Totenkopfhusaren
Totenkopfhusaren (auch: Totenkopf-Husaren) waren ausgewählte Kavallerie-Einheiten Preußens. Die Elitetruppen hießen im deutschen Volksmund seit dem 18. Jahrhundert so wegen eines Totenkopfsymbols an der Pelz- oder Tuchmütze.
Inhaltsverzeichnis
Erläuterung
Unter dem Schlachtruf „Sieg oder Tod“ und dem Leitsatz „Pardon wird nicht gegeben und nicht genommen“ sollte hier der unbedingte Wille zum Sieg unter Einsatz des eigenen Lebens demonstriert werden. Zusätzlich sollte dem Feind mit dem Symbol des Totenkopfes klargemacht werden, daß er im Falle seines Angriffes mit tödlicher Erwiderung der deutschen Husaren zu rechnen hatte.
Zugehörigkeit
Regimenter
Folgende Regimenter der preußischen Armee und der Kaiserlichen Armee trugen diesen ehrzuweisenden Beinamen einer Elitetruppe:
- Leib-Husaren-Brigade (Danzig)
- Braunschweigisches Husaren-Regiment Nr. 17
- Braunschweigisches Infanterie-Regiment Nr. 92
- Regimenter Nr. 17 und Nr. 92 der Preußischen Armee waren die Nachfolger der „Schwarzen Schar“ (bzw. des Braunschweigischen Leibbataillons) und des Braunschweigischen Militärs, das 1886 bzw. 1893 endgültig in preußische Dienste überging. Dem Füsilier-Bataillon, das nunmehr offiziell aufgrund einer Kabinettsverordnung vom 4. Januar des Jahres die Bezeichnung 3. (Leib-)Bataillon trug, wurde durch Kaiser Wilhelm II. offiziell die Erlaubnis erteilt, den Totenkopf als Bataillonssymbol weiterhin zu tragen. Verkündet durch Major Hans Bauer von Bauern am 30. März 1889:
- „Ich genehmige hiermit, daß das 3. (Leib-)Bataillon des Braunschweigischen Infanterie-Regiments Nr. 92 den Todtenkopf, unter dessen Wahrzeichen es in zahlreichen Schlachten siegreich gefochten hat, als eine Erinnerung an seine ruhmreiche Vergangenheit auch fernerhin führen darf.“
Belling’sche Husaren
Totenkopfhusaren sind nicht zu verwechseln mit den „Der ganze Tod“ genannten Belling’schen Husaren, die ein vollständiges Skelett mit der Umschrift „vincere, aut mori“ („siegen oder sterben“) an der Mütze trugen.
Tradition
Reichswehr
In der Reichswehr wurde der Totenkopf als Traditions-, nicht als Verbandsabzeichen von der 1. und 2. Eskadron im Kavallerie-Regiment 5 getragen. Die Eskadronen führten die Tradition der 1. und 2. Leibhusaren fort.
Wehrmacht
In der Wehrmacht sollte ab 1936 die gesamte I. Abteilung des Regiments aus den Schwadronen 1 bis 5 den Totenkopf tragen. Nach der Weigerung der 3. Schwadron, die in der Tradition der Blücherhusaren bleiben wollte, wurde der Totenkopf der 1. Leibhusaren vom Regimentsstab, der 1., 5. und 11. Schwadron, der Totenkopf der 2. Leibhusaren vom Stab der I. Abteilung sowie der 2. und 4. Schwadron geführt. Alle anderen Schwadronen mit dem Stab der II. Abteilung standen fortan in der Tradition der Blücher-Husaren.
Nach der Auflösung des Regiments 1939 nahmen die Soldaten den Totenkopf in die neuaufgestellten Divisions-Aufklärungs-Abteilungen 12, 32 und 175 mit. Im ab 1943 aufgestellten Kavallerie-Regiment 5 „Generalfeldmarschall von Mackensen“ wurde der Totenkopf anstelle der Regimentsnummer Verbandsabzeichen auf den Schulterstücken.
Siehe auch
- Ernst August (Braunschweig)
- Freikorps Lützow (Befreiungskriege)
- SS-Division „Totenkopf“
- Totenkopfabzeichen auf Heeresmützen der Wehrmacht
Literatur
- Friedrich Lietzmann: Als freiwilliger Jäger bei den Totenkopfhusaren,[1] Fachverlag Amon (2008), ISBN 978-3940980038
- Stein: Der Totenkopf bei den Reitern in Reichswehr und Wehrmacht. In: Zeitschrift für Heereskunde. Heft 359. 1992. S. 25