Stewner, Ernst

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Ernst Stewner (Lebensrune.png 22. Februar 1907 in Shelesnitza (Wolhynien); Todesrune.png 26. November 1996 in Nienburg an der Weser) war ein deutscher Fotograf, der während der Zwischenkriegszeit im polnischen Korridor und danach im Reichsgau Wartheland tätig war.

Leben

Ernst Stewner wurde am 22. Februar 1907 in Wolhynien geboren. In den Jahren 1923 bis 1927 absolvierte er ein evangelisches Lehrerseminar in Schlesien, anschließend war er als Privatlehrer in der Region Wielkopolska tätig. Im Jahre 1932 nahm er an einer Ausstellung der Kunstfotografie in Krakau teil. Weitere Teilnahmen an Fotoausstellungen in „Polen“ zogen sich noch bis zum Jahre 1939 hin. Schriftstellerisch war Stewner von 1930 bis 1938 als Redakteur im Lutherverlag Posen tätig. 1938 heiratete er Christel Peschken und nahm seinen Wohnsitz in Posen. Hier entstand der Großteil seiner Fotografien. In der Altstadt oder im Schloßviertel nahm er vor allem Denkmäler, historische Objekte, belebte Straßen und malerische Gassen in den Fokus, die er zu unterschiedlichen Jahres- und Tageszeiten „einfing“, um die einmalige Aura der Stadt zu verewigen. Nach Kriegsausbruch 1939 und der Schaffung des Reichsgaus Wartheland wurde er kommissarischer Verwalter der Firma „Foto Greger“ in Posen, übernahm diese gänzlich im September 1940 und eröffnete im Jahre 1941 sein eigenes Unternehmen „Foto Stewner“. Schon während des Krieges machte er mit seinen Fotografien ein gutes Geschäft, da er diese als Postkarten herausgab oder in Form von eleganten, gerahmten Vergrößerungen verkaufte, die für die Wohnungen der bürgerlichen Klientel Posens vorgesehen waren. 1944 erfolgte seine Einberufung zur Wehrmacht, in der er u.a. als Spezialist für Fotografie und Film sowie als Schreiber eingesetzt wurde.

Im Januar 1945 flüchtete Stewners Familie vor der anrückenden Roten Armee nach Thüringen, Ernst Stewner selbst lag zu diesem Zeitpunkt aber noch in einem Lazarett. Mit dem letzten Lazarettzug nach Eutin verließ auch er wenig später Posen. Im Juli 1945 wurde er kaufmännischer Leiter und Teilhaber der Firma Heinrich Ratjen in Nienburg an der Weser, die später in „Peschken-Stewner GmbH & Co. KG“ umbenannt wurde. Diese Firma wurde im Jahre 1969 jedoch wieder verkauft. Am 26. November 1996 schloß Ernst Stewner in Nienburg an der Weser für immer seine Augen.

Sonstiges

Vom 16. Juni bis zum 19. August 2018 fand in der Villa Dessauer in Bamberg eine Fotoaustellung mit dem Titel „Ernst Stewner - Ein deutscher Fotograf in Polen“ statt. Gezeigt wurden seine Aufnahmen aus Kulm (Westpreußen), Bromberg (Provinz Posen), etc. - deutsche Städte, die nach 1918 von Polen annektiert wurden. Im Prospekt zur Ausstellung heißt es außerdem:

„Bei seinen Reisen durch das Land porträtierte er Menschen verschiedenster Volksgruppen. Häufig zeigt er sie in Alltagssituationen oder bei der Arbeit. Dabei traf er auch auf die „Posener Bamberger“, Nachkommen fränkischer Einwanderer, die in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts in der Umgebung von Posen angesiedelt wurden, um dort Ackerbau zu betreiben. Sie sind der Anlass, Ernst Stewners Werk in Bamberg zu zeigen.“