Reichssicherheitshauptamt

Aus Metapedia
Wechseln zu: Navigation, Suche
Reichssicherheitshauptamt (RSHA) der NSDAP.jpg

Das „Reichssicherheitshauptamt“ (RSHA) wurde am 1. Oktober 1939 durch die Zusammenlegung des Hauptamtes Sicherheitspolizei mit dem Hauptamt SD gebildet und wurde nacheinander von Reinhard Heydrich, Heinrich Himmler und Ernst Kaltenbrunner geführt.

Bedeutung

Das Reichssicherheitshauptamt war die zentrale Stelle zur Ausübung der polizeilichen und nachrichtendienstlichen Funktionen der Schutzstaffel (SS). Ihm unterstanden neben dem „Sicherheitsdienst“ (SD) die Geheime Staatspolizei (Gestapo) sowie die Kriminal- und Grenzpolizei. SD und Gestapo waren als Geheimdienste zur Bekämpfung äußerer wie innerer Staatsfeinde tätig.

Im Urteil des Internationalen Militärgerichtshofes gegen die Hauptkriegsverbrecher wurden SD, SS und Gestapo zu kriminellen Vereinigungen erklärt.

Aufgaben der Abwehr

Als das Amt Ausland/Abwehr 1944 aufgelöst wurde, mußte das Reichssicherheitshauptamt deren Aufgaben übernehmen, was einen unvorstellbaren Verwaltungsakt darstellte. Die Aufgaben wurden weitgehend in ein neues „Amt MIL“ (Militärisches Amt) des ehem. Abwehr-Oberst i. G. Hansen (Chef bis zu dessen Verhaftung wegen Verrats) ins RSHA überführt, das dem von SS-Brigadeführer Walter Schellenberg (Chef des SD/„Sicherheitsdienst Ausland“) geleiteten „Amt VI“ zugeordnet war. Insbesondere die Führung und Neuausrichtung der Sonderverbände im In- und Ausland sollte sich als schwierig gestalten, da viel Vertrauen verloren gegangen war.

Das RSHA machte sich daran, die weltweit tätigen Agenten der V-Abteilung (Vertrauensleute und Geheimdienstler der Abwehr) zu kontaktieren und zu beruhigen. Die Abwehrschulen (z. B. die Sabotageschule auf dem Quenzgut am Quenzsee) wurden aufgeteilt, Nutznießer waren u. a. Otto Skorzeny und seine Friedenthaler, die sich nun die besten Elitekrieger der Brandenburger u. a. für Skorzenys SS-Jagdverbände aussuchen konnte. Erfolgreich war schon im Jahre 1943 die Aufstellung des Regiments „Kurfürst“, dem Kompetenz- und Ausbildungszentrum des deutschen militärischen Geheimdienstes.

Im Ausland sah das ein wenig anders aus, viele fremdländische Agenten sprangen ab, da ihre vertrauten und zuweilen befreundeten V-Führer der Abwehr nun ausschieden bzw. entmachtet wurden.

Aufbau

Mit Erlaß Heinrich Himmlers vom 27. September 1939 setzte sich das RSHA ab dem 1. Oktober 1939 wie folgt aus den bisherigen Hauptämtern Sipo und SD zusammen:

  • Amt I (Organisation, Verwaltung, Recht): Werner Best
    • Amt Verwaltung und Recht des Hauptamtes Sipo
    • Amt I des Hauptamtes SD (ohne Referat I/3)
    • Abteilung I und IV des Gestapa (Geheimes Staatspolizeiamt)
  • Amt II (Gegnererforschung): Franz Six
    • Abteilung II/1 (Gegnererforschung) und I/3 des Hauptamtes SD
  • Amt III (Deutsche Lebensgebiete – SD-Inland): Otto Ohlendorf
    • Abteilung II/3 (Deutsche Lebensgebiete) des Hauptamtes SD
  • Amt IV (Gegnerbekämpfung – Gestapo): Heinrich Müller
    • Amt Politische Polizei des Hauptamtes Sipo
    • Abteilung II und III des Gestapa
  • Amt VI (SD-Ausland): Heinz Jost
    • Amt III (Auslandsnachrichtendienst) Hauptamt SD

Organisatorischer Aufbau des Amtes II (SD-Inland) nach dem Geschäftsverteilungsplan vom 1. Februar 1940

Amt II (Weltanschauliche Gegnererforschung)

  • II C (Inlandsprobleme)
    • II C 1 (Kulturforschung): SS-Sturmbannführer Hans Schick

Im Laufe des Jahres 1940 konnte Müller Six auch den Bereich „Gegnerforschung“ entziehen.

Die umfassende Zuständigkeit des Amtes I für Personal und Organisation sprengte bald dessen Kapazität, so daß eine Teilung in ein Amt I (Personal), ab Juni 1940 unter SS-Brigadeführer und Generalmajor der Polizei Bruno Streckenbach, und Amt II (Organisation), ab Sommer 1940 unter SS-Brigadeführer und Generalmajor der Polizei Hans Nockemann, erforderlich wurde. Das bisherige Amt II erhielt die neue Bezeichnung Amt VII (Weltanschauliche Forschung und Auswertung).

Organisatorischer Aufbau nach dem Geschäftsverteilungsplan vom März 1941

Amtsleiter: Chef der Sicherheitspolizei und des SD SS-Obergruppenführer Reinhard Heydrich

  • Amt I (Personal): Chef SS-Brigadeführer und Generalmajor der Polizei Bruno Streckenbach
    • I A (Personalabteilung): SS-Standartenführer und Oberregierungsrat Walter Blume, (ab 1. April 1943 SS-Obersturmbannführer und Oberregierungsrat Gustav vom Felde)
      • I A 1 (Allgemeine Personalangelegenheiten): SS-Sturmbannführer und Regierungsrat Robert Mohr
      • I A 2 (Personalien der Gestapo): SS-Sturmbannführer und Regierungsrat Karl Tent
      • I A 3 (Personalien der Kripo): SS-Sturmbannführer und Regierungsrat Georg Schraepel
      • I A 4 (Personalien des SD): SS-Sturmbannführer Fritz Braune
      • I A 5 (Partei- und SS-Personalien): unbesetzt
      • I A 6 (Fürsorge): SS-Obersturmbannführer und Oberregierungsrat Edmund Trinkl
    • I B (Erziehung, Ausbildung und Schulung) SS-Standartenführer Erwin Schulz
      • I B 1 (Weltanschauliche Erziehung): SS-Sturmbannführer Friedrich Engel
      • I B 2 (Nachwuchs): SS-Sturmbannführer Rudolf Hotzel
      • I B 3 (Lehrplangestaltung der Schulen): Regierungsrat Martin Sandberger
      • I B 4 (Sonstige Lehrpläne): SS-Obersturmbannführer, Regierungs- und Kriminalrat Heinz Rennau
      • Zur Gruppe I B gehörig:
        • Führerschule der Sicherheitspolizei in Berlin-Charlottenburg
        • Grenzpolizeischule in Pretzsch
        • Schule für Funker und Fernschreiber in Fulda
        • Reichsschule der Sicherheitspolizei und des SD in Prag
    • I C (Leibesübungen): SS-Standartenführer und Oberregierungsrat Herbert Edler von Daniels
      • I C 1 (Allgemeine Angelegenheiten der Leibesübungen): unbesetzt
      • I C 2 (Körperschulung und militärische Ausbildung): unbesetzt
    • I D (Strafsachen): wahrgenommen von SS-Brigadeführer und Generalmajor der Polizei Bruno Streckenbach
      • I D 1 (Dienststrafsachen): SS-Sturmbannführer und Regierungsrat Schulz
      • I D 2 (SS-Disziplinarsachen): SS-Sturmbannführer Walter Haensch
  • Amt II (Organisation, Verwaltung und Recht): Chef SS-Standartenführer und Oberst der Polizei Hans Nockemann (ab 19. November 1942 SS-Obersturmbannführer Rudolf Siegert, ab 1943 SS-Standartenführer Kurt Prietzel, ab 1. März 1944 SS-Standartenführer Josef Spacil)
    • II A (Organisation und Recht): SS-Sturmbannführer und Oberregierungsrat Rudolf Bilfinger
      • II A 1 (Organisation der Sipo und des SD): SS-Hauptsturmführer und Regierungsassessor Alfred Schweder
      • II A 2 (Gesetzgebung): SS-Sturmbannführer und Regierungsrat Kurt Neifeind
      • II A 3 (Justizangelegenheiten, Schadensersatzansprüche): SS-Sturmbannführer und Regierungsrat Friedrich Suhr (Nachfolger von SS-Sturmbannführer Paul Mylius)
      • II A 4 (Reichsverteidigungsangelegenheiten): SS-Sturmbannführer und Regierungsrat Walter Renken
      • II A 5 (Verschiedenes: Feststellung der Volks- und Staatsfeindlichkeit, Vermögenseinziehung, Aberkennung der Staatsangehörigkeit): SS-Sturmbannführer und Regierungsrat Heinz Richter
    • II B (Grundsatzfragen des Paßwesens und der Ausländerpolizei): Ministerialrat Johannes Krause
      • II B 1 (Paßwesen I): Regierungsrat Max Hoffmann, Regierungsrat Baumann
      • II B 2 (Paßwesen II): Regierungsrat Carl-Richard Weintz
      • II B 3 (Ausweiswesen und Kennkarten): Regierungsrat Rolf Kelbing
      • II B 4 (Grundsatzfragen für Ausländerpolizei und Grenzsicherung): Oberregierungsrat Rudolf Kröning
    • II C a (Haushalt und Wirtschaft der Sipo): SS-Standartenführer und Ministerialrat Rudolf Siegert
      • II C 1 ((Haushalt und Besoldung): SS-Standartenführer und Ministerialrat Rudolf Siegert
      • II C 2 (Versorgung und sächliche Kosten): SS-Sturmbannführer und Regierungsrat Arnold Kreklow
      • II C 3 (Unterkunft und Gefangenenwesen): SS-Sturmbannführer und Regierungsrat Rudolf Bergmann (neben den Polizeigefängnissen auch zuständig für die Arbeitserziehungslager)
      • II C 4 (Wirtschaftsstelle): SS-Sturmbannführer und Amtsrat Josef Meier
    • II C b (Haushalt und Wirtschaft des SD): nicht besetzt, Vertreter SS-Obersturmbannführer Carl Brocke
      • II C 7 (Haushalt und Besoldung des SD): SS-Hauptsturmführer Oskar Radtke
      • II C 8 (Beschaffung, Versicherung, Verträge, Liegenschaftswesen, Bauwesen und Kraftfahrwesen): SS-Sturmbannführer Schmidt
      • II C 9 (Prüfung und Revision): SS-Sturmbannführer Arthur Wettich
    • II D (Technische Angelegenheiten): SS-Obersturmbannführer Walter Rauff
      • II D 1 (Funk-, Foto- und Filmwesen) SS-Sturmbannführer und Polizeirat Reiner Gottstein
      • II D 2 (Fernschreib- und Fernsprechwesen): SS-Sturmbannführer und Polizeirat Walter
      • II D 3 a (Kraftfahrwesen der Sipo): SS-Hauptsturmführer und Hauptmann der Schutzpolizei Friedrich Pradel (Mitarbeiter vom Oktober 1941 bis September 1942 August Becker als Inspekteur für die im Osten eingesetzten Gaswagen)
      • II D 3 b (Kraftfahrwesen des SD): SS-Hauptsturmführer Willi Gast, SS-Untersturmführer Heinrich
      • II D 4 (Waffenwesen): SS-Sturmbannführer und Polizeirat Erich Lutter
      • II D 5 (Flugwesen): SS-Sturmbannführer und Major der Schutzpolizei Georg Leopold
      • II D 6 (Bewirtschaftung der technischen Fonds der Sipo und des SD): Polizeirat Adolf Kempf
  • Amt III (Deutsche Lebensgebiete – SD-Inland): Chef SS-Standartenführer Otto Ohlendorf
    • III A (Fragen der Rechtsordnung und des Reichsaufbaus): SS-Sturmbannführer Karl Gengenbach, ab Ende 1941 SS-Sturmbannführer Wolfgang Reinholz
      • III A 1 (Allgemeine Fragen der Lebensgebietsarbeit): SS-Hauptsturmführer Justus Beyer
      • III A 2(Rechtsleben): SS-Hauptsturmführer und Regierungsrat Heinrich Malz
      • III A 3 (Verfassung und Verwaltung): durch Gruppenleiter betreut, ab 1944 Erhard Mäding)
      • III A 4 (Allgemeines Volksleben): unbesetzt
    • III B (Volkstum): SS-Obersturmbannführer Hans Ehlich, ab Oktober 1942 Herbert Strickner
    • III C (Kultur): SS-Sturmbannführer Wilhelm Spengler
    • III D (Wirtschaft): zur Zeit unbesetzt, Vertreter SS-Sturmbannführer Willi Seibert
      • III D 1 (Ernährungswirtschaft): zur Zeit unbesetzt
      • III D 2 (Handel, Handwerk und Verkehr): SS-Sturmbannführer Heinz Kröger
      • III D 3 (Industrie und Energiewirtschaft): zur Zeit unbesetzt
      • III D 4 (Arbeits- und Sozialwesen): SS-Sturmbannführer Hans Leetsch
  • Amt IV (Gegner-Erforschung und -Bekämpfung – Geheimes Staatspolizeiamt) SS-Brigadeführer und Generalmajor der Polizei Heinrich Müller (Vertreter: SS-Oberführer und Oberst der Polizei Wilhelm/Willi Krichbaum)
    • IV A (Opposition): SS-Obersturmbannführer und Oberregierungsrat Friedrich Panzinger,
      • IV A 1 (Kommunismus, Marxismus und Nebenorganisationen, Kriegsdelikte, illegale und Feindpropaganda): SS-Sturmbannführer und Kriminaldirektor Josef Vogt, ab August 1941 SS-Hauptsturmführer Günther Knobloch als Sachbearbeiter für die „Ereignismeldungen der Einsatzgruppen der Sicherheitspolizei und des SD in der UdSSR“
      • IV A 2 (Sabotageabwehr, Sabotagebekämpfung, Politisch-polizeiliche Abwehrbeauftragte, Politisches Fälschungswesen): SS-Hauptsturmführer und Kriminalkommissar Horst Kopkow (1939 SS-Obersturmführer Bruno Sattler, ab Sommer 1940 SS-Sturmbannführer Kurt Geißler)
      • IV A 3 (Reaktion, Opposition, Legitimismus, Liberalismus, Emigranten, Heimtücke-Angelegenheiten – soweit nicht IV A 1): SS-Sturmbannführer und Kriminaldirektor Willy Litzenberg
      • IV A 4 (Schutzdienst, Attentatsmeldung, Überwachungen, Sonderaufträge, Fahndungstrupp): SS-Sturmbannführer und Kriminaldirektor Franz Schulz
    • IV B: (Weltanschauliche Gegner): SS-Sturmbannführer Albert Hartl
    • IV C (Karteiwesen): SS-Obersturmbannführer und Oberregierungsrat Fritz Rang
      • IV C 1 (Auswertung, Hauptkartei, Personenaktenverwaltung, Auskunftstelle, A-Kartei, Ausländerüberwachung, Zentrale Sichtvermerkstelle): Polizeirat Paul Matzke
      • IV C 2 (Schutzhaftangelegenheiten): SS-Sturmbannführer, Regierungs- und Kriminalrat Emil Berndorff
      • IV C 3 (Angelegenheiten der Presse und des Schrifttums): SS-Sturmbannführer und Regierungsrat Ernst Jahr
      • IV C 4 (Angelegenheiten der Partei und ihrer Gliederungen): SS-Sturmbannführer und Kriminalrat Kurt Stage
    • IV D (Besetzte Gebiete): SS-Obersturmbannführer Erwin Weinmann
      • IV D 1 (Protektoratsangelegenheiten, Tschechen im Reich): Gustav Jonak, ab September 1942 SS-Sturmbannführer Bruno Lettow, ab November 1943 SS-Obersturmbannführer Kurt Lischka
      • IV D 2 (Gouvernementsangelegenheiten, Polen im Reich): Regierungsrat Karl Thiemann, ab Juli 1941 SS-Obersturmbannführer und Oberregierungsrat Joachim Deumling, ab Juli 1943 SS-Sturmbannführer und Regierungsrat Harro Thomsen
      • IV D 3 (Vertrauensstellen, Staatsfeindliche Ausländer): SS-Hauptsturmführer und Kriminalrat Erich Schröder, ab Sommer 1941 SS-Sturmbannführer Kurt Geißler
      • IV D 4 (Besetzte Gebiete: Frankreich, Luxemburg, Elsass und Lothringen, Belgien, Holland, Norwegen, Dänemark): SS-Sturmbannführer und Regierungsrat Bernhard Baatz
    • IV E (Abwehr): SS-Sturmbannführer und Regierungsrat Walter Schellenberg; ab Juli 1941 SS-Sturmbannführer Walter Huppenkothen
      • IV E 1 (Allgemeine Abwehrangelegenheiten, Erstattung von Gutachten in Hoch- und Landesverratssachen, Werkschutz und Bewachungsgewerbe): SS-Hauptsturmführer und Kriminalkommissar Kurt Lindow
      • IV E 2 (Allgemeine Wirtschaftsangelegenheiten, Wirtschaftsspionageabwehr): Regierungsamtmann Sebastian
      • IV E 3 (Abwehr West): SS-Hauptsturmführer und Kriminalrat Herbert Fischer
      • IV E 4 (Abwehr Nord): Kriminaldirektor Ernst Schambacher
      • IV E 5 (Abwehr Ost): SS-Sturmbannführer und Kriminaldirektor Walter Kubitzky
      • IV E 6 (Abwehr Süd): SS-Hauptsturmführer und Kriminalrat Schmitz
    • IV P (Verkehr mit ausländischen Polizeien) Kriminalrat Alwin Wipper (ab August 1941)
  • Amt VI (Ausland – SD-Ausland, ab Februar 1944Militärisches Amt“/Mil Amt durch Einverleibung Abwehrabteilung I, ab Februar 1945 „Militär“/Mil bzw. Amt Mil): SS-Brigadeführer und Generalmajor der Polizei Heinz Jost, ab 1942 SS-Brigadeführer und Generalmajor der Polizei Walter Schellenberg
    • VI A/Mil A (Allgemeine auslandsnachrichtendienstliche Aufgaben mit sieben Referaten): SS-Obersturmbannführer Alfred Filbert, ab Juli 1941 Walter Schellenberg, ab Januar 1944 SS-Standartenführer Dr. Martin Sandberger
      • Beauftragter des Amtes VI für die Nachprüfung aller nachrichtendienstlichen Verbindungen einschließlich der Sicherung der Verbindungs- und Kurierwege und des Einsatzes der nachrichtendienstlichen Mittel des Amtes VI im In- und Ausland: verantwortlich Gruppenleiter VI A
      • Beauftragter des Amtes VI für die Überprüfung und Sicherung der den SD-(Leit)Abschnitten gestellten Auslandsaufgaben: unbesetzt
      • Beauftragter I (West) für die SD-(Leit)Abschnitte Münster, Aachen, Bielefeld, Dortmund, Köln, Düsseldorf, Koblenz, Kassel, Frankfurt/M., Darmstadt, Neustadt, Karlsruhe, Stuttgart: SS-Obersturmbannführer Heinrich Bernhard
      • Beauftragter II (Nord) für die SD-(Leit)Abschnitte Bremen, Braunschweig, Lüneburg, Hamburg, Kiel, Schwerin, Stettin, Neustettin: SS-Obersturmbannführer Hermann Lehmann
      • Beauftragter III (Ost) für die SD-(Leit)Abschnitte Danzig, Königsberg, Allenstein, Tilsit, Thorn, Posen, Hohensalza, Litzmannstadt, Breslau, Liegnitz, Oppeln, Kattowitz, Troppau, Generalgouvernement: SS-Sturmbannführer Karl von Salisch
      • Beauftragter IV (Süd) für die SD-(Leit)Abschnitte Wien, Graz, Innsbruck, Klagenfurt, Linz, Salzburg, München, Augsburg, Bayreuth, Nürnberg, Würzburg, Prag: SS-Sturmbannführer Hermann Lapper
      • Beauftragter V (Mitte) für die SD-(Leit)Abschnitte Berlin, Potsdam, Frankfurt/O., Dresden, Halle, Leipzig, Chemnitz, Dessau, Weimar, Magdeburg, Reichenberg, Karlsbad: SS-Obersturmbannführer Karl Thiemann
    • VI B/Mil B (Deutsch-italienisches Einflußgebiet in Europa, Afrika und dem Nahen Osten mit zehn Referaten, im Plan nicht aufgeführt): zur Zeit nicht besetzt, ab 1943 SS-Standartenführer Eugen Steimle
    • VI C/Mil C (Osten, Russisch-japanisches Einflußgebiet mit elf Referaten, im Plan nicht aufgeführt): zur Zeit nicht besetzt, ab April 1941 SS-Obersturmbannführer und Oberregierungsrat Heinz Gräfe, 1944 Major i. G. Werner Ohletz (Lebensrune.png 1910)
      • VI C 13: Forschungsstelle „Orient“ Berlin; seit Sept. 1944 an der Univ. Tübingen (hier genannt „Außenstelle VI G 11“); Mitarb. Walter Lorch, ein Geograph; Otto Rössler (Afrikanist)[1]
      • VI C/Z (1942/43): SS-Obersturmbannführer Rudolf Oebsger-Röder
    • VI D/Mil D (Westen, Englisch-amerikanisches Einflußgebiet mit neun Referaten, im Plan nicht aufgeführt): nicht besetzt, ab September 1942 SS-Sturmbannführer Theodor Paeffgen
    • VI E (Erkundung weltanschaulicher Gegner im Ausland mit sechs Referaten, im Plan nicht aufgeführt): SS-Obersturmbannführer Helmut Knochen, ab Juni 1942 SS-Obersturmbannführer Walter Hammer
    • VI F/Mil F (Techn. Hilfsmittel für den Nachrichtendienst im Ausland mit sieben Referaten, im Plan nicht aufgeführt): SS-Obersturmbannführer Walter Rauff
    • VI G: „Dienststelle Dr. Wilfried Krallert“ (ab 1943, wissenschaftlich methodischer Nachrichtendienst und Volkstumspolitik, im Plan nicht aufgeführt): SS-Hauptsturmführer Wilfried Krallert. Name im Umgang mit Institutionen, die „RSHA“ evtl. störte: Reichsstiftung für Länderkunde.[2]
    • VI S (ab 1943, Schulung, Widerstandsbekämpfung, im Plan nicht aufgeführt): SS-Hauptsturmführer Otto Skorzeny, Adjutant Karl Radl
  • Amt VII (Weltanschauliche Forschung und Auswertung – SD-Ausland) Chef SS-Standartenführer Prof. Franz Six, (Vertreter: April 1941 bis 18. November 1943 SS-Obersturmbannführer und Oberregierungsrat Paul Mylius), Chef ab Ende 1943 SS-Obersturmbannführer Paul Dittel
    • VII A (Materialerfassung): SS-Obersturmbannführer und Oberregierungsrat Paul Mylius
      • VII A 1 (Bibliothek): SS-Hauptsturmführer Waldemar Beyer
      • VII A 2 (Berichterstattung, Übersetzungsdienst, Sichtung und Verwertung von Pressematerial): SS-Hauptsturmführer Helmut Mehringer
      • VII A 3 (Auskunftei und Verbindungsstelle): SS-Hauptsturmführer Karl Burmester
    • VII B (Auswertung): zur Zeit unbesetzt
      • VII B 1 (Freimaurerei und Judentum): zur Zeit unbesetzt
      • VII B 2 (Politische Kirchen): SS-Hauptsturmführer Friedrich Murawski
      • VII B 3 (Marxismus): SS-Untersturmführer Horst Mahnke, Vorauskommando Moskau der Einsatzgruppe B
      • VII B 4 (Andere Gegnergruppen): SS-Obersturmbannführer Rolf Mühler
      • VII B 5 (Wissenschaftliche Einzeluntersuchungen zu Inlandsproblemen): SS-Hauptsturmführer Hans Schick
      • VII B 6 (Wissenschaftliche Einzeluntersuchungen zu Auslandsproblemen): zur Zeit unbesetzt
    • VII C (Archiv, Museum und wissenschaftliche Sonderaufträge): zur Zeit unbesetzt

1942 konnte sich Reinhard Heydrich gegenüber dem Chef des Hauptamtes Ordnungspolizei (HA Orpo), Kurt Daluege, im Kampf um weitere Zuständigkeiten für das RSHA durchsetzen. So gingen die Zuständigkeiten der Abteilung II des HA Orpo, also für das Reisepaßwesen, die Ausländerpolizei, das Meldewesen, Wehrersatzwesen, Staatsangehörigkeitswesen und Auswanderungswesen sowie der Abteilung V mit dem Polizeiverwaltungsrecht, Polizeistrafrecht, Waffenwesen und die Gesundheitspolizei an das RSHA über.

In der Fortdauer des Krieges gewannen die Referate der Gestapo für die besetzten Gebiete immer größere Bedeutung. In einer erneuten Umorganisation des RSHA im Frühjahr 1944 wurden so die drei nachstehenden Referatsgruppen gebildet:

  • IV A (Fachreferate)
  • IV B (Länderreferate)
  • IV G (Grenzpolizei)

Die Fachreferate gliederten sich wie folgt:

  • IV B 1 (West- und Nordgebiete): SS-Standartenführer Humbert Achamer-Pifrader
  • IV B 2 (Ost- und Südostgebiete): SS-Obersturmbannführer Kurt Lischka
  • IV B 3 (Südgebiete): SS-Standartenführer und Kriminaldirektor Fritz Rang
  • IV B 4 (Paß- und Ausweiswesen): Ministerialrat Johannes Krause
  • IV B a A (Grundsatzfragen des Einsatzes ausländischer Arbeiter)

Literatur

Verweise

Fußnoten

  1. Lorch & Rössler firmierten später unter „VI G“, so auch meistens in der heutigen wiss. Lit. über sie. – Die Spuren der „Forschungsstelle Orient“ sind dünn gesät, darüber muß dringend gearbeitet werden. Die Auslagerung der FG nach Tübingen, wie Herf sie in „Propaganda for the Arab world“ S. 199–202 und vor allem in den Anm. dazu darstellt, wäre ein wichtiges Beispiel für eine institutionalisierte Kooperation des RSHA mit Universitätsinstituten, die dabei jedoch in den Orga-Plan des RSHA eingebunden blieben. Chef der FG Orient war Walter Lorch; ein „Walter T. Lorch“ publizierte 1971, im Nachdruck 1973, eine Bibliographie über Entwicklungshilfe in Asien im Hamburger Institut für Asienkunde, wo er eine nunmehr wichtige Rolle spielte; in den 50er Jahren publizierte er zur Landschaftspflege, auch im staatlichen Auftrag (Bundesanstalt für Naturschutz und Landschaftspflege, 1957). 1938/39 verfaßte er Publikationen zur „Wüstungsforschung“, der Suche nach ehemaligen menschlichen Siedlungen mittels einer Phosphatmethode, u. a. in einer Reihe „Arbeiten zur Landes- und Volksforschung“. Unter demselben Namen wurde 1941 über Urmenschen in Westeuropa publiziert. Lorch gehörte, sieht man die Publikationsorte und die Hgg. nach 1945, zum Netzwerk der NS-Raumforscher um das „Ahnenerbe“ und Heinrich Hunke. Im Univ.-Archiv Freiburg gibt es eine Spur seiner NS-Zeit: #C 67/1830 aus 1944, Lorch, Abhandlungen für die „Forschungsstelle Orient“ [1]. Siehe auch Emil Forrer. Sein langjähriger Arbeitgeber nach 1945, das Institut für Asienkunde Hamburg, verweigert noch 2011 die Auskunft auf wissenschaftliche Anfragen nach Lorch.
  2. Siehe die Anm. zu VI C 13! Auch: Michael Fahlbusch, Wilfried Krallert (1912–1969). Ein Geograf und Historiker im Dienst der SS. In: Karel Hruza (Hrsg.): Österreichische Historiker 1900–1945: Lebensläufe und Karrieren in Österreich, Deutschland und der Tschechoslowakei in wissenschaftsgeschichtlichen Portraits. Wien 2008, S. 793–836. Zur Reichsstiftung: Online, Appendix S. 348 (und folgende), auch als Druck lieferbar. Bericht des Reiner Olzscha vom SS-Hauptamt über die SS-Feldmullahs