Tharau

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Tharau

Staat: Deutsches Reich
Gau: Ostpreußen
Landkreis: Preußisch Eylau
Provinz: Ostpreußen
Einwohner (1939): 785
Koordinaten: 54° 33′ N, 20° 32′ O
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Tharau befindet sich seit 1945 unter Fremdherrschaft. Das Gebiet ist von Rußland vorübergehend besetzt, die einheimische Bevölkerung wurde vertrieben oder ermordet und deren Eigentum gestohlen.

Tharau ist ein deutscher Ort in Ostpreußen im Bezirk Königsberg, Kreis Preußisch Eylau. Der Ort hatte im Jahre 1939 insgesamt 785 Einwohner. Eichkamp befindet sich im derzeit russisch besetzten Teil Ostpreußens.

Die Kirche von Tharau derzeit
Das Pfarrhaus in Tharau

Geschichte

Tharau geht auf eine alte Siedlung der Prußen am Flüsschen Frisching zurück, die erstmals 1315 erwähnt wird. Der ursprüngliche Name Toraw leitet sich wahrscheinlich von dem Götternamen Thor ab. Im 14. Jahrhundert, ab ca. 1320, wurde hier eine Kirche errichtet, die zu den bedeutendsten Dorfkirchen der Region zählt.

Berühmt ist der Ort durch die 1615 im dortigen Pfarrhaus geborene Pfarrerstochter Anna Neander, die als Ännchen von Tharau zuerst 1637 besungen worden ist und deren Leben Thema des bekannten Volksliedes wurde. Trotz des Anschlusses durch die Kleinbahn Tharau–Kreuzburg an die Hauptbahn KönigsbergLyck mit Abzweig nach Kreuzburg blieb Tharau auch im 20. Jahrhundert ein Dorf. Der Bahnhof Tharau lag mitten im Nachbarort Wittenberg.

Bis 1945 gehörte Tharau zum Kreis Preußisch Eylau in der deutschen Provinz Ostpreußen und wurde im Krieg teilweise zerstört. Die berühmte Kirche blieb erhalten, wurde jedoch als Klubhaus und Speicher genutzt und verfiel. Trotz zahlreicher Bemühungen um Wiederherstellung und Neuweihung des Gebäudes steht die Kirche noch immer leer.

1998 hat sich nach einer Fotoausstellung des russischen Fotografen Aanatolij Bachtin der Förderkreis Kirche Tharau/Ostpreußen e. V. begründet, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Kirche zu retten, also zu restaurieren und in Zusammenarbeit mit den russischen Behörden, die derzeit diesen Teil Ostpreußens verwalten, einer zeitgemäßen Nutzung zuzuführen. Es gelang, erste Sicherungsmaßnahmen durchzuführen und im Jahre 2005 das Hauptschiff mit einem neuen Dachstuhl zu versehen und komplett einzudecken.

Verweise