Eicke, Theodor

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SS-Obergruppenführer und General der Waffen-SS Theodor Eicke

Theodor „Papa“ Eicke (Lebensrune.png 17. Oktober 1892 in Hudingen/Hampont, Elsaß-Lothringen; Todesrune.png gefallen 26. Februar 1943 bei Michailowka, Charkow) war ein deutscher Freiwilliger der Bayerischen Armee, des Deutschen Heeres, der Freikorps, der Polizei und Offizier der SS, zuletzt SS-Obergruppenführer und General der Waffen-SS und Eichenlaubträger des Zweiten Weltkrieges.

Leben

Eicke als SS-Gruppenführer

Militär und Erster Weltkrieg

Am 23. Oktober 1909 trat Eicke als Zweijährig-Freiwilliger in das 23. Infanterie-Regiment der Bayerischen Armee in Landau ein. Beim Militär schlug er eine Verwaltungslaufbahn ein: Ab 1. Oktober 1913 war er Zahlmeisteraspirant beim 3. Chevaulegers-Regiment „Herzog Karl Theodor“ in Dieuze; bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges wechselte er als Unterzahlmeister zum 22. Infanterie-Regiment „Fürst Wilhelm von Hohenzollern“. Im März 1916 wurde Eicke zur 4. Feldbatterie des 2. Fußartillerie-Regiments versetzt, ab 1917 diente er in der 6. Ersatz-MG-Kompanie des II. Armee-Korps.

Zwischenkriegszeit

Wetzlarer Anzeiger vom 21.4.1942

Nach der Niederlage zog er wie viele seiner Generation lange durch Deutschland, suchte Arbeit, ein Ziel. Ab 1920 war er bei der Polizei, ab Januar 1923 beim Werkschutz der IG Farben in Ludwigshafen. Am 1. Dezember 1928 trat Eicke in die NSDAP (NSDAP-Nr.: 114 901) und in die SA ein. August 1930 wechselte er von der SA zur SS und kommandierte als SS-Sturmführer den SS-Sturm 148 in Ludwigshafen. Durch seine gute Personal- und Werbepolitik bedingt wurde Eicke November 1931 als SS-Standartenführer Kommandeur der 10. SS-Standarte Pfalz. Wegen Besitzes von Sprengstoff und Verabredung zu Straftaten wurde er am 6. März 1932 in Bayern verhaftet. Der zu zwei Jahren Verurteilte flüchtete während eines Hafturlaubes nach Italien. In der Zeit suchte der Gauleiter des Gaues Rheinpfalz Josef Bürckel, die 10. SS-Standarte Pfalz zu übernehmen.

Nach seiner Rückkehr im März 1933 nach Ludwigshafen kam es zu handfesten Auseinandersetzungen mit Gauleiter Bürckel unter Einbindung von SA, SS, Polizei und der Psychiatrie. Ab 26. Juni 1933 war Eicke als SS-Oberführer Kommandant des KL Dachau, er zentralisierte die Verwaltung und den Aufbau des Lagers. Während des Röhm-Putsches stand er bedingungslos zur gewählten Regierung, er soll am Abend des 1. Juli 1934 Ernst Röhm in seiner Zelle erschossen haben.

Am 4. Juli 1934 wurde er zum Inspekteur der Konzentrationslager und SS-Wachverbände ernannt und schließlich am 10. Dezember 1934 zum Inspekteur der Konzentrationslager. In Dachau zeigte Eicke sein Verwaltungstalent und führte seine Dachauer Innovationen im ganzen Reich ein. Kleine Lager wurden beseitigt, das Durcheinander an Verantwortlichkeiten (SA-Lager) beseitigt und für Wirtschaftlichkeit gesorgt. Durch einheitliche Organisation der Wachverbände, die zu diesem Zweck zu den SS-Totenkopfverbänden umgruppiert wurden, erreichte man eine Verbesserung der Abläufe. Für Eicke mußten die Wachmannschaften der KLs für ihre Aufgabe höchste Anforderungen, körperlich und geistig, erfüllen.

Seit Beginn 1936 vergrößerte Eicke die Wachmannschaften von 2.000 auf 9.000 Mann Ende 1938.

Zweiter Weltkrieg

In den Polenfeldzug entsandte Eicke Standarten seiner SS-Totenkopfverbände zur Sicherung und Bereinigung der besetzten Gebiete. Im Oktober 1939 erhielt Eicke den Befehl, die SS-Division „Totenkopf“, eine ausgesprochene Elite, aufzustellen. Er war auch der erste Kommandeur der Division, welche bereits während des Westfeldzugs 1940 ihre außerordentliche Kampfkraft unter Beweis stellte. Aufgrund seiner fürsorglichen Art, er hatte stets ein Ohr für seine Männer, bekam er von den Soldaten den Namen „Papa Eicke“. Zu Beginn des Rußlandfeldzuges wurde Eicke durch eine Mine verwundet und war für zwei Monate auf Genesung im Reich. Am 2. Dezember 1941 fiel sein Sohn Hermann Eicke als Leutnant im Kampf gegen den Bolschewismus für ein freies Europa.

Es folgte die Kesselschlacht von Demjansk, Eicke wurde am 20. April 1942 zum SS-Obergruppenführer befördert. Nach schweren Verlusten und Bittgängen zu Hitler und Himmler wurde die abgekämpfte Division in Frankreich als SS-Panzergrenadier-Division „Totenkopf“ neu aufgestellt.

Tod

Ende Januar 1943 wurde die Division an die Ostfront verlegt und nahm an der dritten Schlacht um Charkow teil. Dabei wurde sein Aufklärungsflugzeug, eine Fieseler Storch, über einem russisch besetzten Dorf südlich der Stadt von der feindlichen Flak abgeschossen. Am 26. Februar 1943 fand Theodor Eicke den Soldatentod. Am 27. Februar 1943 erhielt SS-Hauptsturmführer Arzelino Masarié den Auftrag, den Leichnam des Generals kämpfend zu bergen.

Am 1. März fand die Beisetzung auf der Feldgräberstätte des nahegelegenen Ortes Otdochnina bei Orelka (Kreis Dimitrowsk Orlowski, Gebiet Orel) statt, am selben Tag wurde Eickes Tod öffentlich bekannt gegeben. Später befahl Himmler, Eickes Leichnam auf die Kriegsgräberstätte Hegewald südlich von Schitomir zu überführen.

Ehrung

Der Führer verlieh dem SS-Panzergrenadier-Regiment 6 seiner „Totenkopf“ den Ehrennamen „Theodor Eicke“.

Familie

Eicke, der jüngstes von elf Kindern eines Bahnhofsvorstehers im Reichsland Elsaß-Lothringen, heiratete (Kriegstrauung) am 26. Dezember 1914 seine Verlobte Bertha Schwebel (Lebensrune.png 16.04.1893 in Riesthal bei Hagenau). Aus der Ehe sind zwei Kinder entsprossen:

Bildergalerie

Auszeichnungen (Auszug)

Beförderungen

Literatur

Verweise

Fußnoten

  1. vom 3. April bis zum 26. Juni 1933 zum SS-Mann degradiert und aus der SS ausgeschlossen, dann nach Begnadigung am 26.6.1933 mit altem SS-Rang als SS-Oberführer (mit Patent vom 21.10.1933) wieder aufgenommen