Hauptämter der SS

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Die SS-Hauptämter waren die zentralen Kommandostellen der Schutzstaffel der NSDAP. Die Ämter waren mit der Führung der Allgemeinen SS und der Waffen-SS betraut. Die Ämter selbst gehörten der Allgemeinen SS an. Die Gesamtheit der SS-Hauptämter bezeichnete man als Reichsführung-SS, bei Kriegsende bestanden zwölf Hauptämter. Bei der Verwaltung der SS handelte es sich um eine „Kämpfende Verwaltung“, die Beamten waren von sportlich-soldatischem Typus und regelmäßig bei der Fronttruppe eingesetzt. Das Konzept der Kämpfenden Verwaltung entsprach der nationalsozialistischen Weltanschauung und war bei Behörden von Staat und Partei, auch im verbündeten Ausland, üblich.

Erläuterung

SS-Hauptamt

Hauptartikel: SS-Hauptamt

Das SS-Hauptamt (SS-HA) wurde im Jahr 1931 mit dem Namen SS-Amt gegründet, um die anwachsende SS zu verwalten. Im Zuge der Nationalen Erhebung 1933 wurde das SS-Amt in SS-Oberführerbereiche umbenannt. Am 30. Januar 1935 erfolgte die Umbenennung in SS-Hauptamt. Vor der Gründung der weiteren Hauptämter regelte das SS-HA sämtliche Belange der SS, mit der Zeit wurden immer mehr Aufgabenbereiche auf neu geschaffene Hauptämter übertragen. Das SS-HA war später im Krieg für die Ergänzung, die politische Erziehung und germanisch-europäische Belange zuständig. Sitz des SS-HA war Berlin-Grunewald, Douglasstr. 7–11. Das SS-HA war gegliedert in:

  • Amt Zentralamt
  • Amt Leitender Arzt beim Chef SS-HA
  • Amt Verwaltung
  • Amt Ergänzungsamt der Waffen-SS
  • Amt Erfassungsamt
  • Amt für Weltanschauliche Erziehung
  • Amt für Leibeserziehhung
  • Amt für Berufserziehung
  • Amt Germanische Leitstelle
  • Amt Germanische Ergänzung
  • Amt Germanische Erziehung

Führer waren SS-Gruppenführer Curt Wittje (12. Februar 1934 – 14. Mai 1935), SS-Obergruppenführer August Heissmeyer (14. Mai 1935 – 9. November 1939), SS-Obergruppenführer Gottlob Berger (1. Dezember 1939 – 8. Mai 1945).

SS-Führungshauptamt

Hauptartikel: SS-Führungshauptamt

Das SS-Führungshauptamt (SS-FHA) wurde im August 1940 aus Teilen des SS-HA gebildet. Das SS-FHA war zuständig für die organisatorische Gliederung der Waffen-SS und der Allgemeinen SS, die Ausbildung, die Inspektion der Waffengattungen sowie für Ausrüstung und Bewaffung. 1944 hatte das SS-FHA rund 450 Angehörige. Die Adresse des SS-FHA war Berlin-Wilmersdorf, Kaiserallee 188. Das SS-FHA war gegliedert in:

  • Amtsgruppe A - Organisation, Personal, Versorgung
    • Amt I - Kommandoamt der Allgemeinen-SS
    • Amt II - Kommandoamt der Waffen-SS
    • Amt III - Zentralkanzlei
    • Amt IV - Verwaltungsamt
    • Amt V - Personalamt
    • Amt VI - Reit- und Fahrwesen
    • Amt VII - Nachschubwesen
    • Amt VIII - Waffenamt
    • Amt IX - Technische Ausrüstung und Maschinen
    • Amt X - Kraftfahrzeugwesen
  • Amtsgruppe B - Ausbildung
    • Amt XI - Führer-Ausbildung und SS-Junkerschulen
    • Amt XII - Unterführer-Ausbildung und SS-Unterführerschulen
  • Amtsgruppe C - Inspektionen
    • Insp. 2 Infanterie- und Gebirgstruppe
    • Insp. 3 Kavallerie
    • Insp. 4 Artillerie
    • Insp. 5 Pioniere/Techniker
    • Insp. 6 Panzertruppe
    • Insp. 7 Nachrichtentruppe
    • Insp. 8 Feldzeug- und Instandsetzungstruppe
    • Insp. 9 Versorgungstruppe
    • Insp. 10 Kraftfahrparktruppe
    • Insp. 11 Unbekannt
    • Insp. 12 Technische Lehrgänge
    • Insp. 13 Flakartillerie
  • Amtsgruppe D - Sanitätswesen der Waffen-SS
    • Amt XIII - Verwaltung
    • Amt XIV - Zahnwesen
    • Amt XV - Versorgung
    • Amt XVI - Ärztliche Behandlung[1]

Bis 1943 war Reichsführer SS Heinrich Himmler selbst Chef des SS-FHA, anschließend bis Kriegsende SS-Obergruppenführer Hans Jüttner.

Persönlicher Stab „Reichsführer SS“

Der Persönliche Stab „Reichsführer SS“ war für die Koordinierung verschiedener Organisationen zuständig, die Heinrich Himmler in seiner Funktion als Reichsführer SS oblagen, zu diesen zählten der Lebensborn, der Freundeskreis „Reichsführer-SS“, das Ahnenerbe, die Wewelsburg und die Fördernden Mitglieder der SS. Ebenfalls zuständig war der Persönliche Stab für die Bestätigung von hohen Auszeichnungen, da bei der Waffen-SS der Reichsführer SS seine Zustimmung zu Verleihungen des Ritterkreuzes und des Deutschen Kreuzes in Gold geben mußte. Die Gründung erfolgte 1933, Chef war SS-Obergruppenführer Karl Wolff. Die Adresse des Stabes war Berlin SW 11, Prinz-Albrecht-Str. 8.

Reichssicherheitshauptamt

SS-Obergruppenführer Reinhard Heydrich, u. a. von 1939–1942 Chef des Reichssicherheitshauptamts (RSHA)
Hauptartikel: Reichssicherheitshauptamt

Dem Reichssicherheitshauptamt (RSHA) waren sämtliche Nachrichten- und Geheimdienste des Deutschen Reiches unterstellt, nach dem 20. Juli 1944 auch die Abwehr. Das RSHA hatte Befehl über die Einsatzgruppen der Sicherheitspolizei und des SD, welche mit der Aufgabe betraut waren, verbrecherische Kommunisten und Juden zu eliminieren, für Ordnung in den besetzten Gebieten zu sorgen. Gegründet wurde das RSHA am 27. September 1939 mit dem Ziel der politischen und paramilitärischen Bekämpfung des Feindes im In- und Ausland. Beheimatet war das RSHA in Berlin SW 11, Prinz-Albrecht-Str. 8. Die Gliederung des RSHA stellte sich wie folgt dar:

  • Amt I - Organisation und Personal
  • Amt II - Verwaltung und Wirtschaft
  • Amt III - Deutsche Lebensgebiete – SD-Inland
  • Amt IV - Gegner-Erforschung und -Bekämpfung – Geheimes Staatspolizeiamt
  • Amt V - Verbrechensbekämpfung - Reichskriminalpolizeiamt
  • Amt VI - Ausland – SD-Ausland
  • Amt VII - Weltanschauliche Forschung und Auswertung

Geführt wurde das RSHA von Gründung bis zu seinem Heldentod am 4. Juni 1942 von SS-Obergruppenführer Reinhard Heydrich, dann kommissarisch von Reichsführer SS Heinrich Himmler (4. Juni 1942 – 30. Januar 1943), danach bis Kriegsende von SS-Obergruppenführer Ernst Kaltenbrunner (30. Januar 1943 – 8. Mai 1945).

SS-Wirtschafts-Verwaltungshauptamt

Das SS-Wirtschafts-Verwaltungshauptamt (SS-WVHA) wurde am 1. Februar 1942 gegründet, um die umfangreichen Wirtschaftsaktivitäten der SS zu führen. Dem SS-WVHA unterstand hierzu die Deutsche Wirtschaftsbetriebe GmbH, welche eine Holding-Gesellschaft für rund 100 Unternehmen darstellte, die selbst wiederum oft Tochterunternehmen besaßen. Die Unternehmen agierten vor allem in den Bereichen der Rüstungsproduktion, Rohstoffgewinnung, im Bau und der Baustoffherstellung, der Lebensmittelproduktion, als Holding für Land- und Grundbesitz sowie im Druckgewerbe und der Kunst. Außerdem übersah das SS-WVHA die Konzentrationslager. Die Unternehmen der SS griffen auf Arbeitskräfte der KLs zurück und auch nicht-staatliche Unternehmen konnten beim SS-WVHA solche Arbeitskräfte anfordern, wenn diese für die Kriegsanstrengungen benötigt wurden. Seinen Sitz hatte das SS-WVHA in Berlin-Lichterfelde, Unter den Eichen 125-135. Das SS-WVHA war wie folgt gegliedert:

  • Amtsgruppe A - Personal – Finanzen, Recht und Verwaltung
  • Amtsgruppe B - Personal- und Versorgungswirtschaft
  • Amtsgruppe C - Bauwesen
  • Amtsgruppe D - Konzentrationslager
  • Amtsgruppe W - Wirtschaft

SS-Obergruppenführer Oswald Pohl war von Gründung 1942 bis Kriegsende Chef des SS-Wirtschaft-Verwaltungshauptamtes, nachdem er zuvor bereits seit Juni 1939 Chef der beiden Vorgänger des SS-WVHA, des Hauptamtes Verwaltung und Wirtschaft und des Hauptamtes Haushalt und Bauten, war.

Rasse- und Siedlungshauptamt der SS

Das Rasse- und Siedlungshauptamt der SS (RuSHA) wurde 1931 gegründet. Es war zuständig für die Rassenpolitik der SS und leitete deren eugenische Forschung. Das Ziel war es, den germanischen Menschen zu bewahren und zu stärken. Andere Rassen sollten, sofern möglich, ebenfalls auf dieses hohe Niveau gehoben werden. Minderwertige Rassen galt es zurückzudrängen. Zur Durchführung dieser positiven Bevölkerungspolitik kam es vor allem im Osten, in ehemals sowjetischen und polnischen Gebieten. Auch war das RuSHA für die Rassereinheit der Angehörigen der SS verantwortlich, sie mußten sich eine Heirat duch das RuSHA drei Monate im Voraus genehmigen lassen. Die Anschrift des RuSHA lautete Berlin SW 68, Hedemannstr. 23/24. Das RuSHA war wie folgt aufgebaut:

  • Amt I - Verwaltungsamt
  • Amt II - Rassenamt
  • Amt III - Heiratsamt
  • Amt IV - Siedlungsamt

Führer waren SS-Gruppenführer Richard Walther Darré (1. Januar 1932 – 12. September 1938), SS-Brigadeführer Günther Pancke (12. September 1938 – 9. Juli 1940), SS-Gruppenführer Otto Hofmann (9. Juli 1940 – 20. April 1943) und SS-Obergruppenführer Richard Hildebrandt (20. April 1943 – 8. Mai 1945).

Hauptfürsorge- und Versorgungsamt der SS

Das Hauptfürsorge- und Versorgungsamt der SS beschäftige sich mit der Versorgung von Hinterbliebenen gefallener SS-Männer in Deutschland und im Ausland. Diese wurden von der SS unterstützt. Die Unterstützung war großzügig bemessen und damit der Leistung der Männer angemessen. Das Hauptfürsorge- und Versorgungsamt der SS befand sich in Berlin W 15, Kurfürstendamm 217.

SS-Personalhauptamt

Das SS-Personalhauptamt war zuständig für die Führerauslese, Beförderungen von Führern der Waffen-SS und der Allgemeinen SS sowie für die Dienstalterslisten der SS. Das Personalhauptamt wurde am 1. Juni 1939 gegründet. Erster Chef war bis Juni 1942 SS-Obergruppenführer Walter Schmitt, anschließend bis Kriegsende von SS-Obergruppenführer Maximilian von Herff.

Hauptamt SS-Gericht

Das Hauptamt SS-Gericht war die für Justiz zuständige Zentralstelle der SS. Es formulierte Gesetze und Regelungen für die SS, die Deutsche Polizei und angeschlossene Behörden, führte Untersuchungen und Prozesse durch und war mit der Führung der untergeordneten SS- und Polizeigerichte und Feldgerichte verantwortlich, welche über Europa verteilt standen. An der Spitze stand als höchste Instanz das Oberste SS- und Polizeigericht, welches am Sitz des Hauptamtes SS-Gericht in der Münchner Karlstraße untergebracht war. SS-Männer hatten sich einzig und allein diesen SS-Gerichten gegenüber zu verantworten, zivile Gerichte hatten keinerlei Befugnisse. Dies schützte die Männer vor Strafverfolgung durch Stellen, die von der Front und ihren Realitäten keine Vorstellung hatten. Gegründet wurde das Hauptamt SS-Gericht im Jahr 1933, seinen Sitz hatte es in München, Karlstr. 10. Es war wie folgt gegliedert: Amt I - Rechtsangelegenheiten Amt II - Organisation, Personal- und Disziplinarangelegenheiten Amt III - Begnadigungen, Strafaufschub und Strafvollstreckung Amt IV - Verbindungsbüro Chef war von 1933 bis zum 29. Juli 1942 SS-Obergruppenführer Paul Scharfe, anschließend vom 15. August 1942 bis zum 29. April 1945 SS-Obergruppenführer Franz Breithaupt.

SS-Sanitätsamt

Das SS-Sanitätsamt war 1931 als für das Sanitätswesen der SS zuständige Stelle geschaffen worden. Führer war der Reichsarzt-SS. Das Sanitätsamt war für sämtliche Sanitätseinheiten der Waffen-SS organisatorisch verantwortlich. Dies umfasste die Ärzte, Sanitäter und Krankenschwestern, welche Sanitätseinheiten von stehenden Verbänden der Waffen-SS oder KLs zugeteilt waren. Chef war Reichsarzt-SS Ernst-Robert Grawitz, der Sitz des SS-Sanitätsamtes war Berlin W 15, Knesebeckstr. 43/44.

Reichskommissariat für die Festigung deutschen Volkstums

Das Reichskommissariat für die Festigung deutschen Volkstums war eine am 7. Oktober 1939 geschaffene Stelle, welche mit der Rückführung von, oft seit vielen Generationen, im Ausland lebenden Volksdeutschen, der Ausschaltung feindlicher Einflüße auf das deutsche Volk und mit der Besiedlung der neuen Ostgebiete, vor allem des Warthegaus, betraut war. Die Volksdeutche Mittelstelle (VoMi) war dem Reichskommissariat zu diesem Zweck unterstellt. Reichskommissar war Reichsführer SS Heinrich Himmler persönlich, Sitz war Berlin-Halensee, Kurfürstendamm 142/143.

Hauptamt Dienststelle SS-Obergruppenführer Heißmeyer

Das Hauptamt Dienststelle SS-Obergruppenführer Heißmeyer war eine SS-Obergruppenführer August Heißmeyer unterstehende Behörde, welche mit der Führung der NPEAs und der privaten Internate des Deutschen Reiches (bspw. Schule Schloss Salem) beauftragt war. Sitz war Berlin-Spandau, Hohenzollernring 122.

Fußnoten

  1. McNab, Chris (2009). The SS: 1923–1945.