Wehlau
Staat: | Deutsches Reich |
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Gau: | Ostpreußen |
Landkreis: | Wehlau |
Provinz: | Ostpreußen |
Einwohner (1939): | 8.463 |
Koordinaten: | 54° 37′ N, 21° 13′ O |
Wehlau befindet sich seit 1945 unter Fremdherrschaft. Das Gebiet ist von Rußland vorübergehend besetzt, die einheimische Bevölkerung wurde vertrieben oder ermordet und deren Eigentum gestohlen.
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Wehlau ist eine deutsche Kreisstadt in Ostpreußen, am linken Ufer des Pregels und am rechten der hier in diesen von links einmündenden Alle.
Inhaltsverzeichnis
Lage
Wehlau liegt an der Mündung der Alle in den Pregel, etwa 10 km südöstlich von Tapiau.
Einwohnerentwicklung
Jahr | Einwohner |
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1885 | 5.272 |
1910 | 5.288 |
1939 | 8.463 |
Geschichte
Ältere Geschichte
Ursprünglich stand an Stelle des Ortes eine Burg der Pruszen, um die herum eine Siedlung namens Velowe entstand, die 1258 urkundlich erwähnt wurde. Die Burg der Nadrauer wurde vom Deutschen Orden übernommen, jedoch 1281 von Sudauern zerstört. 1336 erhielt die Siedlung Stadtrechte: ein Gottfried Hundertmark erhielt den Gründungsbrief vom Ordenskomtur Heinrich Dusmer, mit Erlaubnis des Hochmeisters Dietrich von Altenburg. Nachdem die Stadt 1347 von Litauern unter Kynstut dem Erdboden gleich gemacht worden war, ließ Hochmeister Winrich von Kniprode eine neue, befestigte errichten. Aus dieser Zeit stammt auch die Kirche, eine der ältesten und schönsten der Provinz.
1440 war Wehlau Gründungsmitglied des Preußischen Städtebundes. Nach dessen Kriegserklärung an den Deutschen Orden 1454 wurde die Stadt vom Orden belagert und ausgehungert, wovor auch die neu aufgeworfenen Schanzen nicht schützten.
Jüngere Geschichte
Seit 1466 stand das Herzogtum Preußen als Überrest des Ordensstaates unter der Lehnshoheit der polnischen und schwedischen Könige. 1657 wurde es im Vertrag von Wehlau vom König von Schweden der Alleinherrschaft des Großen Kurfürsten der Mark Brandenburg übergeben. Herzog Albrecht bezeichnete Wehlau als seine „liebe Rose“ und soll sich mit dem Gedanken getragen haben, hier statt in Königsberg eine Universität zu errichten.
Bekannt war Wehlau in der Folgezeit durch den Pferdehandel. Anfang Juli jeden Jahres fanden große Pferdemärkte statt, mit einem Auftrieb von bis zu 10.000 Pferden. Seit 1818 war die Stadt Verwaltungssitz des Landkreises Wehlau, zu dem auch die Stadt Tapiau gehörte.
Im Frühjahr 1945 wurde das Kreisgebiet durch die Rote Armee besetzt. Die Altstadt mit ihrem rechteckigen Grundriß und den vielen Giebelhäusern wurde barbarisch vernichtet. Wahrzeichen des heute unbedeutenden Ortes ist die Ruine der Pfarrkirche, deren Turm durch Mittel der deutschen Wehlauer renoviert und mit einer Aussichtsplattform versehen wurde.
Bekannte, in Wehlau geborene Personen
- Albert Loempke (1853–1939), Landrat des Kreises Wehlau von 1883 bis 1897
- David von Neumann (1739–1807), preußischer Generalmajor
- Herbert Pilch (* 1927), Sprachwissenschaftler, Keltologe und Politiker
- Erhardus Sperber (1529–1608), Theologe der Reformationszeit, theologischer Schriftsteller
- Ernst Vanhöffen (1858–1918), Zoologe
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