Maschinenpistole

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Angehöriger der Freikorps in Berlin mit Bergmann MP18/1 „Kugelspritz(e)“

Eine Maschinenpistole (kurz MPi oder MP) ist eine vollautomatische Nahkampf- und Handfeuerwaffe mit kurzem Lauf im Kaliber von 7,62 bis 11,4 mm und ausgerüstet mit 20 bis 71 Schuss Stangen- oder Trommelmagazinen. In der Regel sind Maschinenpistolen sowohl für Einzel- als auch Dauerfeuerabgabe eingerichtet, wobei die Munition im Vergleich zu Maschinengewehren deutlich schwächer ausfällt. Zuweilen werden auch Maschinen- oder Schnellfeuerkarabiner (Sturmgewehr) als Maschinenpistole bezeichnet.

Geschichte

Deutsche Soldaten nach dem Kampfeinsatz, u. a. mit Stielhandgranaten und Maschinenpistole 28
Im Gegensatz zur MP28 bildete das Magazin der MP34, wie im Bild zu sehen, keinen 90-Grad-Winkel zum Lauf

Bereits nach Beginn des Ersten Weltkriegs stellte die Preußische Gewehr-Prüfungskommission (Spandau) im Kriegsjahr 1915 eine Forderung nach Maschinenpistolen auf. Es sollte eine leichte Nahkampfwaffe sein, die von einem einzelnen Mann während des Kampfes getragen und bedient werden konnte. Die Abgabe eines Hagels von Geschossen und die Benutzung einer bereits vorhandenen Munitionsart, der 9,0 mm Parabellum-Patrone gehörten dazu.

Neben anderen, entwickelte der Konstrukteur Hugo Schmeisser in Suhl den ersten Prototypen, die spätere MPi 18 (Bergmann). Sie stellte die Spitze des waffentechnischen Fortschrittes im Deutschen Kaiserreich dar. Das preußische Kriegsministerium bestellte 1918 noch 50.000 Maschinenpistolen.

Dieses System (System Bergmann – Schmeisser trat seine Rechte ab) wurde bei MPi-Entwicklungen im In- und Ausland führend. Selbst eine Maschinenpistole wie die bekannte sowjetische PPSch-41 von G. Schpagin übernahm das System.

Reichswehr

Die MP 28 war ab 1928 die Weiterentwicklung der Bergmann MP18 für die Reichswehr. Sie benutzte ein 32schüssiges Stangenmagazin und war ein zuschießender Rückstoßlader mit Masseverschluß.

Lexikon der Wehrmacht

„Maschinenpistolen sind vollautomatische Handfeuerwaffen zum Verschuss von Pistolenmunition. Diese Art von Waffen sind zur Bekämpfung von Zielen in geringer Entfernung bestimmt und dienten während des Zweiten Weltkrieges auch zur Verstärkung der Feuerkraft von Infanterieeinheiten im Nahkampf. Während des Ersten Weltkrieges entwickelten Hugo Schmeisser und Theodor Bergmann die Maschinenpistole Bergmann MP 18. Diese Waffe wurde speziell für den Grabenkrieg entwickelt. Sie konnte von einem Mann bedient werden. Außerdem waren mit ihr gezielte Feuerstöße aus der Bewegung möglich, beides Eigenschaften, welche die Waffe von anderen der damaligen Zeit abhob. Die Waffe war ein Rückstoßlader mit Masseverschluss und hatte ein Gesamtgewicht von 4,2 kg . Sie war 815 mm lang bei einer Lauflänge von 196 mm. Verschossen wurde das Kaliber 9 mm Parabellum, wobei die Munition durch ein Trommelmagazin mit 32 Schuss zugeführt wurde. Dieses Trommelmagazin war ein Schwachpunkt der Waffe, da es sehr unhandlich und nur mit Spezialwerkzeug zu laden war. Es wurde durch ein Stangenmagazin mit 20 Schuss abgelöst. Die Kadenz betrug 400 – 500 Schuss in der Minute. Produziert wurde die Waffe bis in das Jahr 1920. Anschließend war es dem Deutschen Reich durch den Versailler Vertrag verboten, automatische Waffen herzustellen.
Eine Weiterentwicklung der MP 18 war die Maschinenpistole MP 28. Diese Waffe wurde ebenfalls von der Firma Bergmann in Suhl produziert und in den deutschen Polizeiverbänden eingesetzt. Ein Großteil der Produktion wurde jedoch in das Ausland exportiert. In Belgien wurde die Waffe bei der Firma Bayard in Lizenz produziert. Die Waffe war ein Rückstoßlader mit Masseverschluss und hatte ein Gesamtgewicht von 4,0 kg . Sie war 813 mm lang bei einer Lauflänge von 200 mm. Verschossen wurde das Kaliber 9 mm Parabellum, wobei die Munition durch ein Stangenmagazin mit 20, 32 oder 50 Schuss zugeführt wurde. Die Kadenz betrug 400 – 450 Schuss in der Minute. Neuartig an der Waffe war die Wahl zwischen Einzel- und Dauerfeuer. Die Waffe verfügte zudem über eine Bajonett-Halterung rechts und wurde ab 1928 produziert. Die Reichswehr und auch die Wehrmacht zeigten wenig Interesse an dieser Waffe, so dass diese in Deutschland nur bei Polizeieinheiten verwandt wurde. Während des Spanischen Bürgerkrieges kam die Waffe, meist aus belgischer Produktion, ebenfalls zum Einsatz. Nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges wurde die MP 28 auf deutscher Seite bei örtlichen Besatzungstruppen sowie bei der Polizei und dem SD eingesetzt. Nach der Besetzung der Niederlande wurden die dort übernommenen Waffen aus belgischer Produktion mit der Bezeichnung Maschinenpistole 740(b) von der Wehrmacht übernommen. Sie waren mit denen aus deutscher Fertigung identisch.“[1]

Bekannte Modelle (Auswahl)

Deutschland

Ausland

Siehe auch

Fußnoten