Eulenburg (Adelsgeschlecht)

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Wappen derer zu Eulenburg.jpg

Das Adelsgeschlecht derer zu Eulenburg (bis 1454 von Ileburg) mit ihren Herren, Grafen und Fürsten gehört zum obersächsischen Uradel, der mit Conradus de Ilburg 1170–1197 urkundlich zuerst erscheint und mit Otto de Yleborch 1199 die ununterbrochene Stammfolge beginnt.

Geschichte

Ende des 14. Jahrhunderts entledigten sich die Markgrafen von Meißen einiger – ihnen zu mächtig gewordener – Adelsgeschlechter, teils durch Gewalt (so der Burggrafen zu Dohna), teils durch Kauf. Die Ileburger traten nun in fremde Dienste, Otto Wend II. von Ileburg (1319–1370/76) wurde markgräflich brandenburgischer Rat, Botho von Ileburg 1350 königlich böhmischer Landvogt der Niederlausitz, wo die Familie bereits um 1318–1328 die Herrschaft Sonnewalde erworben hatte. Die Niederlausitz gehörte zu den Ländern der Böhmischen Krone. Botho war der gemeinsame Stammvater der Freiherren von Ilburg, die Anfang des 15. Jahrhunderts in Böhmen ansässig wurden (und dort 1538 erloschen sind) sowie der von Eulenburg, die Mitte des 15. Jahrhunderts nach Ostpreußen gingen. 1352 wurde Katharina von Ileburg von Karl IV. mit der Herrschaft Forst in der Markgrafschaft Niederlausitz belehnt und bald darauf mit der benachbarten Herrschaft Pförten. 1376 verkauften die Ileburger ihr meißnisches Lehen Eilenburg an Thimo von Colditz, von dem es 1402 an Wilhelm I. von Meißen zurückfiel. 1397 verkauften sie auch Mühlberg und waren damit aus den wettinischen Landen endgültig heraus. Die Herrschaft Forst wurde schon 1380 an die Biebersteiner verkauft, die Herrschaft Pförten 1454. Botho der Ältere (1379–1430) siedelte 1414 nach Sonnewalde über und erwarb in Böhmen die Burg Egerberg bzw. Egerburg mit zugehöriger Herrschaft an der Nordflanke des Duppauer Gebirges, die aber 1444 in einer Fehde verlorenging, wobei der Landeshauptmann Otto Wend IV. von Ileburg ums Leben kam. Bothos Sohn, Botho der Jüngere (1430–1480), war ab 1450 Landvogt der Niederlausitz. Von ihm stammen die späteren Grafen zu Eulenburg (die Schreibweise „Eilenburg“ bzw. „Eulenburg“ wurde 1454 eingeführt[1]) in Ostpreußen ab, denn sein Sohn Wend zog in den Deutschordensstaat, wo er 1468 mit Gallingen belehnt wurde. 1477 wurde auch Sonnewalde verkauft. Damit hatte die Familie auch die Niederlausitz verlassen. Sie war nun in Böhmen und Ostpreußen ansässig.

Theodor Fontane

Es war hiernach Liebenberg, als Frauenerbe, an die bis dahin ausschließlich in Ostpreußen begüterte Familie der Eulenburgs übergegangen. Die Eulenburgs, ein uraltes meißnisches Geschlecht das sich nach der jetzigen Stadt Eilenburg an der Mulde (zwei Meilen von Leipzig) die »Ileburgs« nannte, leitet seinen Ursprung von den Wettiner Burggrafen ab. Otto von Ileburg, gestorben 1234, Herr und Vogt der Herrschaft Eilenburg, auch im Saalkreise begütert, war, nach alter, inzwischen historisch bestätigter Tradition des Hauses, ein Enkel des Burggrafen Ulrich von Wettin. Etwa 150 Jahre nach dem Tode jenes Otto von I. hatte das Geschlecht den Höhepunkt seiner Macht und seines Besitzes erreicht, welcher letztere 250 Rittergüter und mehr als zwanzig Städte, meist in Lausitz und Sachsen gelegen, umfaßte. Es waren: Eilenburg, Mühlberg, Liebenwerda, Wahrenbrück, Übigau, Dahlen, Strehla, Sonnenwalde, Senftenberg, Kalau, Lübbenau, Forst, Finsterwalde, Drebkau, Lieberose, Muskau, Ruhland, Hoyerswerda, Zossen. Dazu in Böhmen: Elbogen, Klösterle, Bürgstein und Drum. Um ebendiese Zeit war es auch, daß die »Ileburgs« in nähere Beziehungen zum Deutschen Orden traten. Einer von ihnen, Botho der Jüngere, focht in der Schlacht bei Tannenberg, 1410, und ward, in Anerkennung seiner dabei geleisteten Dienste, mit dem Gute Sickau, Kreis Schwetz in Westpreußen, belohnt. Aber dieser Besitz war ein bloß vorübergehender. Schon in der zweitfolgenden Generation erlosch der westpreußische Zweig wieder, und an Stelle desselben trat Wend von E., der dem Orden in der Eigenschaft eines Söldnerhauptmanns gedient, als nunmehriger Stammvater aller ostpreußischen Linien. Es sind dies zur Zeit drei: die Gallingensche, die Leuneburg-Prassensche und die Wickensche Linie, von denen die Gallingensche die älteste, die Leuneburg-Prassensche die begütertste ist. Ein vierter Zweig ist neuerdings (1867), eben durch Antritt des großen Hertefeldschen Erbes, in unsre Mark verpflanzt worden und repräsentiert seitdem eine neue, brandenburgische Linie des alten ostpreußischen Hauses. Ein Blick auf die Geschichte dieses Hauses erweist auf jeder Seite die hohen Ehren, in denen es durch alle Jahrhunderte hin stand, und doch blieb es ihm mit Ausnahme zweier Fälle versagt, seinen Namen, über die heimatliche Provinz hinaus, in die Gesamtgeschichte Brandenburg-Preußens epochemachend eintragen zu können. Erst die neueste Zeit schuf hierin einen Wandel, aber nun auch in so glänzender Weise, daß wir bis auf das Siebengestirn der Danckelmanns oder doch wenigstens bis auf das modernere Dreigestirn der Manteuffels zurückgehen müssen, um einem ähnlichen plötzlichen Aufleuchten zu begegnen. Unter den zwölf oder dreizehn Eulenburgs, die den gegenwärtigen Familienbestand ausmachen, befinden sich oder befanden sich bis ganz vor kurzem: zwei Minister, ein Landtagsmarschall und Regierungspräsident, ein Hofmarschall und Vizezeremonienmeister, ein Stiftshauptmann und ein Pariser Gesandtschaftssekretär. Einer (gestorben 1875) war mit der Gräfin Marie von Bismarck verlobt und ein anderer Adjutant beim Prinzen Albrecht von Preußen. Es wird sich in kaum einem andren Hause, für den Augenblick wenigstens, ein gleiches »In-Front-Stehen« erkennen lassen. Aus der Reihe dieser ihrem Amt und Titel nach aufgeführten Eulenburgs ist es ausschließlich der Stiftshauptmann Graf Philipp Eulenburg, auf den ich hier, als auf den Erben und Inhaber der Hertefeldschen Güter (Liebenberg etc.), des näheren einzugehen habe.[2]

Siehe auch

Fußnoten

  1. Wolfgang Beuche: Die Persönlichkeiten von Eilenburg in ihrer über 1000jährigen Geschichte, 2021, S. 16
  2. Theodor Fontane: Liebenberg unter den Eulenburgs von 1867 bis jetzt