Vernichtung durch Arbeit
Vernichtung durch Arbeit ist seit Beginn der Nachkriegszeit eine in deutschen Landen verbreitete Parole im Zusammenhang der Geschichte des Nationalsozialismus. Damit soll im Zusammenhang mit der jüdischen, in einigen Staaten Europas und in Russland mit Strafvorschriften aufrechterhaltenen Erzählung über die Geschichte der Juden in Europa während des Zweiten Weltkrieges die nationalsozialistische Strafvollzugs- und Arbeitspolitik – je nach Sichtweise – zutreffend bezeichnet bzw. pauschal verunglimpft werden.
Gemäß politisch korrekter Darstellung hat es sich bei Vernichtung durch Arbeit in den damaligen deutschen Arbeits- und Konzentrationslagern um eine fabrikmäßige Massentötung sogenannter Zwangsarbeiter oder sonstiger Häftlinge infolge erzwungener, unzumutbarer Schwerstarbeit, mangelhafter Versorgung und sonstiger Methoden gehandelt.
Im Zusammenhang damit wird insbesondere der Passus „Arbeit macht frei“, welcher u. a. als Toraufschrift von Lagern Verwendung fand, gänzlich in diesem negativen Kontext gedeutet.
Kritik
Politisch korrekte Quellen führen als „Beweis“ für die Existenz des Terminus regelmäßig nur einen einzigen mutmaßlichen Aktenvermerk vom 14. September 1942 an, wonach Otto Thierack über ein Gespräch mit Goebbels und Himmler folgendes notiert haben soll:
- „Hinsichtlich der Vernichtung asozialen Lebens steht Dr. Goebbels auf dem Standpunkt, daß Juden und Zigeuner schlechthin, Polen, die etwa 3 bis 4 Jahre Zuchthaus zu verbüßen hätten, […] vernichtet werden sollten. Der Gedanke der Vernichtung durch Arbeit sei der beste.“[1]
Hiergegen wird vereinzelt eingewendet, daß der Terminus Vernichtung eine Ausschaltung als Machtfaktor bedeutet haben könne, nicht aber im Sinne von Tötung. In den Vierteljahresheften für freie Geschichtsforschung, Heft 4/97, S. 260 f., hat Germar Rudolf einige zusammenfassende Bemerkungen über den nationalsozialistischen Sprachgebrauch gegenüber den Juden gebracht, die zum großen Teil auf dokumentarischen Funden beruhen sollen, welche David Irving in den letzten Jahren und Jahrzehnten seiner Forschung gemacht habe.[2]
Anläßlich eines Sitzungstermins des Nürnberger Tribunals fragte Strafverteidiger Robert Servatius den thüringischen Gauleiter Fritz Sauckel: „Was verstehen Sie unter ‚Vernichtung durch Arbeit‘?“ Sauckel erwiderte: „Ich habe den Ausdruck ‚Vernichtung durch Arbeit‘ hier im Gerichtssaale zum ersten Male vernommen.“[3]