Verlieb’ Dich nicht am Bodensee

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Verlieb’ Dich nicht am Bodensee
Verlieb' Dich nicht am Bodensee.jpg
Filmdaten
Deutscher Titel: Verlieb’ Dich nicht am Bodensee
Produktionsland: Deutsches Reich
Erscheinungsjahr: 1935
Stab
Regie: Carl Heinz Wolff
Drehbuch: Hans Fritz Köllner
Produktion: Alpha-Filmproduktion GmbH
Musik: Franz Grothe
Kamera: Hugo von Kaweczynski
Schnitt: Otto Woike
Besetzung
Darsteller Rollen
Helge Roswaenge Kammersänger Fritz Niehusen
Karl Beckersachs Sein Sekretär
Hermann Speelmans Paul Rohr, Musiker
Maria Beling Friedel Schulze
Paul Henckels Professor Reisinger
Willi Constantin Franz Lieverenz, Musiklehrer
Oscar Sabo Direktor Wenneberg
Trude Haefelin Eva, seine Tochter
Alfred Haase Direktor des Palast-Hotels
Armin Münch Sein Reklamechef
Karl Georg Zaengel Sein Empfangschef
Erika Fischer Käthe
Bernd Hellmann Reporter
Otto Bergemann
Kurt Klopsch
Karl Morvilius
Alfred Pussert
Otz Tollen
Otto Krone
Rudolf Biebrach

Verlieb’ Dich nicht am Bodensee ist ein deutscher Heimatfilm von 1935. Der Film wurde in Konstanz und Meersburg/Bodensee gedreht. Die Uraufführung fand am 21. Dezember 1935 statt.

Weitere Titel

  • Reise in die Ehe; Verleihtitel (DE)
  • Die Bettelmusikanten
  • Liebe am Bodensee

Handlung

Quelle
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Der berühmte Kammersänger Fritz Niehusen hat ein Engagement in seiner Heimatstadt angenommen. Er und seine ehemaligen Schulkameraden sitzen im Kreise in dem Pennälerlokal ihrer Heimatstadt, „Beim alten Feller“, beisammen, um ihre Erinnerungen an die Jugendzeit auszutauschen. Indessen geht es am Büfett im Gastzimmer recht lustig zu, denn dort hat ein reizendes Mädel, Friedel Schulze, die rechte Hand des Chefs, in einer Reiselotterie einen Gutschein für eine Fahrt nach dem Bodensee mit 14tägigem freien Aufenthalt gewonnen. – Im Nebenzimmer schließt Niehusen in einer Weinlaune mit seinen Freunden eine Wette ab, der zufolge er sich verpflichtet, zwei Wochen ohne Geld und ohne als der bekannte Tenor erkannt zu werden, irgendwo sich durchzuschlagen. Karl, der Oberkellner, befragt, wo es besonders schön sei, antwortet, an das Lotterielos der schönen Friedel denkend, prompt: „Nur am Bodensee!“ Und Niehusens Freunde bestimmen ihn, dort die Wette austragen zu lassen. – Seine Freunde begleiten ihn am Morgen zum Zug. Nur einige Mark darf er als erste Wegzehrung mitnehmen. Aber auch diese Summe wird dem sonst Unkundigen beim Kartenspiel im Abteil III. Klasse abgenommen. – Ohne Geld landet er am Bodensee. Die erste Arbeit, Koffer tragen, leistet er – der Zufall will es – bei der gerade mit dem Dampfer ankommenden, ihm unbekannten Friedel Schulze. Aber nur mit einem netten Händedruck endet dieser erste Versuch. Das heißt, so ganz ohne Erfolg war es doch nicht, denn Friedel hat dem unbekannten netten jungen Mann ein Wiedersehen versprochen. – In seiner durch die Wette hervorgerufenen Lebenslage hat Fritz in dem Straßenmusiker Paul Rohr einen guten Freund gefunden. Mit ihm, der Akkordeonspieler ist, gründet er – wie Paul lächelnd zu Friedel sagt – eine G. m. b. H. für Musik und Gesang zur Versorgung der Höfe mit Kunst“. – In dem pompösen Palast-Hotel des Ortes herrscht große Aufregung. Der Direktor tobt mit dem Reklamechef, denn Unsummen wurden für Propaganda ausgegeben. Man plant große Dinge zur Unterhaltung der eleganten Gäste. Nun hat aber zu allem Unglück der bekannte englische Revuestar Lilian White zu der bevorstehenden großen Reunion abgesagt. – Als Fritz, restlos glücklich in dem Bewußtsein, daß er ein Mädel gefunden hat, das ihn um seiner selbst willen liebt, Friedel eines Tages im Lokal, in dem er mit seinem Freund Paul als Stimmungssänger tätig ist, ein Lied vorsingt, da meint sie, es sei eine Schande, daß er es mit seiner herrlichen Stimme nicht weitergebracht habe, und ist entschlossen, dem stimmbegabten, vermeintlich armen jungen Mann die Kosten für den Gesangsunterricht zu beschaffen. Fritz möchte ihr gern die Wahrheit sagen, aber es geht nicht, die Wette verpflichtet ihn zum Schweigen. – Ohne daß Fritz und Paul, mit denen sie ehrliche Freundschaft schloß, etwas erfahren, geht sie auf den Vorschlag des Hotel-Reklamechefs ein, der Friedel Schulze als den großen internationalen Revuestar Lilian White ausgibt. Das dafür vereinbarte Honorar von RM 1.000,– soll für das Studium von Fritz Verwendung finden. – So macht Friedel eine Verwandlung vom einfachen, lieben Mädel zum eleganten, großen Revuestar durch. – Die Freunde wundern sich, daß sie sich schon seit Tagen nicht im Gartenlokal „Zur schönen Aussicht“ sehen läßt. – Fritz mag kaum noch singen, glaubt er doch in Friedel das gefunden zu haben, was er als verwöhnter Kammersänger und Liebling des Publikums sich unter seiner zukünftigen Lebensgefährtin vorgestellt hat. – Wie groß ist aber erst sein Erstaunen, als er mit Paul bei einem beabsichtigten Besuch in Friedels Hotel prompt die Auskunft erhält, daß seine schlichte Friedel – sein einfaches Mädel mit Herz, wie Paul ihm höhnisch vorhält – der große englische Revuestar Lilian White ist. – Aber sein ungeheurer Lebenswille und sein unbesiegbarer Humor weisen ihm schnell den Weg. Paul ist schnell im Bilde, obwohl er in Fritz noch immer den stimmbegabten, aber armen jungen Mann vermutet. – Am 29. des Monats werden beide zur Überraschung Friedels ebenfalls vor dem eleganten Publikum des Palast-Hotels auftreten. Gesagt – getan! Paul hat inzwischen ebenfalls im Hotel ein Erlebnis gehabt; denn er lernte die schöne Eva Wenneberg, einzige Tochter des Musikwaren-Fabrikanten Wenneberg, kennen. Sein durch eine eigene Erfindung mit „doppelter Luftklappe“ versehenes Akkordeon erregt Evas Bewunderung. Er soll Papa kennenlernen, der sucht solche Leute. – Fritz und Paul erregen Aufsehen, als sie am Abend der Reunionplötzlich auftauchen. Die Direktion will beide sofort verpflichten. Paul ist ganz aus dem Häuschen – bis – ja bis er auch Friedel gemeinsam mit Direktion und Publikum erfahren, daß der arme Stimmungssänger der bekannte Kammersänger Niehusen ist. – Um 12 Uhr nachts war die Wette gewonnen! Nun konnte Fritz sprechen. – Ist auch Paul traurig, denn er hat in Fritz den Kameraden seines kleinen Lebens gefunden, so tröstet er sich doch schnell mit Eva, die Gefallen an dem frischen Musiker gefunden hat. – Nur Friedel drückt sich scheu beiseite. Sie wollte ja alles für Fritz tun, der ihr nun nicht glaubt. Schnell legt sie Schmuck und Prunk ab, um still als die schlichte Friedel Schulze das Hotel zu verlassen. Aber das läßt Fritz nicht zu. Er sucht Friedel – und als er gar noch erfährt, daß sie wirklich die einfache „Friedel Schulze“ ist und das Ganze nur eine geschickte Reklameidee war, kennt sein Jubel keine Grenzen. – Er stürmt ihr nach, und beim Klang des Slowfox „Heute ist die Welt für mich viel zu klein“, dem Lied, das er ihr so oft vorgesungen hat, finden sich der große Sänger und das einfache, hilfsbereite kleine Mädel auf der mondbeschienenen Balustrade des Palast-Hotels zum Bund fürs Leben.