg

Nach seiner Verabschiedung 22. Juni 1914 mit dem Charakter als Konteradmiral wurde er anläßlich des Ersten Weltkrieges am 20. August 1914 reaktiviert bzw. zur Verfügung gestellt und war vom 29. August 1914 bis 20. Mai 1917 „Befehlshaber der Marineluftfahrabteilungen“ (B.d.L.) geschaffen. Dem B.d.L. wurden die Marine-Luftschiffabteilung (M.L.A.) in Nordholz, die Marine-Fliegerabteilungen I. und II. sowie das Freiwillige Marine-Fliegerkorps in Berlin-Johannisthal unterstellt. Im November 1916 wurden die Marine-Luftfahrabteilungen in die Bereiche Luftschiffe und Flugzeuge geteilt.

Der neu geschaffene Posten des „Führers der Marineluftschiffe“ (F.d.L.), der dem Kommando der Hochseestreitkräfte und dem R.M.A. unterstellt war, war für die „Marine-Luftschiffabteilung“ zuständig (eine weitere Umgruppierung fand während des Krieges nicht mehr statt). Der B.d.L., jetzt in „Befehlshaber der Marine-Fliegerabteilungen“ (B.d.Flieg) umbenannt, trug die Verantwortung über die Land- und Seeflugstaffeln der Marine. Am 22. März 1916 hatte er dann sein Patent als Konteradmiral erhalten Er diente bis zum 9. November 1918 im Stab des Oberkommandos in den Marken unter Gustav von Kessel bzw. ab 1. Juni 1918 unter Alexander von Linsingen.

Auszeichnungen (Auszug)

Die Deutschen und die See von Otto Philipp.jpg

Schriften (Auswahl)

  • Die Deutschen und die See – Der Anspruch Deutschlands auf Seegeltung, E.S. Seemann, Leipzig 1937

Literatur

  • Hans H. Hildebrand / Ernest Henriot: Deutschlands Admirale 1849–1945. Die militärischen Werdegänge der See-, Ing.-, San.-, Waffen- und Verwaltungsoffiziere im Admiralsrang, Band 3, 1990