Stoßtrupp
Die Stoßtrupptaktik wurden vom Deutschen Heer im Ersten Weltkrieg entwickelt, um im bewegungslosen Stellungskrieg wenigstens punktuell in die gegnerischen Stellungen zu kommen.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Erster Weltkrieg
1915/16 wurde die deutsche Infanterietaktik des artillerievorbereiteten Massensturms um Überfälle durch kleinere Einheiten erweitert. Bis Kriegsende wurden knapp 20 Sturmbataillone/-kompanien aufgestellt, den einzelnen Armeen unterstellt und zur Ausbildung geeigneter Freiwilliger für Stoßtruppunternehmen herangezogen.
Die Freiwilligen wurden mit besseren und vielfältigeren Waffen ausgestattet, erhielten mehr Sold und Verpflegung – also ungefähr den Status von Gardetruppen/Grenadieren. Der einzelne Sturmsoldat wurde an mehreren Waffen und auch an Feindwaffen ausgebildet, um eigene und feindliche Waffen nach Ausschaltung der Bedienung zu übernehmen.
- „Sturmtrupp, Stoßtrupp, 1 Unteroffizier, 6–8 Mann stark, im Weltkrieg von 1916 ab, aus ausgesuchten Leuten, besonders bewaffnet und ausgebildet.“[1]
Aufgabe
Die Aufgabe eines Sturm-/Stoßtrupps war nicht die Eroberung von Fläche, sondern das Umgehen von starken Stellungen, das Ausschalten von Schwachstellen und das Organisieren von Chaos in den feindlichen Reihen.
Übernahme des Vorbildes
Ab 1916/17 übernahm auch die k. u. k. Armee Österreichs die Stoßtrupptaktik, hier auch Sturmpatrouillen genannt.[2] Die Italiener entwickelten 1917 die Reparti d’assalto.[3]
Zweiter Weltkrieg
Im Zweiten Weltkrieg kam die Stoßtrupptaktik wieder an allen Kriegsfronten zum Einsatz. Zahlenmäßig unterlegene deutsche Einheiten warfen mit dieser Taktik immer wieder überfallartig große feindliche Truppenkontingente im Handstreich. Zu den bekanntesten dieser Tapferkeitstaten gehörte der Sturm auf die Festung Eben-Emael.
Siehe auch
Literatur
- Klaus-Jürgen Bremm: Kampf gegen den Stellungskrieg, in: Militär & Geschichte. Heft 67, 2013, S. 30 f.
- Otto Galian: „Monte Asolone 1918“ – Der Bericht eines Stoßtruppführers aus den letzten Kriegsjahren 1917/18 von der Italienfront, Nachdruck 1999 (Original von 1933)
- Ernst Jünger: In Stahlgewittern – Aus dem Tagebuch eines Stoßtruppführers, 1920