Heimkehrer

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General der Panzertruppe a. D. Henrici (links) und Generalmajor a. D. Hermann Grothe nach der Entlassung aus der Sowjet-Bolschewistische Kriegsgefangenschaft und Heimkehr in den Rest Deutschlands, 8. Oktober 1955

Als Heimkehrer wurden diejenigen Menschen bezeichnet, die während des Zweiten Weltkrieges mit der Waffe in der Hand für die Verteidigung ihrer Heimat einstanden, dabei interniert wurden und nach der endgültigen Zerstörung Deutschlands in die zertrümmerten Reste West-Deutschland, Mittel-Deutschland und Süd-Deutschland (Österreich) zurückkehren konnten.

Der deutsche Junge Hans Heime bittet 1955 Spätheimkehrer um Auskunft über seinen Onkel Joachim Heime, der seit Februar 1945 bei der Verteidigung der Festung Posen als vermißt gilt.

Geschichte

Spätheimkehrer

Als Spätheimkehrer wurden die Männer bezeichnet, die erst ab dem 1. Januar 1947 aus der Kriegsgefangenschaft entlassen wurden. Am hessischen Bahnhof Herleshausen wurden am 16. Januar 1956 die letzten aus sowjet-bolschewistischen KZs heimkehrenden Kriegsgefangenen empfangen.

Im letzten Zug saß z. B. der am Vortag entlassene beinamputierte Major i. G. a. D. Ernst-Wilhelm Keitel, verschollener Sohn von Wilhelm Keitel.

Im Lager ermordet

Millionen deutsche Landser kehrten nie zurück, haben die Hölle der bolschewistischen Kriegsgefangenen- und Straflager nicht überlebt.

Hungerschäden und Posttraumatische Belastungsstörungen

Viele der Heimkehrer litten unter dauerhaften Schäden durch Hunger und psychische Folter. So heißt es in einer Studie vom Mai 1954:

Nach Besprechung der bisher bekannten Beobachtungen über Hungerschäden im Zentralnervensystem wird der Hirnbefund bei einem Heimkehrer mit schwerer Hungerdystrophie mitgeteilt. Der Prozeß ist charakterisiert durch mit Vacuolisierung, Verfettung und Zellschrumpfung einhergehende degenerative Veränderungen der Ganglienzellen; er hat bereits zu einem ausgedehnten Parenchymausfall geführt. Die Zellveränderungen sind offenbar Ausdruck des dystrophischen Grundprozesses und der damit verbundenen schweren Stoffwechselstörung.
Dazu ist in den letzten Lebenstagen ein Hirnödem hinzugetreten, das eine sekundäre Schädigung (u. a. allgemeine Amöboidose der Astroglia) hervorgerufen hat. Die destruierende Rolle des zum Tode führenden Hirnödems wird hervorgehoben im Sinne einer Überschichtung mehrfacher Noxen. Die erhobenen Befunde stützen die in den letzten Jahren mehrfach diskutierte Möglichkeit der Entwicklung hirnorganischer Dauerschäden nach schwerer Hungerdystrophie bei Überlebenden.[1]

Die meisten von ihnen konnten im zerstörten Deutschland durch die jahrelange Entwurzelung keine Bleibe mehr finden, zumal ein Großteil davon auch aus der Heimat in Ostdeutschland und dem Sudetenland vertrieben wurde. Eine große Zahl meldete sich aus Perspektivlosigkeit zur französischen Fremdenlegion.

Bildergalerie

Siehe auch

Literatur

Verweise

Fußnoten

  1. Günther Wilke: „Über den Hirnbefund bei einem Heimkehrer mit schwerer Hungerdystrophie“, in: „Deutsche Zeitschrift für Nervenheilkunde“, Mai 1954, Ausgabe 171