Schlacht von Leuthen

Aus Metapedia
Wechseln zu: Navigation, Suche
Übersichtskarte der Schlacht bei Leuthen

Die Schlacht von Leuthen fand am 5. Dezember 1757 während des Siebenjährigen Krieges bei Leuthen in Schlesien statt. In ihr schlug der König von Preußen Friedrich II. das Heer des römisch-deutschen Kaisers unter Führung des Prinzen Karl Alexander von Lothringen, Feldmarschall des Erzherzogtums Österreich.

Die Ansprache

„Erstürmung des Kirchhofs in der Schlacht bei Leuthen“ von Carl Röchling; das III. Bataillon der preußischen Garde erstürmt den Katholischen Kirchhof, der vom Reichs-Regiment „Roth-Würzburg“ tapfer verteidigt wird.
Gemälde von Wilhelm Camphausen: „Der Choral am Abend der Schlacht bei Leuthen“ (Darstellung nach der gewonnenen Schlacht)

Am Vorabend der Schlacht führte der preußische König folgende Ansprache an seine Generale und Stabsoffiziere:[1]

„Ihnen, meine Herren, ist es bekannt, daß es dem Prinzen von Lothringen gelungen ist, Schweidnitz zu erobern, den Herzog von Bevem zu schlagen und sich zum Meister von Breslau zu machen, während ich gezwungen war, den Fortschritten der Franzosen und Reichsvölker Einhalt zu tun. Ein Teil von Schlesien, meine Hauptstadt und alle meine darin befindlich gewesnen Kriegsbedürfnisse sind verloren gegangen, und meine Widerwärtigkeiten würden aufs höchste gestiegen sein, setzte ich nicht ein unbegrenztes Vertrauen in Ihren Mut, Ihre Standhaftigkeit und Ihre Vaterlandsliebe, die Sie bei so vielen Gelegenheiten mir bewiesen haben. Ich erkenne diese dem Vaterlande und mir geleisteten Dienste mit der innigsten Rührung meines Herzens. Es ist fast keiner unter Ihnen, der sich nicht durch eine große ehrenvolle Handlung ausgezeichnet hätte, und ich schmeichle mir daher, Sie werden bei vorfallender Gelegenheit nichts an dem mangeln lassen, was der Staat von Ihrer Tapferkeit zu fordern berechtigt ist. Dieser Zeitpunkt rückt heran; ich würde glauben, nichts getan zu haben, ließe ich die Österreicher in dem Besitze von Schlesien.
Lassen Sie es sich also gesagt sein, ich werde gegen alle Regeln der Kunst die beinahe dreimal stärkere Armee des Prinzen Karl angreifen, wo ich sie finde. Es ist hier nicht die Frage von der Anzahl der Feinde noch von der Wichtigkeit ihres gewählten Postens; alles dieses, hoffe ich, wird die Herzhaftigkeit meiner Truppen und die richtige Befolgung meiner Dispositionen zu überwinden suchen. Ich muß diesen Schritt wagen, oder es ist alles verloren; wir müssen den Feind schlagen, oder uns alle vor seinen Batterien begraben lassen. So denke ich – so werde ich handeln.Machen Sie diesen meinen Entschluß allen Offizieren der Armee bekannt; bereiten Sie den gemeinen Mann zu den Auftritten vor, die bald folgen werden, und kündigen Sie ihm an, daß ich mich berechtigt halte, unbedingten Gehorsam von ihm zu fordern. Wenn Sie übrigens bedenken, daß Sie Preußen sind, so werden Sie gewiß sich dieses Vorzuges nicht unwürdig machen; ist aber einer oder der andere unter Ihnen, der sich fürchtet, alle Gefahren mit mir zu teilen, der kann noch heute seinen Abschied erhalten, ohne von mir den geringsten Vorwurf zu leiden.
Schon im voraus hielt ich mich überzeugt, daß keiner von Ihnen mich verlassen würde; ich rechne also ganz auf Ihre treue Hilfe und auf den gewissen Sieg. Sollte ich bleiben und Sie für Ihre mir geleisteten Dienste nicht belohnen können, so muß es das Vaterland tun. Gehen Sie nun ins Lager und wiederholen Ihren Regimentern, was Sie jetzt von mir gehört haben. Das Regiment Kavallerie, das nicht gleich, wenn es befohlen wird, sich unaufhaltsam in den Feind stürzt, lasse ich gleich nach der Schlacht absitzen und mache es zu einem Garnisonregimente. Das Bataillon Infanterie, das, es treffe, worauf es wolle, nur zu stocken anfängt, verliert die Fahnen und die Säbel, und ich lasse ihm die Borten von der Montierung abschneiden. Nun leben Sie wohl, meine Herren; in kurzem haben wir den Feind geschlagen, oder wir sehen uns nie wieder.“

Die Schlacht

Zur taktischen Durchführung der Schlacht bediente sich der König, dessen 25.000 Mann einer beinahe dreimal stärkeren Übermacht der Kaiserlichen Armee unter Prinz Karl Alexander von Lothringen, einem Schwager Maria Theresias und Bruder des damaligen Römischen Kaisers Franz I. Stephan, und Feldmarschall Leopold Graf von Daun gegenüberstanden, der sogenannten schiefen Schlachtordnung, wie sie bereits 371 v. d. Z. Epameinondas im Kampf gegen Sparta bei Leuktra angewendet hatte. Während der linke Flügel des preußischen Heeres nach zaghaften Vorstößen zurückzuweichen schien, hielt sich der rechte Flügel zu Anfang völlig aus dem Kampfgeschehen heraus und wurde von der österreichischen Aufklärung überhaupt nicht wahrgenommen. Gegen Mittag schließlich erteilte der König den Angriffsbefehl gegen den bei dem Ort Sagschütz versammelten linken österreichischen Heeresflügel, nachdem er bereits in den Morgenstunden dem Fahnenträger des Avantgarde-Regiments Nr. 26 „von Meyerinck“, Fahnenjunker von Barsewisch, in einer verbürgten und berühmt gewordenen Szene mit den Worten:

„Junker von der Leibkompagnie, sieht er wohl, auf der Berhack soll er zumarschieren; er muß aber nicht zu stark avancieren, damit die Armee folgen kann!“[2]

… die Anweisung zum Losmarschieren gegen die ungesicherte linke Flanke der auf ihrem rechten Flügel abgelenkten Österreicher gegeben hatte. Die österreichische Front war durch die Verzettelung im Norden dergestalt auseinandergerissen, daß auch die Gegenwehr einiger Kavallerieeinheiten unter General Franz Leopold von Nádasdy dem überraschenden und massierten Vordringen des rechten preußischen Flügels keinen Einhalt gebieten konnte. Eine tollkühne Kavallerieattacke unter General Hans Joachim von Ziethen und Generalleutnant Georg Wilhelm von Driesen sowie der Durchbruch des III. Bataillons Garde gegen das sich verzweifelt wehrende bayrische Regiment Roth-Würzburg im Kirchhof von Leuthen (dabei tat sich der spätere Generalfeldmarschall und damalige Kompaniechef, Hauptmann Wichard von Moellendorf durch beherztes Eingreifen besonders hervor) brachten schließlich die Entscheidung. Fürst Moritz von Anhalt-Dessau, der gemeinsam mit Friedrich die Armee an diesem Tage geführt hatte, wurde am selben Abend zum Generalfeldmarschall ernannt.

Bildergalerie

Choral von Leuthen

Nach der gewonnenen Schlacht wurde der sogenannte Choral von Leuthen („Nun danket alle Gott“) angestimmt. Der König entging am Abend der Schlacht im Schloß Lissa, wo er unvermutet eine größere Anzahl österreichischer Offiziere einquartiert findet, durch seine Geistesgegenwart der Gefahr der Gefangenschaft.

Geschichte

Nun danket alle Gott ist der Titel eines von dem protestantischen Eilenburger Geistlichen Martin Rinckart (1586–1649) verfaßten Chorals. Er zählt zu den bekanntesten geistlichen Liedern in deutscher Sprache. Berühmt wurde es nach der Schlacht von Leuthen als „Choral von Leuthen“, als am Abend des 5. Dezember 1757 25.000 Soldaten spontan das Lied angestimmt haben, das in der Folgezeit zunächst in Preußen, später in ganz Deutschland zu einer beliebten vaterländischen Hymne avancierte.

Text

Nun dancket alle Gott
Mit Hertzen Mund vnd Händen
Der grosse Dinge thut
An vns vnd aller Enden
Der vns von Mutter Leib
Vnd Kindes Beinen an
Vnzehlig viel zu gut
Vnd noch j[e]tzund gethan.
Der ewig reiche Gott
Woll vns auff vnser Leben
Ein jmmer frölich Hertz
Vnd edlen Frieden geben:
Vnd vns in seiner Gnad
Erhalten fort vnd fort
Vnd uns aus aller Noth
Erlösen hier vnd dort.
Lob / Ehr v[n]d Preis sey Gott
Dem Vater vnd dem Sohne
Vnd dem der beyden gleich
Im höchsten Himmels Throne:
Dem dreymal einen Gott
Als Er vrsprünglich war
Vnd ist / vnd bleiben wird
Jetzund vnd jmmerdar.

Siehe auch

Literatur

Verweise

Fußnoten