Schloß Rochlitz

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Das Schloß Rochlitz wurde in seiner heutigen Gestalt weitgehend im letzten Viertel des 14. Jahrhunderts bei Rochlitz erbaut und im Jahre 1009 erstmals durch Thietmar von Merseburg urkundlich als Reichsburg erwähnt. Das über 1.000 Jahre alte Schloß ist neben der Albrechtsburg bei Meißen einer der bedeutendsten Herrschaftssitze der Wettiner.

Die zuvor dort befindliche Burg bildete in mittel- und spätgermanischer Zeit das Zentrum des germanischen Kleingaus Rochlitz und wurde als Zentrum des Rochlitzgaues schon im Jahre 995 erstmalig als Rochilinze in einer Urkunde Kaiser Ottos III. indirekt erwähnt. Im 11. Jahrhundert hielten sich mehrere deutsche Kaiser und Könige auf der Burg auf.

Ihre Zeit als Reichsburg endete mit der Übertragung in das Eigentum des Markgrafen Konrad I. von Wettin im Jahre 1143. Um 1200 entstanden die markanten Türme (Jupen), die in ihrer Bauform fast dem Erscheinungsbild einer Kathedrale gleichen. Mit dem Ausbau zur ständigen Residenz im ausgehenden 14. Jahrhundert wurde die Burg dann zum Schloß erweitert. Im Dreißigjährigen Krieg kam es zur mehrmaligen Belagerung und Einnahme des Schlosses durch schwedische Truppen. Ab 1892 wurde das Gebäude als Museum genutzt.

Von April bis Juni 1945 bestand dort ein VS-amerikanisches KZ. Nach der Übernahme durch die sowjet-bolschewistischen Besatzer wurde es dann von Juli 1945 bis Mai 1947 als sowjet-bolschewistisches KZ des NKWD weiterbetrieben. Die in Schauprozessen verurteilten Deutschen wurden in sowjetische Vernichtungslager deportiert. Am 2. Oktober 1999 wurde eine Gedenktafel angebracht:

Das Schloß Rochlitz diente von 1945 bis 1947 einer Operativgruppe der sowjetischen Geheimpolizei NKWD/MWD als Haftanstalt. Nach brutalen Verhören wurden über 600 inhaftierte Frauen, Männer und Jugendliche zur Verurteilung vor Tribunale gestellt, in Straflager eingewiesen oder in die Sowjetunion deportiert. Jeder Dritte überlebte die meist langjährigen Haftzeiten nicht.

Verweise

Literatur

  • Frank Schmidt: „Schloß Rochlitz“, Verlag Edition Leipzig, 2013, ISBN 978-3361006881
  • Caspar Heinrich Graun, Samuel G. Heine: „Historische Beschreibung der alten Stadt und Grafschaft Rochlitz In Meißen“, 1719 (PDF-Datei)
  • Friedrich Bode: „Chronik der Stadt Rochlitz und Umgegend“, 1865 (PDF-Datei)