SS-Hauptamt

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Organisationsstruktur der SS mit dem SS-Hauptämtern

Das SS-Hauptamt (SS-HA) war ursprünglich das Leitorgan und Hauptverwaltungsstelle der Gesamt-SS und formal dem Reichsinnenministerium unterstellt. Der ständige Macht- und Aufgabenzuwachs der Allgemeinen SS führte dazu, daß Himmler die Reichsführung-SS am 30. Januar 1935 neu ordnete. Die drei bisherigen Ämter „SS-Amt“ (zuständig für Leibstandarte, Politische Bereitschaften und Wachverbände der Konzentrationslager), „Sicherheitsamt“ und „Rasse- und Siedlungsamt“ wurden zu Hauptämtern aufgewertet. Die Zahl der Hauptämter wurde laufend erweitert, 1938 unterstanden dem Reichsführer SS drei Hauptämter: Das SS-Hauptamt als oberste Befehlsstelle der drei SS-Gliederungen, das Hauptamt Sicherheitsdienst als politische Überwachungsstelle und das Rasse- und Siedlungshauptamt. Das wichtige „SS-Wirtschafts-Verwaltungshauptamt“ (SS-WVHA) wurde im März 1942 durch SS-Obergruppenführer Oswald Pohl gegründet. 1944 besaß die SS zwölf Hauptämter, die meist durch die Aufwertung zuvor bestehender Unterabteilungen der Hauptämter entstanden waren.

Struktogramm der Reichsführung SS

Erläuterung

Chef des Hauptamtes waren Curt Wittje (1934–1935), August Heißmeyer (1935–1939) und dann Gottlob Berger. Als die Parteiorganisation immer größer wurde, konnte das SS-HA die nun aufkommenden Aufgaben nicht mehr bewältigen. So wurden neue Hauptämter geschaffen, die nach und nach die Aufgaben des SS-HA übernahmen. Rund 70 % der Aufgaben wurden an die anderen Ämter abgegeben, weshalb der Einfluß des SS-HA auf die SS schließlich minimal war. Dem SS-Hauptamt unterstand jedoch weiterhin das „SS-Ergänzungsamt“, das unter Berger weiter ausgebaut wurde. So war dieses Amt für die Betreuung und Verwaltung der Personalakten der SS-Mannschaften und der Unteroffiziere zuständig. Dem SS-Hauptamt unterstanden bis 1939/40 die Kommandoämter der Allgemeinen SS, SS-Verfügungstruppe und der SS-Wachverbände.

1939 riet Berger Adolf Hitler unter anderem, Theodor Eicke die Aufstellung eines eigenen Frontverbandes zu erlauben. Dieser sollte ausschließlich aus Freiwilligen der Totenkopf-Standarten gebildet werden. Ferner schlug Berger vor, die Kommandoämter der Verfügungstruppe und der Wachverbände in einem neuen Kommandoamt, dem „Kommandoamt der Waffen-SS“, zu vereinigen. Dem Ergänzungsamt unterstanden auch die Rekrutierungsbüros der Waffen-SS in den unterworfenen Ländern.

Stab der Reichsleitung 1932–1935

Der Stab der Reichsführung SS (Reichsleitung SS) in München umfaßte im Januar 1933 vier Ämter:

Fahrzeugstandarte

Reinhard Heydrich gehörte nicht dem Stab an, sondern war ihm als Leiter des SS-Sicherheitsdienstes und SS-Standartenführer z. b. V. zugeteilt.

SS-Sturmbannführer (Uniform) mit SS-Ehrenwinkel, Abzeichen der Reiter-SS und Ärmelstreifen „SS-Hauptamt“

Verwaltungsamt-SS

„Der Ausbau der Geldverwaltung zu einem allgemeinen Verwaltungswesen der SS erfolgte im Sommer 1932. Von dieser Zeit an ist das zunächst von Gerhard Schneider geleitete Verwaltungsamt-SS (VA-SS) dokumentarisch nachweisbar bis zur Neugliederung in der Reichsführung-SS im Januar 1935, durch die das 1932 errichtete SS-Amt (SS-A) in das SS-Hauptamt (SS-HA) umgewandelt wurde; eines der Ämter des SS-Hauptamtes war das Verwaltungsamt-SS (IV). Oswald Pohl, seit dem 1. Februar 1934 als Nachfolger des SS-Oberführers Gerhard Schneider Chef der Abteilung IV bzw. Chef des Verwaltungsamtes-SS, nahm mit Wirkung vom 1. Juni 1935 zusätzlich die Funktionen des Verwaltungschefs der SS im persönlichen Stabe des Reichsführers-SS und des Reichskassenverwalters der SS wahr. Innerhalb der SS war ausschließlich der Verwaltungschef der SS, die oberste SS-Verwaltungsdienststelle, zu Verhandlungen mit der Reichsleitung der NSDAP und mit staatlichen Instanzen in Haushalts- und damit verbundenen Verwaltungsangelegenheiten befugt. Als Reichskassenverwalter der SS war Pohl Bevollmächtigter und Beauftragter des Reichsschatzmeisters der NSDAP (RSM) und führte den etat- und verwaltungsmäßigen Geschäftsverkehr mit der Dienststelle des Reichsschatzmeisters.“[1]

Aus dem Verwaltungsamt-SS wurde 1939 das „SS-Hauptamt Verwaltung und Wirtschaft“ und im März 1942 das „SS-Wirtschafts- und Verwaltungshauptamt“ (SS-WVHA), zusammengefaßt waren das „SS-Hauptamt Verwaltung und Wirtschaft“ und das „Hauptamt Haushalt und Bauten“ des Reichsinnenministeriums.

Aufgaben der Ämter

Das SS-Hauptamt setzte sich aus folgenden Ämtern zusammen, die nachstehende Aufgaben zu erfüllen hatten:

  1. Die Zentralkanzlei (ZK.) war die Befehlsstelle des Chefs des SS-Hauptamtes. Sie sorgte für das Zusammenwirken aller ihm unterstellten Dienststellen und überprüfte die gesamte Geschäftsführung innerhalb des SS-Hauptamtes.
  2. Das Führungsamt (I) bearbeitete sämtliche Angelegenheiten, die sich auf Ausbildung, Organisation und Aufmärsche der Einheiten der Allgemeinen SS erstreckten.
  3. Das Personalamt (II) bearbeitete die Personalangelegenheiten aller SS-Führer der Allgemeinen SS vom SS-Untersturmführer bis einschließlich SS-Hauptsturmführer.
  4. Das Verwaltungsamt-SS (IV) bearbeitete alle Verwaltungsangelegenheiten des SS-Hauptamtes. Es war gleichgeordnet dem Verwaltungsamt S.D. und dem Verwaltungsamt R. u. S. und unterstand zusammen mit diesen dem Verwaltungschef SS als der höchsten Verwaltungsinstanz der Schutzstaffel.
  5. Das Sanitätsamt (V) bearbeitete alle mit sanitären Aufgaben und Einrichtungen der Schutzstaffel zusammenhängenden Vorgänge.
  6. Das SS-Erfassungsamt (VI) bearbeitete die vorläufigen und endgültigen Aufnahmen von SS-Bewerbern und SS-Anwärtern in die SS. Ferner wurden hier Überweisungen und Entlassungen von Männern und Unterführern geregelt sowie u. a. Wiederaufnahmevorgänge bearbeitet. Zu seinen Aufgaben gehörten weiter die Planung und Einführung aller Erfassungsmittel, die karteimäßige Erfassung und Nachweisung der Personalien aller SS-Angehörigen sowie die Errechnung der Gesamtstärke der Schutzstaffel und entsprechende Aufstellung von Statistiken.
  7. Das Amt für Sicherungsaufgaben (VII) bearbeitete den Großeinsatz der SS-Einheiten bei besonderen Anlässen, wie z. B. bei Führerkundgebungen und Staatsbesuchen ausländischer Regierungschefs. Außerdem lagen ihm die Mobilmachungs-Vorarbeiten der Schutzstaffel vor, die es in Zusammenarbeit mit dem Oberkommando der Wehrmacht erledigte. Hierunter fielen auch die Einziehungen der Verstärkung der SS-Totenkopfstandarten zu besonderen Übungen im Frieden und die Wehrpflichtangelegenheiten von SS-Angehörigen.
  8. Das Ergänzungsamt (VIII) war, wie der Name sagt, für die Ergänzung sämtlicher Schutzstaffelteile verantwortlich.
  9. Das Beschaffungsamt (IX) sorgte für die Beschaffung von Ausrüstungsgegenständen der gesamten SS.
  10. Das Amt für Leibesübungen (X) führte alle Maßnahmen zur sportlichen Betätigung der SS in sämtlichen Sportarten vorbereitend aus und überwachte die sportliche Ausbildung der Schutzstaffel.
  11. Das Amt für Nachrichtenverbindungen (XI), das Versorgungs- und Fürsorgeamt (XII) sowie das Schulungsamt (XIII) erfüllten die Aufgaben, die bereits durch ihre Namen ausgedrückt waren.

Rasse- und Siedlungshauptamt

Das „Rasse- und Siedlungshauptamt“ (RuSHA) war neben dem SS-Hauptamt und dem SD-Hauptamt eines der drei ältesten SS-Hauptämter, es residierte in der Hedemannstraße 23/24 in Berlin. Das „Rasseamt der SS“ wurde bereits Ende Dezember 1931 gegründet und war für Rassenuntersuchungen und Ehegenehmigungen für Angehörige der SS zuständig. Damit sollte die notwendige „Auslese und Erhaltung des rassisch und erbgesundheitlich guten Blutes“ sichergestellt werden. Später wurde es als „Rasse- und Siedlungsamt“ bezeichnet und ab Januar 1935 als SS-Hauptamt geführt. Im Zusammenhang mit der Bildung des Reichskommissariats für die Festigung deutschen Volkstums und der Ausarbeitung des „Generalplans Ost“ übernahm es Aufgaben der Rassenselektion der Bevölkerungen der besetzten Gebiete sowie der Auswahl von Kandidaten für die geplante Ansiedlung entlassener SS-Angehöriger im Osten. Der schwerste Bombenangriff auf Berlin am 3. Februar 1945 zerstörte auch fast alle Gebäude in der Hedemannstraße und im Bereich der südlichen Friedrichstraße.

Siehe auch

Literatur

Fußnoten

  1. SS-Wirtschafts-Verwaltungshauptamt, Bundesarchiv, Berlin-Lichterfelde