Stromer von Reichenbach, Ernst

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Prof. Dr. phil. Ernst Freiherr Stromer von Reichenbach (21. Dezember 1895 Promotion zum „Doktor der Philosophie“, 1901 Habilitation, 1908 außerordentlicher Professor, 1928 Hauptkonservator und Abteilungsleiter sowie 1930 Abteilungsdirektor an der „Bayerischen Staatssammlung für Paläontologie und historische Geologie“, 1921 Honorarprofessor); Stromer von Reichenbach hat 1915 als Erster den größten Raub-Dinosaurier der Welt namens „Spinosaurus“ (Dornen-Echse) wissenschaftlich beschrieben. 1931 beschrieb er den Raub-Dinosaurier „Carcharodontosaurus“, (Haizahn-Echse) 1932 den Pflanzenfresser „Aegyptosaurus“ (Ägyptische Echse) und 1934 den Raub-Dinosaurier „Bahariasaurus“ (Echse aus Bahariyya).

Karl Heinrich Ernst Wolfgang Freiherr Stromer von Reichenbach (Lebensrune.png 12. Juni 1871 in Nürnberg; Todesrune.png 18. Dezember 1952 in Erlangen) war ein deutscher Paläontologe, Geologe und einer der bedeutendsten Dinosaurier-Forscher, der mehr als 200 Fachaufsätze und -bücher hierzu geschrieben hat.

Werdegang

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Ernst Freiherr Stromer von Reichenbach besuchte von 1878 bis 1881 in Nürnberg die Vorschule des „Melanchthon-Gymnasiums“ und von 1881 bis 1890 das „Melanch- thon-Gymnasium“, auf das seine Vorfahren gegangen waren. Von 1890 bis 1892 absolvierte Ernst Stromer ein Studium der Medizin und Naturwissenschaft an der Universität München. Im Sommer 1892 legte er die ärztliche Vorprüfung („Testamen physicum“) ab. Von 1892 bis 1893 folgte ein Medizinstudium an der Universität Straßburg im Reichsland Elsaß-Lothringen. An der Universität München und Technischen Hochschule München schloß sich von 1893 bis 1895 ein Studium der Naturwissenschaften (speziell Paläontologie und Geologie) an.

1896/1897 absolvierte Ernst Stromer ein Studium der Mineralogie und Geographie an der Universität München und an der Universität Berlin. Zu seinen akademischen Lehrern gehörten außer Zittel der Zoologe Richard von Hertwig (1850-1937) sowie der Geograph und Kartograph Ferdinand von Richthofen (1833-1905). Während seines Studiums in München wurde er Mitglied der nichtschlagenden, nicht farbentragende, aber farbenführende Studentenverbindung „Akademischer Gesangsverein“ („AGV München“).

Am 1. September 1897 wurde er Konservator an der Geologisch-Mineralogischen Abteilung des Reichsmuseums für Naturkunde in Leiden, dort schrieb er mit der Abhandlung „Ueber Rhinoceros-Reste im Museum zu Leiden“ seine erste Arbeit über fossile Säugetiere. Wegen einer Erkrankung gab er seine Stelle in Leiden bald wieder auf. Ab Dezember 1898 folgte ein Privatstudium in München und Berlin. Anfang des 20. Jahrhunderts trat er aus der evangelischen Kirche aus. 1901 habilitierte sich Ernst Stromer in München mit der Arbeit „Die Wirbel der Land-Raubtiere, ihre Morphologie und systematische Bedeutung“. Ab 27. November 1901 war er Privatdozent für Paläontologie und Geologie an der Universität München. Im Winter 1901/1902 unternahm Ernst Stromer seine erste Forschungsexpedition in Ägypten. Dabei begegnete er erstmals dem Fossiliensammler Richard Markgraf (1869-1916).

In den Wintern 1901/1902, 1903/1904 und 1910/1911 führte er jeweils eine Ägypten-Expedition durch. Bei der ersten von ihm und dem deutschen Geologen und Paläontologen Max Blanckenhorn (1861-1947) durchgeführten Ägyptenreise fanden beide nur einige fossile Walreste. Bei der zweiten Ägypten-Expedition gelangen viele Funde fossiler Walreste. Bei der dritten und letzten Ägypten-Expedition entdeckte er im Januar 1911 eine Fundstelle, an der die ersten Dinosaurier aus Ägypten geborgen wurden. Ernst Probst schreibt in seinem 2015 erschienenem Werk „Der rätselhafte Spinosaurus“:

Im Winter 1910/1911 führte Ernst Stromer seine dritte und erfolgreichste Forschungsexpedition in Ägypten durch. Zwischen 1911 und 1914 entdeckte sein Grabungsteam in der ägyptischen Bahariyya-Oase in der Sahara fossile Reste dreier Raub-Dinosaurier: Bahariasaurus, Carcharodontosaurus und Spinosaurus. 1912 kamen Knochenreste des pflanzenfressenden Elefantenfuß-Dinosauriers Aegyptosaurus aus der Bahariyya-Oase hinzu. Stromer beschrieb als Erster wissenschaftlich Spinosaurus („Dornen-Echse“) 1915, Carcharodontosaurus („Haizahn- Echse“, „Scharfzahn-Echse) 1931, Aegyptosaurus („Ägyptische Echse“) 1932 und Bahariasaurus („Echse aus Bahariyya“) 1934. Im Dezember 1910 traf sich Ernst Stromer in Kairo mit deutschen und britischen Freunden. Zu den Dinners begleitete ihn oft der deutsche Afrikaforscher Georg Schweinfurth (1836-1925). An einem Nachmittag ging Stromer mit der 24-jährigen Elisabeth Rennebaum (1886-1977) einkaufen. Die junge Frau war die in Kairo geborene Tochter des Nürnberger Architekten Johann Adam Rennebaum (1858-1937), der das 1891 nach einem Brand zerstörte „Shepheard’s Hotel“ in Kairo wieder aufgebaut hat. Welche Gefühle der 39-jährige Stromer damals für Elisabeth hatte, weiß man nicht. Während seiner dritten Ägypten-Expedition im Winter 1910/1911 fragte Ernst Stromer in Kairo bei der Post zwei Wochen lang vergeblich nach postlagernden Briefen. Des Rätsels Lösung: Man bewahrte seine Post nicht am Schalter „R“ (Reichenbach) oder „S“ (Stromer), sondern am Schalter „D“ auf, weil man wegen der französischen Postsprache „von Reichenbach“ in „de Reichenbach“ abgeändert hatte. Auch bei anderen Gelegenheiten gab es Probleme mit seinem Familiennamen. In Registern wissenschaftlicher Werke wurde Ernst Stromer mal unter „R“, mal unter „S“ erwähnt. Er selbst nannte sich in wissenschaftlichen Arbeiten meistens nicht „von Reichenbach“, sondern „von Stromer“ oder „Ernst Stromer“. […] Im „Ersten Weltkrieg“ (1914-1918) betätigte sich Ernst Stromer ab November 1915 als geologischer Mitarbeiter beim Festungskommando Straßburg. Die „Bayerische Akademie der Wissenschaften“ ernannte ihn am 15. Juli 1916 zum außerordentlichen Mitglied. Ab 1916 fungierte er als außerordentliches Mitglied der „Mathematisch-physikalischen Klasse“. […] Am 1. Oktober 1920 beförderte man Ernst Stromer zum Hauptkonservator an der „Bayerischen Staatssammlung für Paläontologie und historische Geologie“ in München. Zum Honorarprofessor für Paläontologie an der „Universität München“ wurde er am 14. Juli 1921 ernannt. Die „Bayerische Akademie der Wissenschaften“ wählte ihn am 23. Juli 1921 zum ordentlichen Mitglied. Ab 1926 war er Ehrenmitglied der „Naturhistorischen Gesellschaft Nürnberg“. Zu deren 125-Jahrfeier hielt er 1926 den Festvortrag „Die Pflege der Naturwissenschaften in Nürnberg vom Ausgange des Mittelalters an bis zur Gegenwart“. Im Juli 1928 avancierte er zum Hauptkonservator und Abteilungsleiter sowie im März 1930 zum Abteilungsdirektor an der „Bayerischen Staatssammlung“ in München. Wie der legendäre „Bratwurst-Stromer“ Hans IV. Stromer (1517-1592) aus dem Mittelalter, der während seiner 38-jährigen Gefangenschaft jeden Tag zwei Nürnberger Schweinsbratwüste aß, liebte Ernst Stromer ebenfalls diese Spezialität.

Spinosaurus

Der Raub-Dinosaurier Spinosaurus („Dornen-Echse“), der in der Kreidezeit vor etwa 113 bis 94 Millionen Jahren in Nordafrika existierte (bis zu 18 Meter lange und maximal 9 Tonnen schwere „Schreckens-Echse“ mit einem 1,75 Meter langen Schädel und einem 1,70 Meter hohen Rückensegel) gilt als der größte bekannte Raub-Dinosaurier. Spinosaurus übertraf merklich die Maße der Raub-Dinosaurier Tyrannosaurus („Tyrannen-Echse“) aus Nordamerika und Giganotosaurus („Riesenechse des Südens“) aus Südamerika, die beide eine Länge von etwa 13 Metern erreichten. Ein Teilskelett wurde 1912 von dem für Ernst Stromer von Reichenbach arbeitenden Fossiliensammler Richard Markgraf in Ägypten entdeckt. Die wissenschaftliche Erstbeschreibung erfolgte 1915 durch Freiherr Stromer von Reichenbach, der bis 1934 insgesamt vier bis dahin unbekannte Dinosaurier aus Ägypten identifizierte.

Tod

Nachruf in der „Paläontologischen Zeitschrift“ …
… Oktober 1956, S. 218–220

Am 18. Dezember 1952 verstarb Professor Dr. Ernst Stromer von Reichenbach in Erlangen. Er fand im seit 1522 bestehenden Familiengrab der Stromer auf dem Nürnberger Johannisfriedhof seine letzte Ruhe.

Nachruf

Quelle
Folgender Text ist eine Quellenwiedergabe. Unter Umständen können Rechtschreibfehler korrigiert oder kleinere inhaltliche Fehler kommentiert worden sein. Der Ursprung des Textes ist als Quellennachweis angegeben.

Ernst Freiherr Stromer von Reichenbach 12.6.1871–18.12.1952

Am 18. Dezember 1952 ist Professor Dr. E. Stromer v. Reichenbach in der Erlanger Universitätsklinik im 82. Lebensjahr verschieden. Er wurde in Nürnberg am 12. Juni 1871 als Sohn des damaligen Ersten Bürgermeisters geboren, als Sproß eines der ältesten Patriziergeschlechter Nürnbergs, der Strohmeier, eines Geschlechtes, das über fünf Jahrhunderte bedeutende Ratsherren und Gesandte hervorbrachte und sich um die Reichsstadt große kulturelle Verdienste erworben hat.

Stromer von Reichenbach studierte in München und Straßburg zuerst Medizin, später wandte er sich den Naturwissenschaften, speziell der Paläontologie und Geologie zu. In München waren seine Lehrer Hertwig und Zittel, in Berlin, wo er auch studierte, hörte er bei v. Richthofen Geographie. 1895 promovierte er, einer Anregung Zittels folgend, mit einer Arbeit über „Die Geologie der deutschen Schutzgebiete in Afrika“. 1897 erhielt Stromer eine Anstellung als Konservator am geologisch-mineralogischen Reichsmuseum zu Leiden in Holland.

[…]

Die souveräne Beherrschung des Stoffes findet den stärksten Ausdruck in Stromers ausgezeichnetem Lehrbuch der Paläozoologie, das 1909 und 1912 in zwei Bänden (Wirbellose und Wirbeltiere) erschienen ist. Dieses Buch zeichnet sich in gleicher Weise durch Gedankenreichtum und strenge Kritik aus. Von anderen Lehrbüchern dieser Art unterscheidet es sich dadurch, daß es nicht nur die Systematik in wohldurchdachter Beschränkung bringt, sondern namentlich in den Schlußbetrachtungen von Band 2 zu allgemeinen Fragen der Faunenfolge, der Tiergeographie, der Oekologie, der Entwicklungslehre und des Aussterbens der Tiere Stellung nimmt.

Stromer besaß ein umfassendes Wissen, das mit reicher Erfahrung am Objekt gepaart war. Er war ein Meister der sorgfältig durchgeführten Formbeschreibung, ein unermüdlicher Materialsammler, der sich liebevoll in alle Einzelheiten des Objektes versenkte und in entsagungsvoller Kleinarbeit unser Wissen auf den verschiedensten Gebieten bereicherte. In der Formbeschreibung sah er das feste Fundament der paläontologischen Wissenschaft. Das Entscheidende aber ist, daß sein beweglicher, umfassender Geist trotz dieser Kleinarbeit nicht am Objekt haften blieb, sondern immer zu allgemeinen Gesetzmäßigkeiten vorzudringen suchte.

Als Persönlichkeit von ausgeprägter Eigenart hielt sich Stromer bewußt abseits von allen Modeströmungen der Wissenschaft, deren Auswüchse er in drastischen Worten geißeln konnte. Die scharfe Kritik, die er sich selbst auferlegte, verlangte er auch von anderen. In allen seinen Arbeiten bricht diese vorsichtig abgewogene Einstellung durch, dieses Mißtrauen gegen Verallgemeinerungen und unbewiesene Hypothesen.

Ich kann mich nicht für Spekulationen mit unbekannten Größen erwärmen“, sagt er an einer Stelle. In seinen kritischen Betrachtungen über die Lückenhaftigkeit der Fossilführung und in einer Arbeit über „Gesicherte Ergebnisse der Paläontologie“ spricht er sich über grundlegende Fragen der paläontologischen Wissenschaft, über ihre Ziele und Grenzen aus.

Stromers wissenschaftliche Tätigkeit hat vielseitige Anerkennung gefunden. Er war seit 1908 Korrespondierendes Mitglied der Senckenbergischen Naturforschenden Gesellschaft in Frankfurt a. M., seit 1916 außerordentliches Mitglied und seit 1921 ordentliches Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften.

Er war Ehrenmitglied der Naturhistorischen Gesellschaft Nürnberg und der Paläontologischen Gesellschaft. Besonders eng war sein Verhältnis zur Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Die Akademie hat ihm durch finanzielle Unterstützung seine drei Forschungsreisen in die Wüsten Ägyptens ermöglicht. Stromer hat zahlreiche wissenschaftliche Arbeiten in den Abhandlungen und Sitzungsberichten der Bayerischen Akademie veröffentlicht.

Stromer war alles andere als ein weitabgewandter Wissenschaftler, er war ein Mensch mit vielseitigem Interesse. Er hat lebhaften Anteil am politischen Geschehen seiner Zeit genommen. Er hat das Schicksal seines Vaterlandes in zwei Weltkriegen mit tiefster Anteilnahme erlebt. In hohem Alter haben ihn noch herbe Schicksalsschläge getroffen, zwei seiner Söhne sind im zweiten Weltkrieg gefallen.

Um den dritten Sohn erfüllte ihn lange Zeit bange Sorge, da er erst nach jahrelanger Kriegsgefangenschaft aus Rußland zurückkehrte. Stromer ist aber bis in sein hohes Alter geistig und körperlich rüstig geblieben. Seinen Lebensabend hat er auf seinem Familiensitz Grünsberg bei Altdorf verbracht.

Familie

Ernst, der einer der ältesten Nürnberger Patrizierfamilien Stromer von Reichenbach, die seit der Mitte des 13. Jahrhunderts in Nürnberg urkundlich nachweisbar ist (die Stromers erwarben 1813 den bayerischen Adelstitel „von Reichenbach“), entstammte, kam 1871 als dritter und letzter Sohn des „Ersten rechtskundiger Bürgermeisters“ von Nürnberg, Karl Otto Freiherr Stromer von Reichenbach (1831-1891), und dessen Ehefrau Bertha, geb. Freiin von Beust (1842-1916) in Nürnberg zur Welt. Sein Vater war auf Schloß Grünsberg bei Altdorf unweit von Nürnberg geboren worden, seine Mutter in Altenburg (Thüringen). Seine Eltern hatten am 30. Juli 1864 in Nürnberg geheiratet. Sein Vater starb am 11. September 1891 im Alter von 60 Jahren in Nürnberg. Seine Mutter starb am 5. September 1916 im Alter von 74 Jahren in München.

Geschwister

Sein ältester Bruder war Carl Eduard Rudolf (Lebensrune.png 24. August 1865 in Nürnberg), der jedoch am 19. Juni 1867 im Kleinkindalter von weniger als zwei Jahren bei einem Badeunfall ertrank. Sein älterer Bruder war der spätere bedeutende Geschichtsphilosoph Friedrich Freiherr Stromer von Reichenbach, den der Bruder jedoch nur liebevoll als „Fritz“ kannte.

Ehe

Der 48jährige Freiherr Stromer von Reichenbach heiratete am 16. März 1920 in München 33 Jahre alte Verlobte Elisabeth „Elise“ Rennebaum (1886–1977), Tochter des renommierten Diplom-Ingenieurs, Architekten sowie archäologischer Konservatorund Restaurator in Kairo Johann Rennebaum (1858–1937). Aus der Ehe mit Elise (Kosename „Hathor“) entsprossen drei Söhne, von denen zwei im Zweiten Weltkrieg als Soldaten fielen, während der dritte Sohn 1950 aus sowjetischer Gefangenschaft zurückkehrte.

Söhne

Ernst Stromer von Reichenbach ließ seine Söhne weder taufen noch christlich erziehen:

  • Otto Erwin Fritz Ulman (1921-1943; auch Ulman VI.)
  • Otto Ernst Wolfgang (1922-1999)
  • Otto Arthur Hans Gerhart (1927-1945)

Unsere Ahnen in der Reichsstadt Nürnberg

Die Stromer sind ein berühmtes Adelsgeschlecht, das im Mittelalter als eine der wichtigsten Patrizierfamilien der „Freien Reichsstadt Nürnberg" galt. Manche Mitglieder der Familie Stromer fungierten als Handelsherren, Baumeister, Erfinder, Verwalter der städtischen Steuern („Vorderster Losunger") und Bürgermeister von Nürnberg. Der renommierte Naturforscher Ernst Stromer von Reichenbach (1871-1952) verfaßte auf Wunsch seines 1944 in russische Kriegsgefangenschaft geratenen Sohnes und Historikers Wolfgang (1922-1999) die 1951 bei Fromman in Nürnberg erschienene Publikation „Unsere Ahnen in der Reichsstadt Nürnberg 1250-1806". In diesem Werk wird das Leben zahlreicher berühmter Stromer geschildert.

Mitgliedschaften, Auszeichnungen und Ehrungen (Auszug)

  • Titel und Rang eines außerordentlichen Professors der Universität München am 1. Januar 1908
  • Mitglied der Senckenbergischen Naturforschenden Gesellschaft
    • seit 1908 Korrespondierendes Mitglied
  • Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften.
    • seit 1916 außerordentliches Mitglied
    • seit 1921 ordentliches Mitglied
  • Ehrenmitglied der Naturhistorischen Gesellschaft Nürnberg, 1926
    • Zu deren 125-Jahrfeier hielt er 1926 den Festvortrag „Die Pflege der Naturwissenschaften in Nürnberg vom Ausgange des Mittelalters an bis zur Gegenwart“.
  • Mitglied des Institut d'Égypte, 1938
  • Ehrenmitglied der Paläontologischen Gesellschaft, 1942
  • Im Jahr 2000 ehrte der VS-amerikanische Doktorand Joshua Smith den deutschen Forscher, indem er den – nach Argentinosaurus – weltweit zweitgrößten Dinosaurier als Paralititan stromeri (Paralititan = „Gezeiten-Riese“) bezeichnete.
    • Fossile Reste dieser nahezu 30 Meter langen und schätzungsweise bis zu 100 Tonnen schweren Art waren in Ägypten nahe der Fundstelle entdeckt worden, an der Stromer von Reichenbach Aegyptosaurus geborgen hatte.
  • In einem 2014 vom ZDF gesendeten Dokumentarfilm wurde der große Beitrag von Ernst Stromer von Reichenbach für die paläontologische Forschung gewürdigt.

Werke (Auswahl)

  • Die Geologie der deutschen Schutzgebiete in Afrika, 1895 (Dissertation)
  • Ueber Seidenraupenzucht und Cultur des Maulbeerbaumes in China
  • Lehrbuch der Paläozoologie. I. Teil: Wirbellose Tiere. 342 Seiten, 398 Abbildungen, Druck und Verlag von B. G. Teubner, Leipzig und Berlin 1909
  • Lehrbuch der Paläozoologie. II. Teil: Wirbeltiere. 325 Seiten, 234 Abbildungen, Druck und Verlag von B. G. Teubner, Leipzig und Berlin 1912
  • Die Topographie und Geologie der Strecke Gharaq-Baharije nebst Ausführungen über die geologische Geschichte Ägyptens. München: Akademie, 78 S. (Abhandlungen der Königlich-Bayerischen Akademie der Wissenschaften: Mathematisch-physikalische Klasse) 1914 [Ergebnisse der Forschungsreisen Prof. E. Stromers in den Wüsten Ägyptens]
  • Weitere Bemerkungen über die ältesten bekannten Wirbeltier-Reste, besonders über die Anaspida. Sitzungsberichte der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Math.-naturwiss. Abteilung. München: Verlag der Bayer. Akademie der Wissenschaften, S. 83–104, 1926
  • Gesicherte Ergebnisse der Paläozoologie. Vorgelegt am 5. März 1943. München: Verlag der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, 114 S. (Abhandlungen der Bayerischen Akademie der Wissenschaften: Mathematisch-naturwissenschaftliche Abteilung) 1944

Literatur

  • Ernst Probst: Der rätselhafte Spinosaurus – Leben und Werk des Forschers Ernst Stromer von Reichenbach, GRIN-Verlag, München 2015, ISBN 978-3656953609

Verweise