Thierfelder, Franz

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Dr. phil. Dr. rer. pol. Franz Thierfelder

Franz Felix Reinhold Thierfelder (Lebensrune.png 24. April 1896 in Deutschenbora; Todesrune.png 23. April 1963 Dachau) war ein deutscher Historiker, Kulturhistoriker, Kulturpolitiker und Schriftsteller.

Leben

Franz Thierfelder wurde am 24. April 1896 in Deutschenbora bei Meißen in Sachsen geboren. Seine Vorfahren väterlicherseits waren seit mehreren Generationen Ärzte oder Tierärzte, mütterlicherseits waren sie meist Geistliche. Er besuchte die Fürstenschule in Meißen und trat im August 19414 freiwillig ins Heer ein und stand vier Jahre ohne größere Unterbrechungen an der Westfront in vorderster Linie. Im Juli 1918 wurde er zum fünften Male schwer verwundet und viel dabei in französischer Gefangenschaft. 15 Monate nach Kriegsende kehrte er heim, nachdem ein Versuch, zu Fuß die Schweizer Grenze zu erreichen, im Januar 1919 unmittelbar vor dem Ziel gescheitert war.[1]

Thierfelder studierte dann in Leipzig Germanistik und Staatswissenschaften.

In den Jahren 1923-1926 war er als politischer Redakteur in Beuthen, Kattowitz, Goslar (1924) und Dresden (1925) tätig. 1926 wurde er als Referent an die Deutsche Akademie in München berufen, die er dann als Generalsekretär bis 1937 geleitet hat. Danach lebte er vor und während des zweiten Weltkriegs als freier Schriftsteller in Berlin und Gräfelfing bei München.

Nach dem dem Ende des Zweiten Weltkrieg wirkte Thierfelder wieder als kommissarischer Generalsekretär der Deutschen Akademie in München, außerdem war er von 1945 bis 46 Syndikus der Universität München und der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Er war weiter außerordentliches Mitglied der historischen Kommission in München.

1951 gehörte er zu den Gründern des Goethe-Instituts, wo er im Vorstand und als Leiter des Pädagogischen Beirats tätig war. Außerdem war er von 1951 bis 1960 Generalsekretär des Instituts für Auslandsbeziehungen. 1952 wurde er Leiter der von der Kultusministerkonferenz zur Vorbereitung der Rechtschreibreform ins Leben gerufenen Arbeitsgemeinschaft für Sprachpflege. Er starb 1963 an den Nachwirkungen eines Autounfalls. Thierfelder war verheiratet und hatte vier Kinder, wobei ein Kind mit drei Jahren verstarb.

Schriften

  • Die wirtschaftliche Bedeutung des Auslandsdeutschtums, 1932
  • Das Deutschtum im Ausland, 1934
  • Das Königreich Südslawien, 1936
  • Deutsch als Weltsprache, 1938
  • Bei mir zu Gast. Gedichte, 1938
  • Der Balkan als politisches Kraftfeld, 1940
  • Schicksalsstunden des Balkans, 1941
  • Sprachpolitik und Rundfunk, 1941
  • Ursprung und Wirkung der französischen Kultureinflüsse in Südosteuropa, 1942
  • Gestalten und Gestalter des Balkans, 1943
  • Volk, Nation, Staat, 1947
  • Die deutsche Universität heute und morgen, 1948
  • Die Grenzen Europas, 1948
  • Umgang mit Völkern, 1949
  • Wege zum besseren Stil, 1950
  • Die deutsche Sprache im Ausland, 2 Bde. 1956/57
  • Männer am Balkan, 1961

Fußnoten

  1. Kurt Ziesel (Hg.): Krieg und Dichtung, Adolf Luser Verlag, Leipzig 1940