Osnabrück

Aus Metapedia
Wechseln zu: Navigation, Suche

Osnabrück

Wappen von Osnabrück
Staat: Deutsches Reich
Landkreis: Kreisfreie Stadt
Provinz: Hannover
Einwohner (2011): 154.513
Bevölkerungsdichte: 1.289 Ew. p. km²
Fläche: 119,8 km²
Höhe: 63 m ü. NN
Postleitzahl: 49074–49090
Telefon-Vorwahl: 0541, 05407 (Pye teilw.)
Kfz-Kennzeichen: OS
Koordinaten: 52° 17′ N, 8° 3′ O
Osnabrück befindet sich seit 1945 entweder unter Fremdherrschaft oder wird durch die BRD oder BRÖ staatsähnlich verwaltet.
Bundesland: Niedersachsen

Osnabrück ist eine deutsche Großstadt in Niedersachsen. Die Stadt liegt zwischen Münster und Bremen an der Grenze zu Nordrhein-Westfalen.

Lage

Osnabrück liegt am Ufer der Hase im Osnabrücker Land inmitten des „Osnabrücker Hügellandes“ zwischen dem Höhenzug des Wiehengebirges im Norden und des Teutoburger Waldes (dessen alter Name Osning ist) im Süden.

Geschichte

Eine Fernhandelsstraße durchquerte die Hase an einer Furt, durch die auch die Ochsen der Bauern getrieben wurden. Später wurde an nahe gelegener Stelle eine Brücke gebaut. Der Name entstand dabei aus einer Verbindung der niederdeutschen Wörter „Ossen“ (Ochse) und „Brügge“ (Brücke) als „Ossenbrügge“, das im hochdeutschen zu Osnabrück wurde. Nach einer anderen Deutung soll sich der Name vom germanischen Namen der Hase herleiten, germanisch „Osna“ oder „Osen“, mit Bezug zu den Asen – und damit vielleicht Brücke der Asen, Brücke zu den Asen oder einfach Brücke über die Hase (Osna). Nach anderer Herleitung leitet sich der Name des Flusses Hase vom althochdeutschen Wort für Wasser (aha) ab (vergleiche die Flüsse mit Namen Aa). Damit hieße Osnabrück einfach „Brücke über den Fluß“.

Osnabrück entwickelte sich als Markt um den 780 von Karl dem Großen gegründeten Bischofssitz. Im Jahre 804 soll Karl der Große auch das Carolinum gegründet haben, was mit diesem Datum eines der ältesten Gymnasien wäre; die Urkunde, die dies belegen soll, ist aber möglicherweise eine frühmittelalterliche Fälschung.

Im Heiligen Römischen Reich gehörte Osnabrück bis 1803 zum gleichnamigen Hochstift. Die älteste Stadtverfassung, die Sate, stammt von 1348. In ihrer Tradition wird noch heute der Handgiftentag gefeiert. Zur Zeit der ersten Stadtverfassung entstanden auch die Laischaften, von denen die Heger Laischaft und die Herrenteichslaischaft bis heute existieren.

Die 1632 gegründete und aus dem Gymnasium Carolinum hervorgegangene Jesuitenuniversität wurde 1633 von der schwedischen Regentschaft des Hochstifts Osnabrück aufgelöst; die Universitätsgründung von 1973 berief sich mit der Übernahme des Universitätswappens auf die Universität der Gegenreformation. Von 1643 bis 1648 wurde hier und in Münster der Westfälische Friede ausgehandelt. Osnabrück wurde in den Wirren des Krieges kaum beschädigt, daher wurde die Stadt für die Friedensverhandlungen gewählt.

In dieser Zeit bemühte sich die Stadt vergeblich mehrfach um den Status einer reichsfreien Stadt. Die Regelung „Cuius regio, eius religio“ wurde in Osnabrück als Sonderfall gehandhabt. Bis zur Säkularisierung wechselte jeweils nach dem Tode des Amtsinhabers die Konfessionszugehörigkeit des Fürstbischofs (geregelt in der so genannten „Capitulatio Perpetua“ von 1650). Somit lösten sich katholische und evangelische Fürstbischöfe (aus dem Herzogtum Braunschweig-Lüneburg) als Herrscher ab. Die Konfessionszugehörigkeit der Untertanen blieb davon unberührt. Das Hochstift Osnabrück wurde damit der erste konfessionell-paritätische Staat auf dem Gebiet des heutigen Deutschlands.

Mit der Aufhebung der geistlichen Territorien durch den Reichsdeputationshauptschluß von 1803 und dem Übergang des Hochstifts zum Fürstentum Osnabrück kam auch die Stadt an das Kurfürstentum Hannover, wurde jedoch noch im selben Jahr von französischen Truppen besetzt. 1806 gehörte Osnabrück für kurze Zeit zum Königreich Preußen. 1807 kam die Stadt an das neu gegründete Königreich Westphalen und am 10. Dezember 1810 zum Kaiserreich Frankreich. 1815 wurde es schließlich erneut Teil von Hannover. Am 18. Juni 1815 nahmen etwa 400 Osnabrücker Soldaten an der Schlacht bei Waterloo teil. Zu Ehren dieser Krieger stiftete Gerhard Friedrich von Gülich das Heger Tor mit der Inschrift: „Den Osnabrückischen Kriegern, die bei Waterloo den 18. Juni 1815 deutschen Muth bewiesen, widmet dieses Denkmal G. F. v. Gülich D.R.D.R.“.

Mit dem Königreich Hannover kam Osnabrück 1866 zum Königreich Preußen und wurde 1885 Sitz des Regierungsbezirks Osnabrück. Diesen Status verlor es erst 1977 bei der Gebietsreform, als der Regierungsbezirk Weser-Ems geschaffen wurde, für den Oldenburg als Sitz bestimmt wurde, wobei jedoch in Osnabrück eine Außenstelle der Bezirksregierung verblieb. 2004 wurde der Regierungsbezirk Weser-Ems aufgelöst. Ferner ist die Stadt Osnabrück der Sitz des Landkreises Osnabrück.

Nachdem der Dom und die ehemalige Stiftskirche St. Johann auch nach der Reformation katholisch blieben und Osnabrück bis 1803 Hauptstadt des Hochstifts Osnabrück war, lebten in der Stadt stets auch Katholiken. Das Verhältnis beider Konfessionen war in etwa ausgeglichen. Das um 780 errichtete Bistum Osnabrück war in den Wirren der Reformation stark verkleinert worden, doch bestand es stets fort.

1824, nach Auflösung des Hochstifts Osnabrück, wurde die Stadt 1824 Sitz des neu umschriebenen Bistums Osnabrück. Dieses umfasste danach den Westteil des damaligen Königreichs Hannover mit dem Emsland, der Grafschaft Bentheim und Ostfriesland. 1841 erhielt es die Jurisdiktion der Nordischen Mission Skandinaviens und 1868 der Norddeutschen Mission mit Bremen, Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg. Formell wurden die deutschen Gebiete 1929 dem Bistum Osnabrück angegliedert. Es war damit das flächengrößte Bistum Deutschlands. Bis 1995 gehörte es zur Kirchenprovinz Köln, dann wurde es dem neuen Erzbistum Hamburg zugeordnet. Die Pfarreien und Gemeindeverbünde der Stadt Osnabrück gehören heute zum Dekanat Osnabrück-Stadt. Dieses umfaßt auch die Gemeinde (Hasbergen), die nicht zur Stadt Osnabrück gehört.

Zum Brauchtum der Osnabrücker Katholiken gehört seit 1852 die Telgter Wallfahrt, die nach ihrer Teilnehmerzahl die zweitgrößte in Deutschland ist. Die 1899 vollendete Herz-Jesu-Kirche war der erste Neubau einer römisch-katholischen Kirche nach der Reformation. Am 16. November 1980 besuchte Papst Johannes Paul II. Osnabrück. Vom 21. bis 25. Mai 2008 fand in Osnabrück der 97. Deutsche Katholikentag mit 60.000 Teilnehmern statt. Bereits 1901 hatte der 48. Deutsche Katholikentag in Osnabrück stattgefunden.

Bekannte, in Osnabrück geborene Personen

  • William Balck (1858–1924), Generalleutnant
  • Jost Bauch (geb. 1949), Soziologe und Publizist
  • Paul Behr (1910–1990), Major der Reserve und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges
  • Thomas Bellut (geb. 1955), BRD-Journalist
  • Ernst Brandi (1875–1937), Bergbau-Ingenieur, Industrie-Manager und Verbandspolitiker des Ruhrbergbaus
  • Karl Blume (1883–1947), Komponist und Sänger (Bariton)
  • Helmut Corts (1920–2000), Hauptmann und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges
  • Justus von Gruner (1777–1820), preußischer Staatsmann und Diplomat
  • Ferdinand Kirchhof (geb. 1950), Rechtswissenschaftler und Richter am Bundes„verfassungs“gericht
  • Karl-Heinz Leesmann (1915–1943), Luftwaffenpilot und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges
  • Heinz Mellmann (1913–1945), Grafiker
  • Justus Möser (1720–1794), Jurist, Staatsmann und Historiker
  • Boris Pistorius (geb. 1960), BRD-Politiker (SPD)
  • Ernst Possel (1887–1940), Industrieller, Mitglied im Vorläufigen Reichswirtschaftsrat und Bankier
  • Erich Paul Remark (1898–1970), antideutscher Schriftsteller
  • Hans-Hermann Sassenberg (1919–1943), Major und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges
  • Paul Sattelmacher (1879–1947), Jurist und zwischen 1933 bis 1945 Präsident vom Oberlandesgericht in Naumburg
  • Wilhelm Schitli (1912–1945), SS-Hauptsturmführer und Schutzhaftlagerführer im Konzentrationslager Neuengamme
  • Olaf Scholz (geb. 1958), BRD-Politiker (SPD)
  • Carl Christian Schmid (1886–1955), Verwaltungsjurist und Politiker (DVP)
  • Heinrich Starke (1922–2001), Leutnant und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges
  • Heinrich Walkenhorst (1906–1972), Reichshauptamtsleiter, Leiter des Personalamtes der NSDAP und Mitglied des Reichstages
  • Walter Warlimont (1894–1976), General der Artillerie, Stellvertreter von Generaloberst Alfred Jodl im Wehrmachtführungsstab
  • Mathias Wieman (1902–1969), Theater- und Filmschauspieler
  • Christian Wulff (geb. 1959), BRD-Politiker, zehnter Bundespräsident

Bildergalerie

Literatur

  • 96-book.png PDF Adolf Wrasmann: Sagenschatz des Regierungsbezirks Osnabrück, 1908 Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!

Fußnoten

  1. Wolfram Mallebrein (Hg.): Deutsche National-Denkmale, DSZ Verlag, München 1995, S. 15