Sibelius, Johanna

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Johanna Sibelius

Johanna Sibelius, gebürtig Sibylle Freybe (Lebensrune.png 10. Februar 1913 in Berlin; Todesrune.png 8. März 1970 in Starnberg) war eine deutsche Drehbuchautorin und Schriftstellerin.

Leben

Eigentlich sollten die Geschwister Freybe Jungens werden. Wenigstens hatten sich die Eltern das so gedacht. Sogar die Namen für die zu erwartenden Söhne waren schon festgelegt: Hubertus, Wolf und Wilko. Es kam anders. Statt der erhofften Söhne wurden drei Töchter geboren: Sibylle, Katrin und Jutta. Die ausgesprochen künstlerische Atmosphäre des Hauses Freybe mag wohl den größten Impuls für die spätere Tätigkeit der Schwestern gegeben haben. Nicht nur daß berühmte Künstler wie Börries von Münchhausen, Humperdinck, Caesar Fleischlen und der Intendant Otto Kraus im Hause verkehrten, der Vater war neben seinem Beruf als Offizier auch selbst schriftstellerisch tätig. Die Uraufführung seines Dramas „Cesare Borgia“ war 1922 im Rostocker Stadttheater das Erlebnis für die Kinder. Die Eltern hatten in Rostock ein Landhaus mit einem herrlichen großen Garten. Dieser Garten mit seinen uralten Kastanienbäumen, seinen wundervollen Rosenstöcken und vor allem seinen Obstbäumen war das Paradies, in dem die Mädchen ihre Kindheit verlebten. Da wurde gespielt, geradelt und auf die Bäume geklettert, daß es nur so eine Lust war.- Auch einen Feind hatten sie im Garten, der sie allerdings auch besonders reizte — nämlich der Rasen, auf dem die Mutter ihre Teegesellschaften gab, und der deshalb immer besonders schön gepflegt war und von den Kindern nicht betreten werden durfte. Kurze Zeit nach den ersten Erfolgen ihrer Schwester Katrin fing Sibylle an, in die Fußstapfen der Schwester zu treten. Sibylle war im Gegensatz zu Katrin immer zu dummen Streichen aufgelegt und alles andere als etwa ein ruhiges Kind. Mit ihrer Schwester Katrin verband sie jedoch eine zärtliche Liebe, die sich oft darin bewies, daß Katrin sie in Schutz nahm, wenn sie wieder einmal etwas ausgefressen hatte. Ihre Leistungen in der Schule waren mit denen Katrins nicht zu vergleichen. Sie war zwar — wie das ja oft der Fall war — sehr begabt, hatte aber immer den Kopf voller phantastischer Gedanken, die auf alles andere, nur nicht auf die Schule gerichtet waren. Daß Sibylle auch einmal Schriftstellerin werden würde, davon ließ sie sich selbst, als sie aus der Schule kam, am wenigsten träumen. Zunächst war ihre große Sehnsucht, Bildhauerin zu werden. Ihre Arbeiten verrieten auch eine derartige Begabung, daß sie mit 16 Jahren ein Jahresstipendium von Mecklenburg bekam und an die Kunstakademie nach Berlin gehen konnte. Hier wartete zuerst eine Enttäuschung auf Sibylle. Sie war zu jung, um als Schülerin aufgenommen zu werden. Aber der Holzbildhauer Professor Hitzberger, der die große Begabung der Sechzehnjährigen erkannte, ermöglichte ihr den Eintritt als Lehrling. Damit war ihr Herzenswunsch erfüllt. Im Jahr 1931 heiratete Freybe den Leiter der Roman-Abteilung des Ullstein-Verlages, Max Krell. Die Ehe wurde nach zwei Jahren geschieden. Zur Schriftstellerei kam sie erst durch ein amüsantes Erlebnis, das sie (ohne so recht an einen um „dem Erfolg zu glauben) als Novelle einer großen Berliner Zeitschrift anbot. Zu ihrer eigenen Überraschung wurde diese Novelle sofort gekauft und erschien. Dadurch angespornt schrieb Sibylle ihren ersten Roman „Komm wieder, Irene“, der ein Erfolg wurde. Ein neuer Name begann sich neben dem schon berühmten ihrer Schwester Katrin Geltung zu verschaffen. Auch Sibylle schrieb nicht unter ihrem Familiennamen, sondern nannte sich Johanna Sibelius. Verhältnismäßig schnell folgte ein neuer Roman „Eine Frau für Michael", und „Der weiße Traum“. — Die Bildhauerei hat sie nicht an den Nagel gehängt — in ihren Mußestunden gab es nichts Schöneres für sie, als zu schnitzen und zu modellieren. Aus der zweiten Ehe 1937 mit dem Filmdramaturgen Horst von der Heyde hatte sie zwei Kinder, Nils von der Heyde (1938) und Jorg von der Heyde (1941). Am 9. August 1941 heiratete sie in Berlin den Schauspieler und Drehbuchautor Eberhard Keindorff.

Von 1949 an arbeitete sie regelmäßig mit Keindorff zusammen und lieferte zwei Jahrzehnte lang gutbürgerliche Unterhaltungsware, meist etwas breit angelegte Liebeskomödien oder auch Literaturadaptionen.

Schriften

Romane

  • 1936: Komm wieder, Irene (als Johanna Sibelius)
  • 1938: Eine Frau für Michael
  • 1939: Kongo-Expreß
  • 1947: Bastard (als Sibylle Freybe)
  • 1947: Quell des Lebens (als Sibylle Freybe)
  • 1947: Ein kleines Leben (als Sibylle Freybe)
  • 1954: Geliebte, kleine Pamela

Drehbücher

  • 1939: Kongo-Express
  • 1940: Der dunkle Punkt
  • 1941: Der Strom
  • 1941: Nacht ohne Abschied
  • 1942: Meine Freundin Josefine
  • 1944: Am Abend nach der Oper
  • 1946: Die Mörder sind unter uns
  • 1950: Fünf unter Verdacht
  • 1950: Frühlingsromanze / Sehnsucht des Herzens
  • 1950: Die Tat des anderen
  • 1951: Gefangene Seele
  • 1952: Klettermaxe
  • 1952: Bis wir uns wiederseh’n
  • 1952: Der träumende Mund
  • 1953: Briefträger Müller
  • 1953: Musik bei Nacht
  • 1953: Wenn der weiße Flieder wieder blüht
  • 1954: Die sieben Kleider der Katrin
  • 1954: … und ewig bleibt die Liebe
  • 1955: Die heilige Lüge
  • 1955: Ein Herz bleibt allein
  • 1955: Ich war ein häßliches Mädchen
  • 1956: Heute heiratet mein Mann
  • 1957: Vater, unser bestes Stück
  • 1957: Skandal in Ischl
  • 1957: Meine schöne Mama
  • 1958: Helden
  • 1958: Whisky, Wodka, Wienerin
  • 1959: Jacqueline
  • 1960: [[Frau Warrens Gewerbe
  • 1960: [[Geständnis einer Sechzehnjährigen
  • 1961: Zu jung für die Liebe
  • 1961: Frau Cheneys Ende
  • 1961: Julia, Du bist zauberhaft
  • 1962: Ich bin auch nur eine Frau
  • 1963: Meine Tochter und ich
  • 1964: Wartezimmer zum Jenseits
  • 1964: Verdammt zur Sünde
  • 1964: Unter Geiern
  • 1965: Old Surehand 1. Teil
  • 1965: Hokuspokus oder: Wie lasse ich meinen Mann verschwinden…?
  • 1966: Lange Beine – lange Finger
  • 1966: Liselotte von der Pfalz
  • 1967: Die Heiden von Kummerow und ihre lustigen Streiche]]
  • 1968: 24 Stunden aus dem Leben einer Frau
  • 1968: Morgens um sieben ist die Welt noch in Ordnung
  • 1969: Heintje – Ein Herz geht auf Reisen
  • 1969: Wenn süß das Mondlicht auf den Hügeln schläft