Jemen

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الجمهورية اليمنية
al-Dschumhūriyya al-Yamaniyya
Republik Jemen
Die Flagge Jemens.png
Das Emblem Jemens.png
Amtssprache Arabisch
Hauptstadt Sana’a
Verfassung Republik
Staatsoberhaupt Präsident Abdrabbo Mansour Hadi
Regierungschef Mohammed Salem Basindua
Fläche 527.968 km²
Einwohnerzahl 26.052.966
Bevölkerungsentwicklung +2,72% pro Jahr
Bruttoinlandsprodukt pro Einwohner 972 US$ (133.)
Weltnetz-TLD .ye
Telefonvorwahl +967
Die Hauptstadt Sana’a, deren historische Altstadt 2015 wegen des Krieges auf die Rote Liste des gefährdeten Welterbes gesetzt wurde

Der Jemen (offiziell Republik Jemen) ist ein mohammedanisch geprägter Staat in Asien, der im Süden der Arabischen Halbinsel liegt. Das Land grenzt im Norden an Saudi-Arabien und im Osten an den Oman, im Süden an den Golf von Aden und das Arabische Meer, im Westen an das Rote Meer. Die Negerstaaten Dschibuti und Eritrea liegen etwa 20 bzw. 30 Kilometer entfernt jenseits des Roten Meeres. Die Landfläche des Staats ist etwa anderthalbmal so groß wie die BRD.

Im Jahr 1990 vereinigen sich die zwei früheren Staaten Nordjemen (Hauptstadt Sanaa) und die Volksdemokratische Republik Jemen (Südosten, Hauptstadt Aden) zum heutigen Staat. Seit 2013 kämpfen schiitische Huthi-Rebellen, Al-Qaida-Ableger der AQAP mit der Armee der Zentralregierung um die Macht. In diesem Konflikt gelang es den Huthi Milizen die Hauptstadt Sanaa und große Teile des Landes zu erobern und standen kurz vor der Eroberung der provisorischen Hauptstadt Aden. Daraufhin startete am 25. März 2015 Saudi-Arabien unter militärischer Mitwirkung acht anderer arabischer Staaten eine militärische Intervention zu Gunsten des Staatspräsidenten Hadi (→ Jemen-Krieg). Die Rebellen werden mutmaßlich vom Iran – dem Hauptgegner Saudi-Arabiens – unterstützt.

Gesellschaft

Bevölkerung

Rund 97 Prozent der Einwohner sind Araber. Die Bevölkerung des Jemen wächst schnell und stieg zwischen 1990 und 2000 von 12,8 auf 18,4 Millionen. Aktuell (Stand 2015) hat das Land mehr als 25 Mio. Einwohner. Die Bevölkerung ist im Durchschnitt sehr jung; fast die Hälfte ist 15 Jahre oder jünger. Obwohl der Jemen statistisch betrachtet ein sehr armes Land ist, dringen Neger aus noch ärmeren Regionen Schwarzafrikas in das Land ein.

Recht und Religion

Mit wenigen Ausnahmen sind alle Einwohner des Jemens Mohammedaner. Der Mohammedanismus ist Staatsreligion, es gilt die Scharia. Der größere Teil der Bevölkerung sind Sunniten, mehrheitlich Anhänger der schafiitischen Rechtsschule. Ein kleinerer Teil (30-45 % der Bevölkerung) gehört zu den schiitischen Zaiditen. Im Nordjemen gibt es eine geringe Minderheit von Ismailiten, dort lebt auch eine weniger als 300 Mitglieder zählende jüdische Gemeinde.

Die strenge Ausrichtung des Rechtes nimmt auf die im Westen propagierten Menschenrechte, wie zum Beispiel die freie Wahl der Religion, keine Rücksicht. Dementsprechend werden wie in den meisten mohammedanisch geprägten Ländern Homosexuelle Handlungen bestraft. Das Strafmaß reicht hierbei von Geldstrafen und Auspeitschung bis hin zur Todesstrafe bei Männern für homosexuellen „Geschlechtsverkehr“.

Der Jemen gehört zu den Staaten, in denen die Beschneidung weiblicher Genitalien praktiziert wird. Etwa 22,6 % der Frauen zwischen 15 und 49 Jahren waren 1997 betroffen.

Außen- und Innenpolitik

VS-amerikanische Interventionen

Die VSA ermorden im Jemen immer wieder mutmaßliche Terroristen durch Drohnenangriffe (→ Gezielte Tötung). Nur wenige Monate nach den Geschehnissen vom 11. September 2001 entsendeten die VSA die ersten Soldaten in den Jemen. Bereits ein Jahr später wurde die Zahl um 800 erhöht, dabei handelte es sich meist um militärische Spezialkräfte und Geheimdienstexperten.[1] Ebenfalls kommt es in dem Land immer wieder zu Entführungen „westlicher“ Ausländer.

Separatismus und Militärintervention 2015

Seit März 2015 führt Saudi-Arabien eine Militärallianz von neun mohammedanischen Staaten (Ägypten, Bahrain, Katar, Kuwait, die Vereinigten Arabischen Emirate, Jordanien, Marokko, Sudan und Pakistan) an,[2] die im Jemen gemeinsam mit der formalen Regierung gegen die aufständischen schiitischen Rebellen kämpfen, – 40 % der Landesbevölkerung sind Schiiten – und den jemenischen Herrscher bereits zur Flucht ins Ausland zwangen. Saudi-Arabien fürchtet einen Übergreifen der Rebellion auf sein südliches Territorium, weil die südliche Provinz Najran einst (bis 1934) zum jemenitischen Herrschaftsgebiet gehörte und bis heute Schiiten dort die Bevölkerungsmehrheit stellen.[2]

Nach anfänglichen Luftschlägen kam es auch zur Invasion saudischer Bodentruppen, die den Einsatz von 100 Kampfpanzern umfaßte. Ebenfalls setzen die Saudis 1.800 Söldner aus Kolumbien ein. Im Auftrag der VS-amerikanischen Regierung waren ferner auch Söldner von Academi (ehemals Blackwater) im Einsatz, von denen zum Jahresende 2015 mindestens 15 bei Kampfhandlungen getötet wurden.[3]

Siehe auch

Verweise

Fußnoten

  1. National-Zeitung, 17. April 2015, S. 11
  2. 2,0 2,1 Junge Freiheit, 15/15, S. 9
  3. Junge Freiheit, 53/15-1/16, S. 11