Schlettstadt
Staat: | Deutsches Reich |
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Gau: | Westmark |
Landkreis: | Schlettstadt |
Provinz: | Elsaß |
Einwohner (2010): | 19.197 |
Bevölkerungsdichte: | 432 Ew. p. km² |
Fläche: | 44,40 km² |
Höhe: | 165–184 m ü. NN |
Koordinaten: | 48° 16′ N, 7° 27′ O |
Schlettstadt befindet sich unter Fremdherrschaft. Das Gebiet ist von Frankreich vorübergehend besetzt.
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Schlettstadt ist eine deutsche Stadt im Unterelsaß und ehemalige Freie Reichsstadt im ersten Deutschen Reich.
Lage
Schlettstadt liegt etwa in der Mitte zwischen Kolmar und Straßburg.
Geschichte
Schlettstadt war in karolingischer Zeit königlicher Besitz, wo der spätere Kaiser Karl der Große im Jahre 775 Weihnachten feierte. Der Ort bestand damals aus nicht viel mehr als einer kleinen Siedlung um eine karolingische Königspfalz. Aus dieser Zeit stammt auch die erste Kirche, ein Zentralbau an der Stelle der heutigen St. Georgs-Kirche.
Die mittelalterliche Stadtgeschichte ist eng mit den Staufern verknüpft. Hildegard von Büren, Witwe des Staufers Friedrich von Büren und Großmutter Barbarossens, gründete hier um 1087 eine Heilig-Grab-Kapelle, die ihre Söhne 1094 dem Kloster Conques schenkten. Diese gründeten 1095 eine Propstei und brachten den Reliquienkult der heiligen Fides (franz. Sainte Foy) mit ins Elsaß. Diese Propstei übte die Stadtherrschaft aus, bis Friedrich II., auf dessen Geheiß hin 1216 eine Stadtmauer errichtete und ihr in einem Vertrag mit dem Propste den Status einer freien Reichsstadt verlieh. Aus jener Zeit stammen auch die frühgotischen Teile der Stadtpfarrkirche St. Georg. Die Bürgerschaft der Stadt verwaltete ihre Angelegenheiten in der Freien Reichsstadt selbst. Ein neuer Vertrag mit König Rudolf von Habsburg wies die Stadtherrschaft, die bisher zwischen Reich und Propstei geteilt war, allein dem Reich zu. Schlettstadt gedieh, wurde im Jahre 1354 Mitglied des Zehnstädtebundes, erweiterte seine Befestigungen, nahm Mönchsorden in seinen Mauern auf und betrieb Handel.
Bekannte, in Schlettstadt geborene Personen
- Martin Butzer (1491–1551), bedeutender Theologe der Reformation
- Jakob Wimpfeling (1450–1528), humanistischer Dichter, Pädagoge und Geschichtsschreiber
- Ludwig Wolff (1886–1950), General und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges
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