Singer, Israel

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Israel Singer

Israel Singer (Lebensrune.png 1943 in Brooklyn, Neuyork (Stadt), USA) ist ein jüdischer Rabbiner in den USA und war von 2001 bis 2007 Generalsekretär des Jüdischen Weltkongresses (WJC).

Werdegang

Israel Singer wurd in Neuyork als Sohn eines aus Wien stammenden aktiven Zionisten geboren (der Vater überlebte die Zeit des Nationalsozialismus[1]). Er übernahm 1981 auf Bitten des Präsidenten des Jüdischen Weltkongresses, des Chemie- und Spirituosenmilliardärs Edgar Miles Bronfman, die Geschäftsführung der 1936 gegründeten, zionistisch ausgerichteten internationalen Organisation.[2]

Israel Singer lehrte Politikwissenschaften an der Universität von New York und von 1969 bis 1971 politische Theorien am Politik-Institut an der Barllan University in Israel. 1985 schrieb der jüdische Publizist Rafael Seligmann: „Gemeinsam entwickelten Singer und Bronfman eine neue Strategie. Im Gegensatz zu dem bisherigen langjährigen Vorsitzenden des Jüdischen Weltkongresses, Nahum Goldmann, vertraut man nicht mehr ausschließlich auf die Wirkung ‚stiller Diplomatie', um die Interessen der Juden in aller Welt zu vertreten.“ Nun sei man (wovor Goldmann gewarnt hatte, weil er als Reaktion Anwachsen von Judenfeindschaft befürchtete) bereit, „laut“ vorzugehen. Mit entsprechender Lautstärke mischte sich Singer beispielsweise in die österreichische Debatte um Kurt Waldheim ein, ohne jedoch dessen Wahl zum Präsidenten verhindern zu können. In anderen Fällen, so beim Verlangen nach Schweizer Milliardenzahlungen 1997/98, operierte der Weltkongreß erfolgreicher. Singer, seit 1964 Rabbiner, bekundete 1998 in einem Interview zum Thema Juden in Deutschland: „Ich staune. Ich sehe wiedereröffnete Synagogen, auch solche, die gänzlich neu aufgebaut werden. Ich sehe auch neue Schulen, Kindergärten und Gemeindezentren. Nach unserer Kenntnis gibt es derzeit schon wieder 100.000 Juden in Deutschland. Das alles ist überraschend positiv ... Deutschland weist neben den russisch-jüdischen in New York und in Israel die am schnellsten wachsenden jüdischen Gemeinden der Welt auf. Allen voran Berlin.“ Für die Deutschen bedeute dies, daß „sie wieder die Chance haben, eine gewisse Normalität innerhalb der Weltgemeinschaft aufzubauen“, verheißt Singer.[2]

Pfeil 2 siehe auch.pngSiehe auch: Masseneinwanderung von Ostjuden in die BRD

Als Vorsitzender der World Jewish Restitution Organization führte er Verhandlungen zur Unterstützung von „Holocaust-Überlebenden“ und kämpfte weltweit um die Erbschaften von „Holocaust-Opfern“. Er verhandelte auch mit Deutschland und Österreich über Renten und Entschädigungen für Überlebende. Im Oktober 2001 wurde er zum Vorsitzenden des Jüdischen Weltkongresses (WJC) ernannt. 2002 wurde er zum Präsidenten der „Conference on Jewish Material Claims against Germany“, die „Jewish Claims Conference“ gewählt. Im Juni 2002 wurde er zum Vorsitzenden der IJCIC (International Jewish Committee for Interreligous Consaltations) ernannt.

Israel Singer, der scharfzüngige Generalsekretär des Jüdischen Weltkongresses (WJC) provozierte mit seinen Attacken auf die Schweiz immer wieder heftige Reaktionen. Noch 2005 bezeichnete er die Neutralität der Schweiz im Zweiten Weltkrieg angesichts des Holocaust als „Verbrechen“. Am 14. März 2007 wurde Singer durch den Präsidenten des WJC Edgar M. Bronfman seiner Ämter wegen der jahrelangen Veruntreuung von Geldern des WJC enthoben — Singer soll mehrere Millionen US-Dollar aus der WJC-Kasse veruntreut haben.[3] (Siehe Video)

Auszeichnungen

Fußnoten

  1. Laut „Die Welt“ vom 27. Februar 1985 sind angeblich „einhundertunddreizehn Familienangehörige Singers unter Hitler ermordet worden“.
  2. 2,0 2,1 David Korn: Wer ist wer im Judentum? - FZ-Verlag ISBN 3-924309-63-9
  3. 20min, 6. August 2008: Der Fluch des Holocaust-Vergleichs