Al-Wazir, Tarek

Aus Metapedia
(Weitergeleitet von Tarek Mohamed Al-Wazir)
Wechseln zu: Navigation, Suche
Tarek Al-Wazir (2007)

Tarek Al-Wazir (Lebensrune.png 3. Januar 1971 in Offenbach am Main) ist ein halbdeutsch-halbarabischer Politiker der BRD-Blockpartei Bündnis 90/Die Grünen; Mitglied im Parteirat. Seit 1995 ist er Mitglied des hessischen Landtags. Von 2000 bis 2014 war Al-Wazir Fraktionsvorsitzender der hessischen Grünen sowie von September 2007 bis Dezember 2013 Parteivorsitzender des hessischen Landesverbands. Seit dem 18. Januar 2014 Stellvertreter des Ministerpräsidenten Volker Bouffier und Minister für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung.

Werdegang

Tarek Al-Wazir wurde am 3. Januar 1971 in Offenbach am Main als Sohn eines jemenitischen Ex-Diplomaten und Geschäftsmanns und einer deutschen Lehrerin geboren.[1] Seine Eltern ließen sich scheiden, als Al-Wazir noch ein Kind war. Sein Vater, der einem bedeutenden jemenitischen Clan angehört, kehrte in seine Heimat zurück.

Al-Wazir ging zunächst in Frankfurt a.M. und Offenbach a.M. zur Schule. 1985 zog er zu seinem Vater in den Jemen und besuchte 1985/1986 eine internationale Schule in Sana'a. Da er damals keinen Zugang zur jemenitischen Kultur und Lebensform fand, kehrte er 1987 nach Offenbach zurück. 1991 legte Al-Wazir das Abitur ab und leistete danach seinen Zivildienst. Im Anschluss daran studierte er an der Universität in Frankfurt a.M. Politikwissenschaften. Sein Studium schloß er als Diplom-Politologe ab.[2]

Wirken

Tarek Al-Wazir ist seit 1989 Mitglied der Grünen. Er übte in den Folgejahren verschiedene Funktionen auf Kreis- und Landesebene aus und gehörte zu den Gründern der Grünen Jugend Hessen.[3]

Im Dezember 2006 wurde Tarek Al-Wazir in den Bundesparteirat von Bündnis 90/Die Grünen berufen. Von September 2007 bis Dezember 2013 war er, gemeinsam mit Kordula Schulz-Asche, Landesvorsitzender der hessischen Grünen. 2008 war er für den Bundesvorsitz der Grünen im Gespräch.

Andrea Ypsilanti mit Tarek Al-Wazir

Bei der Landtagswahl in Hessen 2008 am 27. Januar 2008 trat Al-Wazir für den Wahlkreis Offenbach-Stadt als Direktkandidat an, unterlag jedoch Stefan Grüttner, dem Kandidaten der CDU.[4]

Nach der Wahl wollte er seine Fraktion in eine rot-grüne Regierung führen, die von der Linken geduldet werden sollte. Er selbst sollte Umweltminister und stellvertretender Ministerpräsident werden. Kurz vor der entscheidenden Landtagssitzung kündigten jedoch drei Mitglieder der SPD-Fraktion an, die Regierung nicht mitzuwählen, woraufhin sich das Parlament auflöste und Neuwahlen für den 18. Januar 2009 ansetzte.

Ministerpräsident von Hessen

Die hessischen Grünen wollen mit ihrem Landesvorsitzenden Tarek Al-Wazir Ministerpräsident Roland Koch (CDU) im Amt ablösen. Der Grünen-Bundesvorsitzende Cem Özdemir forderte am 29. November 2008 in Fulda den SPD-Spitzenkandidaten Thorsten Schäfer-Gümbel auf, bei einer möglichen rot-grünen Koalition nach den Landtagswahlen 2009 den Anspruch aufs Amt des Regierungschefs aufzugeben. Auf dem Landesparteitag der Grünen in Fulda erhielt Özdemir Unterstützung vom grünen Europaabgeordneten Daniel Cohn-Bendit. Al-Wazir erklärte, den "Führungsanspruch anzunehmen". Hessen benötige wirtschaftspolitisch einen "new green deal", sagte der Grünen-Landeschef.[5]

Landtagswahl in Hessen 2009

Nach dem Wahlerfolg der Grünen bei der Landtagswahl 2009 in Hessen warten auf Landeschef Tarek Al-Wazir höhere Aufgaben. Der Bundesvorsitzende der Grünen, Cem Özdemir, sagte am 18. Januar 2009 dem Hörfunksender hr-Info, wenn es nach ihm ginge, könne Al-Wazir „sehr bald“ in die Bundespolitik wechseln. Al-Wazir sei jemand, „der auf vielen Ebenen sehr vieles für die Grünen leisten kann.“[6]

Familie

Al-Wazir besitzt die doppelte Staatsbürgerschaft. Zunächst wuchs er bei seiner Mutter in Offenbach auf, doch mit 14 Jahren zog er zu seinem Vater in die jemenitische Hauptstadt Sana'a. Im Jemen hielt er es nur zwei Jahre aus: „Ich fühlte mich wie auf dem Mars“, vertraute er einer Zeitung an. Nach Offenbach zurückgekehrt, beschreibt er die Zeit im Jemen selbst als prägend.[7] Immerhin lernte er auf der Deutschen Schule in Sanaa seine heutige Frau kennen, mit der er zwei Söhne hat – und „selbstverständlich“ in Offenbach lebt.

Al-Wazir fühlt sich nach eigenen Worten als „Offenbacher Bub“, als Hobby nennt er „Joggen durch Offenbach“, als bevorzugten Fußballverein die Offenbacher Kickers.

Verweise

Fußnoten

  1. http://www.al-wazir.de/cms/default/dok/83/83677.hier_geboren_hier_zuhause.htm
  2. Nach seinem Abitur 1991 und dem 15-monatigen Zivildienst studierte Tarek Al-Wazir Politikwissenschaft an der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main und schloß das Studium mit dem Diplom ab.
  3. Von 1992 bis 1994 war er Vorsitzender der Grünen Jugend Hessen.
  4. Wahlberichterstattung des Hessischen Rundfunks
  5. Grüne wollen Al-Wazir als Ministerpräsidenten in Hessen, 29. November 2008
  6. Özdemir wünscht Wechsel von Tarek Al-Wazir nach Berlin, egon-w-kreutzer.de, 18. Januar 2009
  7. Tarek, nicht Fritz, taz vom 27. Oktober 2008