Sunna
Sunna (althd.: „Sonne“; altnord. Sól urgermanisch: Sawelô; angelsächs.: Sigel) ist in der germanischen Mythologie die Sonnengöttin. Sie ist die Personifikation der Licht und Wärme spendenden Sonne, jedoch nicht diese selbst. Sunna ist die Tochter des Mundilfari, Schwester des Mondgottes Mani und Gattin des Glenr. Bei Snorri wird sie zu den Asen gezählt[1].
Inhaltsverzeichnis
Mythologie
Die Sonne formten die Götter aus einem Funken Muspelheims. Sie legten den Feuerball auf einen goldenen Wagen, der von zwei Schimmeln gezogen und von der Sunna gelenkt wurde. Gegen die Hitze der Sonne befestigten die Götter am Wagen einen Schutzschild namens Swalin (Svalin). Sunna fährt in ihrem von den beiden Pferden Alsvid („Allgeschwind“) und Arwak („Frühwach“) gezogenen Wagen über den Himmel. Beständig verfolgt sie der Wolf Skalli. Zu Ragnarök wird er die Sol einholen und der ebenfalls von einem Wolf (dem Hati) verfolgte Mond Mani wird vom Managarm verschlungen werden und sein Blut die Sonne verfinstern. In der neuentstandenen Welt wird dennoch eine Sonne scheinen, denn bevor der Fenrir sie würgt, gebiert sie eine Tochter[2].
Sonstiges
- Der Sonntag ist als sunnuntag (althochdeutsch, bedeutet: Sonnentag; engl. Sunday) nach Sunna benannt.
- Kulturhistorisches Dokument ihrer bronzezeitlichen Verehrung ist der Sonnenwagen von Trundholm. Im Thorsberger Moor (Norddeutschland) fand man eine Gürtelschnalle mit dem Sonnenrad, das wohl Zeichen der Sunna war.
- Die Sunna wird im zweiten Merseburger Zauberspruch genannt. Dort wird zudem Sinthgunt als Schwester der Sunna erwähnt.
- Die germanische Sunna wurde dem römischen Sonnengott Sol gleichgesetzt. Damit entspricht sie auch dem griechischen Helios.
Siehe auch
Literatur
- Rudolf Simek: Lexikon der germanischen Mythologie. Alfred Kröner Verlag Stuttgart, 1995, ISBN 3-520-36802-1
Verweise
- Sunna - Sonnengöttin (lokis-mythologie.de)