Urban, Jerzy

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Jerzy Urban (2007)

Jerzy Urban (geb. 3. August 1933 in Lodsch als „Jerzy (Jersche) Urbach”; gest. 3. Oktober 2022 ebenda) war ein Jude in Polen. Er betätigte sich als Schriftsteller und Journalist. Er fungierte als Regierungssprecher des kommunistischen Staatschefs General Jaruzelski.

Werdegang

Urban wurde in einer jüdischen Händlerfamilie geboren.[1] Sein Vater war in der sozialistischen Arbeiterschaft aktiv. Urban studierte an der Universität Warschau, wurde jedoch von dieser verwiesen. Er arbeitete zunächst als Journalist für die „Nowa Wieś“ („Neues Land“). Auf Initiative Władysław Gomułkas wurde die Zeitschrift „Po prostu“ („Einfach“), bei der Urban tätig war, eingestellt. Seit den 1960er Jahren arbeitete er dann für „Polityka“. Journalistische Aktivitäten wurden ihm jedoch gänzlich verboten. Urban ist mittlerweile Eigentümer des Satiremagazins „Nie – dziennik cotygodniowy“ („Nein – Wochentageszeitung“) und Anteilseigner von „Wprost“ („Direkt“), wo er auch die Karikaturen zeichnet.

Als radikal antideutsch erwies sich Jerzy Urban besonders in seiner Zeit als Informationsminister und Regierungssprecher der kommunistischen Jaruzelski-Junta in Polen ab 1981. Die Existenz einer deutschen Minderheit im polnischen Machtbereich leugnete er ebenso wie er Vertreibungsverbrechen an Deutschen bestritt.[1] Seit Anfang der 1990er Jahre machen seine Aktivitäten als Verleger von Sex-Blättern Schlagzeilen. Von Urban-Urbach stammt die Bekundung: „Ich fühle mich zu keinem Prozentsatz als Jude. Ich habe keine Bindung zu diesen Leuten.“[1]

Regierungssprecher Jerzy Urban kündigte am 6. April 1987 die Einrichtung einer Wertpapierbörse an. Außerdem sollen unrentable Betriebe durch Kürzung der staatlichen Industriebeihilfe um 15 Prozent dazu veranlaßt werden, ihren Bankrott zu erklären.

Zu Beginn des Jahres 1989, nachdem mit den sogenannten „Gesprächen am Runden Tisch” die politische und wirtschaftliche Umgestaltung eingeleitet worden war, akzeptierte Andrzej Lapicki das Angebot der „Solidarität”, für das „Bürgerkomitee” in Warschau für einen Sitz im Sejm in den Wahlkampf zu ziehen. In seinem Wahlkreis der Hauptstadt kam es als einzige Ausnahme zur direkten Konfrontation zwischen einem „Solidarność”-Bewerber und einem Vertreter des kommunistischen Regierungslagers, Jerzy Urban, langjähriger Regierungssprecher, der zu jener Zeit als Mitglied des Kabinetts die Kontrolle über die Massenmedien, vorab Radio und Fernsehen, innehatte. Mit rund 80 % der abgegebenen Stimmen für Lapicki übertraf sein Wahlsieg bei den Parlamentswahlen vom 4. Juni 1989 selbst die Erwartungen im Solidarność-Lager.

Regierungssprecher Urban gab seine Ablösung von diesem Posten bekannt. Er war seit dem 17. April 1989 Chef des polnischen Rundfunk- und Fernsehkomitees und wurde am 27. April 1989 vom Parlament als Minister mit der Zuständigkeit Massenmedien berufen. Das Amt des Regierungssprechers blieb vorläufig unbesetzt. Die Tätigkeit wurde vom bisherigen Stellvertreter Urbans, Zbysław Rykowski, ausgeübt.

Nach seinem Ausscheiden aus der Politik übernahm Mieczyslaw Rakowski wieder eine journalistische Aufgabe bei einer kleinen, von Jerzy Urban gegründeten sozialdemokratischen Theoriezeitschrift. Ende 1993 mußte er sich mit einer Anklage wegen illegaler Devisengeschäfte auseinandersetzen.

Papstkritik

Im Jahr 2002 sorgte Urban für Aufsehen, als er Johannes Paul II. kritisierte. Die Jugendorganisation der umstrittenen nationalistischen Partei Recht und Gerechtigkeit brachte ihn daraufhin vor Gericht. Er verteidigte hier seine Äußerungen, indem er darauf aufmerksam machte, daß ein Atheist die Religion ebenso kritisieren dürfe, so wie etwa Katholiken vor dem Papst in Ekstase verfallen dürften. Das Wiener „International Press Institute” verteidigte Urban und die von ihm in Anspruch genommene Pressefreiheit.

Er warf dem Gericht vor, Zensur über die Hintertür zu betreiben, um die Trennung von Religion und Staat in Polen auszuhebeln.

Trotz internationaler Proteste von Menschenrechtsgruppen wurde Urban zu einer Geldstrafe verurteilt.[2]

Journalismus

Wprost („Direkt“) ist ein wöchentlich erscheinendes Nachrichtenmagazin in Polen.

Innerhalb Polens wurde das Magazin insbesondere durch seine deutschfeindlichen, weil rassistischen und volksverhetzenden Titelbilder bekannt. So zeigte das Magazin Erika Steinbach als Domina in SS-Uniform auf dem Rücken des damaligen Bundeskanzlers Gerhard Schröders.[3] Schröder und Wladimir Putin wurden anstatt mit Händen mit Gasleitungen karikiert. Zuletzt wurde Angela Merkel als „Stiefmutter Europas“ in einer Fotomontage mit entblößten, authentisch wirkenden Brüsten, an denen die Kaczyński-Zwillinge nuckeln, dargestellt.[3][4][5]

Galerie

Verweise

Fußnoten