Spetsnaz

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Wappen der Spetsnaz

Die Spetsnaz (deutsche Transkription Spez[c]nas), die „Einheiten für besondere Ziele“, sind sowjetische bzw. russische Spezialkräfte, die seit 2013 als „Kräfte für Spezielle Operationen“ (russ. SSO) bezeichnet werden.[1] Es gibt Einheiten der Armee, der Polizei, des Innenministeriums und der Geheimdienste. Verallgemeinernd werden mit Spetsnaz hauptsächlich die in mehreren Kriegen in hoher Truppenstärke Geschichte schreibenden ehemaligen Einheiten des Militärgeheimdienstes GRU und der WDW gemeint.

Überblick

Ende 1950 wurden 46 Spezialeinheiten der militärischen Aufklärung GRU zu je 120 Mann auf Veranlassung von Verteidigungsminister Marschall Alexander Wassilewski aufgestellt.[1] Bis in die 1980er Jahre erreichte die Truppe eine Stärke von ca. 30.000 Mann. Sie waren geheim und wurden zwischen den Eliteverbänden der Aufklärer, Fallschirmjäger und Marineinfanterie versteckt. Ihre Aufgabe war die durch GRU als strategisch erkannten Ziele des Gegners in einem Krieg zu vernichten. Die Spetsnaz der GRU und der Luftlandetruppen (WDW) mit dem 45. Aufklärungsregiment und dem 218. Bataillon gelten aufgrund ihres militärischen Ursprungs als die eigentlichen russischen Spezialeinheiten. Die Einheiten bestanden in der Regel aus Freiwilligen, oft schon mit vorherigem Militärdienst und höheren Dienstgraden und wurden zu Sowjetzeiten unter den Kürzeln einfacher Armeeeinheiten nach Afghanistan geschickt. Im Afghanistankrieg haben Spetsnaz in Stärke von 3 % der eingesetzten Sowjettruppen ca. 75 % der Mudschaheddin ausgeschaltet. Seit 2010 wurden die GRU-Einheiten der Armee untergeordnet. Neben den GRU- und WDW-Spetsnaz gibt es noch die Seeaufklärungseinheiten MRP und die Kampfschwimmer-Spetsnaz PDSS der Kriegsflotten.

Quelle
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Erster Tschetschenienkrieg 1994-96: Neben uns lag eine Einheit der Armee. Fallschirmjäger, glaube ich. Drumherum Wald, Berge, Schluchten. Kein optimales Terrain. Wir wurden beschossen. Glauben Sie mir, es brach Chaos aus. Die Regulären sind in Deckung gegangen und haben aus Angst in die Gegend geballert. Die dachten wahrscheinlich, irgendjemand wird es schon treffen. In Wirklichkeit haben sie aber nur die Aufmerksamkeit auf sich gezogen und den Rebellen gezeigt, wo sie waren. Dann kamen sie in unsere Stellung und wollten mehr Munition. Haufenweise Munition. Ich habe während des Feuergefechtes nur sechs Schuß abgegeben. Hektik ist überflüssig.

Quelle: Security- Interview mit einem Speznas Offizier. In: K-ISOM. Heft 4. 2013. S. 81.


Die Spetsnaz des Innenministeriums MWD sind für Polizeieinsätze vorgesehen aber auch mit schwerer Waffentechnik ausgerüstet. Das Innenministerium MWD verfügt über die OMON-Einheit für besondere Zwecke, die Anti-Terror-Einheit OMSN (SOBR) und die inneren Truppen ODON des Innenministeriums. Das Zentrum spezielle Operationen des Innlandgeheimdienstes (FSB-CSN) über Alfa (Antiterror) und Vympel (Antiterror, Objektschutz). Die Auslandsaufklärung SVR über Zaslon vermutlich für Geiselbefreiungen, Attentate und Beratung von Sicherheitskräften im Ausland. Hinzu kommt die russische Gefängnisverwaltung UIN mit Saturn (Kampf gegen Kriminalität, Einsatz bei Meutereien in Gefängnissen).

Bekanntgewordene und vermutete Einsätze

Nichtdurchgeführte, aber beabsichtigte Einsätze

  • 1967: Marine-Spetsnaz lagen an Bord eines U-Boots vor der Küste Israels und sollte dortige Raffinerien vernichten. Durch die plötzlich Niederlage Syriens und Ägyptens kam es nicht zum Einsatz.[1]
  • 1981: Vor der Küste Schwedens ließ ein sowjetisches U-Boot mit Kernwaffen auf Grund. Spetsnaz-Einheiten sollten das U-Boot in schwedischen Gewässern notfalls gewaltsam aus diesen entfernen.[1]

Durchgeführte Einsätze

  • Afghanistankrieg: 1980–1989[1]
  • Kaukasuskrieg: 1994/95, 39 beteiligte Spetsnaz-Soldaten wurden zu „Helden Rußlands“ ernannt, ein Drittel davon postum.[1]
  • Georgienkrieg: 2008 besetzten Spetsnaz-Einheiten den georgischen Hafen von Poti, versenken eine Anzahl von Kriegsschiffen (die georgische Marine wurde in der Folge aufgelöst) und vernichteten die dortige Basis von georgische Spezialkräfte.[1]
  • Krim-Anschluß: Die Spetsnaz-Einheiten sollen für die Besetzung der Krim im Februar 2014 verantwortlich sein. Begründet wird dies damit, daß die Soldaten, die offiziell als „Kämpfer der Selbstverteidigung“ bezeichnet wurden, nagelneue Uniformen trugen, die weder über eine Nationalitäten- noch über Rangabzeichen verfügen. Insbesondere aber daß diese Soldaten schußsichere Westen vom russischen Typ 6B43 trugen sowie schallgedämpfte, hochmoderne Scharfschützewaffen nutzen, ließen Kenner auf Angehöriger dieser Einheiten schließen.[1]

Galerie

Verweise

Fußnoten

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 1,6 1,7 Junge Freiheit, 49/15, S. 23