Schlacht bei Quatre-Bras

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Quatrebras 16. Juni 1815 0609.jpg

In der Schlacht bei Quatre-Bras am 16. Juni 1815 verteidigten britische, niederländische, belgische und deutsche Truppen der Siebten Koalition unter Sir Arthur Wellesley, Herzog von Wellington die dortige Straßenkreuzung gegen die französischen Truppen Napoleons unter dem Kommando von Marschall Ney. Der deutsche Volksheld und Freiheitskämpfer Herzog Friedrich Wilhelm, Führer der Schwarzen Schar und Generalmajor der Preußischen Armee, fiel an diesem Tag.

Geschichte

Im selben Zeitraum fand die Schlacht von Ligny zwischen französischen Truppen unter Napoleon und preußischen Truppen unter dem Kommando des Feldmarschalls von Blücher wenige Kilometer entfernt statt. Durch die Kämpfe um Quatre Bras wurden die Engländer daran gehindert ihrem Versprechen, der verbündeten preußischen Armee im Falle eines Angriffs durch Napoleon zur Hilfe zu eilen, nachzukommen. Es gelang Marschall Ney jedoch nicht, die alliierten Truppen lange genug zu binden, was zur Folge hatte, daß Napoleon ihnen nicht wie ursprünglich geplant in die Flanke fallen konnte, was zwei Tage darauf zur Schlacht von Belle-Alliance führte.

Ablauf

Schon am Morgen des 16. Juni war Quatre-Bras von englischen Vorposten besetzt, und bis Mittag trafen noch drei Infanterie-Divisionen und einige Kavallerie-Regimenter ein, sowie die 7.000 Soldaten des Herzoglich Braunschweigischen Feldkorps des Herzogs zu Braunschweig, um den Vorstoß der Franzosen aufzuhalten. Kurz nach Mittag begannen die Kampfhandlungen. Gleichzeitig entbrannte bei Ligny mit ungeheurer Heftigkeit der französische Angriff gegen die schon am 16. Juni von Namur gegen Napoleons Angriffsspitze vorgerückten Soldaten der Preußischen Armee – zuerst in gleißender Hitze, dann setzte anhaltender Regen ein. Feldmarschall von Blücher mußte dem starken Druck, noch dazu unter den extrem schlechten Witterungsbedingungen, der Franzosen vorerst weichen.

Bei Quatre-Bras und mittlerweile um Nivelles wurde ebenfalls den ganzen Tag über erbittert gekämpft. Zwar trafen nachmittags zusätzliche englische und deutsche Truppen ein, konnten sich aber, da nur vereinzelt eingesetzt, lediglich unter großen Verlusten behaupten. Als der kommandierende Herzog zu Braunschweig beim Versuch, seine zurückweichende Infanterie wieder vorwärts zu führen, durch eine Gewehrkugel den Tod fand, trat hierdurch eine Krise ein, die Wellington fürchten ließ, die Straßenkreuzung zu verlieren. Doch als man dem französischen Ansturm kaum noch standhalten konnte, traf der deutsche Generalleutnant Graf von Alten mit seiner hannoverschen-britischen 3. leichten Division der Königlich Deutschen Legion (dem I. Korps des Prinzen von Oranien unterstellt) u.a mit der 1. hannoverschen Brigade „von Kielmannsegg“ ein, die trotz einer mehr als zwölfstündigen Marschleistung sofort ins Feuer geführt wurde. Nach 19 Uhr traf dann auch die zur Division gehörenden 2. Brigade der Königlich Deutschen Legion unter Oberst Christian Friedrich Wilhelm von Ompteda (Todesrune.png 18. Juni 1815) ein. Als dann auch noch die britischen Garden eingriffen, war Marschall Ney, der Oberbefehlshaber des linken Flügels der Franzosen, gezwungen, seine Streitkräfte zurück zu ziehen.

Um 21.00 Uhr gingen die Kämpfe mit erheblichen Verlusten auf beiden Seiten zu Ende, doch eine klare militärische Entscheidung gab es nicht. Zwar war von Blüchers Armee geschlagen und befand sich teilweise in Auflösung, wurde aber in der folgenden Nacht von seinem Generalstabschef, dem Generalleutnant von Gneisenau umgebildet, ver- und gestärkt. So zog sich das preußische Heer nicht, wie Napoleon hoffte, zum Rhein zurück, sondern nach Norden, in Richtung Wavre, südöstlich Brüssel und nahe Waterloo, um dort die Verbindung mit Wellington wieder herzustellen. Wellington indes zog sich auf den Höhenrücken des Mont-St.-Jean zurück – fünf Kilometer südlich Waterloo.

Verluste

Die Kampfhandlungen dieses Tages hatten rund 9.000 Tote und Verwundete gefordert. Ney kostete die Schlacht ca. 4.140 und Wellington ca. 4.000 Mann.

Literatur

  • Graf Anton Prokesch von Osten: Kleine Schriften. Erster Band: Die Schlachten von Ligny, Quatre-Bras und Waterloo, Stuttgart (1842) (PDF-Datei)