Kielmansegg, Friedrich von

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Friedrich Graf von Kielmansegg.jpg

Friedrich Otto Gebhard (Gotthard) Graf von Kielmansegg (Lebensrune.png 17. Dezember 1768 in Ratzeburg, Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation; Todesrune.png 18. Juli 1851 in Hannover, Deutscher Bund) war ein deutscher Adliger und Offizier in Diensten des Kurfürstentums und Königreichs Hannover, zuletzt hannoverscher General der Infanterie und Erbherr auf Gut Seestermühle.

Leben

Scharfschütze und Jäger des Feldjägerkorps „von Kielmannsegge“ 1813–1814 in den Befreiungskriegen von Richard Knötel

Friedrich Graf von Kielmansegg war der Sohn des hannoverschen Drosten in Ratzeburg Friedrich Graf von Kielmansegg (1728–1800) und dessen Gemahlin Charlotte Wilhelmine Hedwig, geb. Freiin von Spörcken (1744–1830). Der spätere Oberstallmeister Ludwig Graf von Kielmansegg war sein älterer Bruder, der spätere Kriegsminister Ferdinand von Kielmansegg der jüngere Bruder.

Von Kielmannsegg trat als Freiwilliger in das landgräflich hessen-kassel'sche Dragonerregiment „Prinz Friedrich“ ein, erhielt hier bald das Kommando einer Schwadron und führte dieselbe während der zweiten Hälfte des Feldzugs von 1793 in den Niederlanden. Im Winter 1793/94 verfolgte er in England vergeblich den Wunsch, ein Jäger-Korps zu errichten, wozu er gemeinsam mit Gerhard von Scharnhorst den Plan entworfen hatte; auf den Kriegsschauplatz zurückgekehrt, erkrankte er schwer und wurde dadurch bewogen, dem Soldatenstande vorerst zu entsagen.

1803 trat er dann in den militärischen Dienst des Kurfürstentums Braunschweig-Lüneburg. Die Konvention von Artlenburg beendete zunächst seine militärische Karriere, und er zog sich auf die Güter der Familie in Holstein zurück.

1810 ging das Gut „Seestermühe“ von seinem Onkel Carl Rudolph August von Kielmannsegge auf ihn über.

In den Befreiungskriegen war er im Rang eines Obersten Kommandeur des von ihm 1813 auf seine persönlichen Kosten (36.000 Taler Gold) aufgestellten Korps der Kielmansegg'schen (Feld-)Jäger, an dessen Spitze er im selben Jahr in Hannover einmarschierte. Die Jäger des Hannoverschen Feldjägercorps „von Kielmansegg“, fast ausschließlich Forstbediente und mit eigenen Büchsen bewaffnet, wurden zunächst zur Verteidigung von Hamburg verwandt, fochten dann im Mecklenburgischen und Lüneburgischen, namentlich an der Göhrde in von Wallmodens Korps, zogen an der Spitze der vaterländischen Krieger am 28. Oktober 1813 in die Stadt Hannover ein, nahmen am Winterfeldzug in Holstein und darauf an der Belagerung von Hamburg teil und rückten im Februar 1814 nach den Niederlanden, wo sie indes erst anlangten, als die Kämpfe im wesentlichen beendet waren. 1813 gehörte er zum Trauer- und Ehrenzug für die gefallene Eleonore Prochaska.

Oberst Graf Kielmansegg hatte während dieser Zeit vielfach aus allen Waffen zusammengesetzte Kommandos geführt; nachdem der erste Pariser Frieden geschlossen war, wurden die Kielmansegg'schen Jäger Ende September 1814 in Hameln aufgelöst, die meisten Mitglieder desselben kehrten zu ihren eigentlichen Geschäften zurück.

Graf von Kielmannsegg wurde 1815 zum Generalmajor befördert und führte beim Siebten Koalitionskrieg gleich bei der ersten Schlacht bei Quatre-Bras die 1. hannoversche Brigade mit 3.300 Mann der 3. Infanterie-Division der Königlich Deutschen Legion unter Generalleutnant Carl von Alten an. Bei der Schlacht bei Belle Alliance waren es seine im Zentrum der Schlachtlinie aufgestellten Bataillone, welche, im Karree (Quadrat) formiert, durch ihren mannhaften Widerstand Napoleons berechnete Absichten auf den Durchbruch der Mitte zum Scheitern brachten. Als Generalleutnant von Alten verwundet wurde, übernahm Graf von Kielmansegg das Kommando.

1816 wurde er zum Generalleutnant der neuen Armee des beim Wiener Kongreß beschlossenen Königreichs Hannover befördert und war als Soldat bis 1832 im aktiven Dienst, wurde dann aber auf Eigeninitiative wegen zunehmender Schwerhörigkeit verabschiedet. Er bewohnte ein der Familie von Kielmannsegg seit 1709 gehörendes Stadtpalais.

Tod

1851 verstarb General der Infanterie a. D. Graf von Kielmansegg. Er wurde auf dem Gartenfriedhof in Hannover beigesetzt, wo sein Sarkophag erhalten ist.

Familie

Am 12. August 1795 heiratete Graf von Kielmansegg auf Schloß Rethmer bei Sehnde, Niedersachsen seine Verlobte Friederike Charlotte Sabine Wilhelmine von dem Bussche, Freiin von dem Bussche-Lohe (Lebensrune.png 16. Juni 1774 in Hannover; Todesrune.png 3. Oktober 1829 ebenda). Aus der Ehe sind drei Kinder entsprossen:[1]

  • Luise Charlotte Sophie Friederike von Kielmansegg, Gräfin von Kielmansegg (1798-1874)
  • Georg Friedrich Clamor Hilmar von Kielmansegg, Graf von Kielmansegg (1800-1862)
  • Adelaide von Kielmansegg, Gräfin von Kielmansegg (1801-1856)

Auszeichnungen (Auszug)

Literatur

Fußnoten