Stollberg (Erzgebirge)
Staat: | Deutsches Reich |
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Gau: | Sachsen |
Landkreis: | Erzgebirgskreis |
Provinz: | Königreich Sachsen |
Einwohner (2009): | 11.734 |
Bevölkerungsdichte: | 300 Ew. p. km² |
Fläche: | 39 km² |
Höhe: | 464 m ü. NN |
Postleitzahl: | 09366 |
Telefon-Vorwahl: | 037296 |
Stollberg (Erzgebirge) befindet sich entweder unter Fremdherrschaft oder wird durch die BRD oder BRÖ staatsähnlich verwaltet. | |
Bundesland: | Freistaat Sachsen |
Stollberg ist eine deutsche Stadt in Sachsen.
Inhaltsverzeichnis
Lage
Stollberg liegt am Nordrand des Erzgebirges, etwa 20 km südwestlich von Chemnitz und ca. 15 km nordöstlich von Aue im Tal des Gablenzbachs.
Geschichte
Seit Jahrhunderten bildet Stollberg den Mittelpunkt einer naturräumlich-historischen Kulturlandschaft. Die ersten Besitzer der Herrschaft Stollberg waren die Erkenbertinger, die sich später als Burggrafen von Starkenberg bezeichneten. Ursprünglich stammten sie aus Mainfranken bei Würzburg und tauchten 1088 in der Umgebung des Bischofs von Naumburg auf. Dieser machte sie in Tegkwitz bei Altenburg seßhaft. Erkenbert IV von Tegkwitz besiedelte Ende des 12. Jahrhunderts die spätere Herrschaft Stollberg.
Die Ursprünge der Stadt liegen in dieser Zeit der Erstbesiedlung des Erzgebirges. Die Stal(e)burc (erstmalige urkundliche Erwähnung 1244 wohl Fälschung, sicher 1267 Stal-burch) wurde Sitz und Zentrum des neu besiedelten Gebietes. Um 1300 übernahmen die Schönburger die Herrschaft und verkauften sie 1367 an König Wenzel von Böhmen. 1459 ging Stollberg als böhmisches Lehen an Sachsen über, 1473 gelangte es an das Geschlecht Schönberg und 1564 an die Wettiner Herrschaft. Die Stadt selbst wird als solche (civitas) erstmals 1343/46 urkundlich erwähnt. Im 15. Jahrhundert wandelte sich ihr Name. 1412 erscheint die Bezeichnung Stolburg, erstmals 1459 ist die der heutigen Schreibweise ähnliche Form Stolbergk bezeugt.
In der Nähe der einstigen Furth durch den Fluß Gablenz kreuzten sich zwei wichtige Handelsstraßen. Der Böhmische Steig führte von Altenburg nach Prag. Die Chemnitzer Straße verlief zwischen der gleichnamigen Stadt und Dresden. So kamen häufig Handels- und Fuhrleute in die Stadt, die man wegen ihrer zweirädrigen Karren, mit denen sie vor allem Salz und Erze transportierten, als „Kärrner“ bezeichnete. An sie erinnert bis heute die Sage vom „Kärrner von Stollberg“.
Die von weitem sichtbare Burg Hoheneck diente zunächst als Königlich-Sächsisches „Weiberzuchthaus“ und war später als größtes politisches Frauengefängnis der DDR bekannt. Es ist heute als Museum im Rahmen von Führungen zugänglich.
Bekannte, in Stollberg geborene Personen
- Rudolf Ackermann (1764–1834), Unternehmer, Litograf, Buchhändler und Verleger
- Carl von Bach (1847–1931), Maschineningenieur
- Kurt Berkner, (1907–1938), Mitglied der Merksteiner Gruppe
- Fritz Herbert Bross (1910–1976), Puppenbauer und Puppenspieler
- Friedrich Eduard Eule (1831–1910), Jurist und Politiker, MdL (Königreich Sachsen)
- Hans Irmisch (1526–1597), Baumeister
- Friedrich Ernst Kettner (1671–1722), evangelischer Theologe
- Reinhold Klotz (1807–1870), Philologe
- Carl Küchler (1869–1945), Reiseschriftsteller, Nordistikforscher
- Albert Paulig (1873–1933), Stummfilmschauspieler
- Helmut Thierfelder (1914–1994), Oberfeldwebel und Ritterkreuzträger
Ehrenbürger
- Karl Gustav Zumpe (1819–1900), Jurist und Politiker, MdL
- Otto von Bismarck (1815–1898), Staatsgründer und Politiker, seit 1. April 1895
- Carl von Bach (1847–1931), Techniker und Wissenschaftler, seit 1913