Sankt-Vitus-Kirche (Bokeloh)

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Sakralraum der Sankt-Vitus-Kirche nach Osten, mit im Vordergrund das Taufbecken

Die Sankt-Vitus-Kirche von Bokeloh überragt wegen ihres Standortes auf der Anhöhe am Ufer der Hase die weitere Bebauung des Dorfes.

Geschichte

Der Überlieferung nach soll diese Baustelle vom Kaiser Karl des Großen gewählt worden sein, als er nach seinem Sieg über den Sachsenfürst Widukind - in einer Schlacht um die örtliche Wittekindsburg – seinem Gott ein Heiligtum zu errichten versuchte. Eine andere Erklärung der Baugeschichte weist auf den Reisen des ersten Bischofes von Münster, Liudgers (742-809), hin, der von Westfalen bis in die friesischen Gauen des Ersten Reiches Stützpunkte errichten ließ, um sich unterwegs erquicken zu können. Aus einer Schenkungsurkunde an das Kloster Corvey aus dem Jahre 1037 geht hervor, daß die Kirche zu Bokeloh am 15. August (Mariahimmelfahrt) vom Osnabrücker Bischof Dodo I. (im Amt 919-949) gewidmet wurde. Daraus folgt, daß die ältesten erhaltenen Steinen in der Mauer des Kirchenschiffes auf jedem Fall von der Mitte des 10. Jahrhunderts herstammen. Somit gehört die Bokeloher Sankt-Vitus-Kirche zu den ältesten noch vorhandenen Kirchenbauten im norddeutschen[1] Raum. Die Zerstörung der kirchlichen Dokumenten während der Mansfeldschen Brandschatzung im Jahre 1643 behindert bis heute eine genaue Untersuchung der frühmittelalterlichen Geschichte des Bauwerks.

Turmgeschichte und späte Restaurierung

In der Krypta der Kirche befinden sich die Leichname der Adelsherren von Langen auf der Kreyenborg, die 1512 den Turmbau finanziell ermöglichten. Fast 300 Jahre später stürtzte der Turm jedoch in einer Sturmnacht in das Gewölbe. Wegen einer Geldmangel wurde an der Stelle des steinernen Gewölbes nur eine Holz-Stroh-Konstruktion als vorläufige Ersatzdecke fertiggestellt. Eine Restaurierung fand erst in den 1990er Jahren statt, als mithilfe von Spenden von naheliegenden Städten, Landkreisen und Bistümer der Kirchenbau in seiner ursprünglichen Gestalt wiederhergestellt worden konnte. Für den Kostenaufwand zur Überholung der historischen Wenthin-Orgel aus dem Jahre 1843 waren die Mitglieder der Kirchengemeinde selbst verantwortlich. Die Restaurations-Firma Kladders aus Badbergen konnte sie für 310.000 DM erfolgreich durchführen, um somit deutsches Erbgut für nächste Geschlechter aufzubewahren.

Bildergalerie

Fußnoten

  1. Siehe auch Niederdeutschland.