Theodizee

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Theodizee (aus altgr. θεός theós „Gott“ und δίκη díkē „Recht“) bedeutet sowiel wie „Rechtfertigung des (Schöpfer-)Gottes“, geht auf den Titel eines Werkes von Gottfried Wilhelm Leibniz zurück und bezeichnet die von Theologen oder von theologisierenden Philosophen (den Stoikern der Antike, den Gnostikern, Leibniz in der Neuzeit) versuchte Rechtfertigung Gottes hinsichtlich des von ihm zugelassenen Übels in der Welt. Jene Rechtfertigung ist ein zentrales Problem aller theistischen Religionen, somit namentlich der drei sogenannten Weltreligionen jüdischen Ursprungs: Christentum, Islam und Judentum. Das theologische Dilemma liegt in deren Postulat eines allgütigen und zugleich allmächtigen Schöpfergottes, der eine Welt kreierte, in der a priori furchtbares Leid herrscht.

Man leugnet im Bereich der Theodizee nun entweder die Übel oder betrachtet sie als Prüfungen, die Gott schickt (das ist der sogenannte „versteckte Segen“). Zu den Versuchen einer Theodizee hat zuerst Epikur kritisch Stellung genommen: entweder will Gott das Übel in der Welt aufheben, aber er kann nicht; oder er kann, aber will nicht; oder er will weder, noch kann er; oder er will und kann auch. Die drei ersten Fälle sind in Hinsicht auf einen Gott undenkbar, der letzte verträgt sich nicht mit dem tatsächlichen Vorhandensein des Übels.

Zitate

  • „Wenn ein Gott diese Welt gemacht hat, so möchte ich nicht der Gott seyn, ihr Jammer würde mir das Herz zerreißen.“Arthur Schopenhauer (in seinem Reisebuch)[1]

Siehe auch

Fußnoten

  1. Arthur Schopenhauer. Der handschriftliche Nachlaß in fünf Bänden. Band 3, S. 57, Nr. 138, hrsg. von Arthur Hübscher, Deutscher Taschbuch Verlag, München 1985