Krüger, Walther
Walther Krüger ( 26. März 1902 in Cassel, Hessen-Nassau; 12. August 1958 ebenda) war ein deutscher Offizier der Reichswehr und der Wehrmacht, zuletzt Oberst und Blutordensträger mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes im Zweiten Weltkrieg. Er wird desöfteren mit Oberst Walter Krüger verwechselt, dem letzten Führer der 357. Infanterie-Division.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Walther Krüger trat der Reichswehr bei, wurde Offizier und erhielt seine Beförderung zum Hauptmann am 1. Januar 1937.
Zweiter Weltkrieg
Nach manchen Quellen war er zu Beginn des Zweiten Weltkrieges Chef der 3. Kompanie/Infanterie-Regiment 71 und war schließlich im Westfeldzug 1940 als Major Kommandeur des I. Bataillons/Infanterie-Regiment 71. Allerdings scheint es ein weiterer Walter/Walther Krüger gegeben zu haben, der ebenfalls am 1. November 1943 zum Oberst befördert wurde, allerdings wurde dieser Krüger schon am 1. Oktober 1934 zum Hauptmann befördert, so daß andere Quellen einen Gleichsetzung ausschließen.
Sicher erscheint, daß Blutordensträger Krüger Kommandeur des III. Bataillons des Infanterie-Regiments (motorisiert) „Großdeutschland“ war, am 1. März 1942 Kommandeur des Panzergrenadier-Regiments 71 wurde, war ab 1. Oktober 1944 Kommandeur des Infanterie-Lehr-Regiments (Infanterieschule Döberitz) und wurde schließlich am 1. Februar 1945 Abteilungschef und Leiter der Chefgruppe in der Truppen-Abteilung des Allgemeinen Heeres-Amt (AHA).
Kampfgruppe „Krüger“
Die Kampfgruppe „Krüger“ bestand aus zwei Bataillone des (Panzer-)Grenadier-Regiments 71 und kämpfte unter Oberstleutnant Krüger gegen die Invasion der Alliierten auf Sizilien (Operation Husky) ab dem 10. Juli 1943, wo sie die nördliche Route nach Messina verteidigte, und im Golf von Salern (Salerno) ab dem 9. September 1943. In Brolo bei Messina wurde Krügers kleine Kampfgruppe eingekesselt, aber er wagte den Ausbruch, stieß einen Keil zwischen den feindlichen Kräften und konnte dabei das umzingelte Artillerie-Regiment (mot.) 29 unter Oberst Dr. rer. pol. Polack entsetzen und mitreißen, gemeinsam kämpften sie sich frei. Für diese Tapferkeitstat erhielten beide Offiziere das Ritterkreuz.
Teile der 10. Armee unter Heinrich von Vietinghoff, namentlich das XIV. Panzer-Korps (Salern und Neapel) unter Hermann Balck und das LXXVI. Panzer-Korps (Kalabrien und Apulien) unter Traugott Herr, mußte sich der Invasionsmasse auf dem Festland entgegenwerfen. Die 29. Panzergrenadier-Division mit Hauptquartier in Reggio Calabria, an der Stiefelspitze des italienischen Festlandes, unter Walter Fries unterstand dem LXXVI. Panzer-Korps und bestand hauptsächlich aus der Kampfgruppe „Ulich“ (I. und III. Bataillon/Panzergrenadier-Regiment 15 unter Max Ulich), der Aufklärungs-Abteilung 26, dem Artillerie-Regiment (motorisiert) 29, dem Panzer-Pionier-Bataillon 29 und der Kampfgruppe „Krüger“.
Tod
Oberst a. D. Walther Krüger, der schwer erkrankt aus der Kriegsgefangenschaft zurückkehrte, verstarb am 12. August 1958 nach einem Herzinfarkt.
Auszeichnungen (Auszug)
- Medaille zur Erinnerung an den 9. November 1923
- Wehrmacht-Dienstauszeichnung, IV. bis III. Klasse (ggf. II. Klasse)
- Medaille zur Erinnerung an den 1. Oktober 1938
- Eisernes Kreuz (1939), 2. und 1. Klasse
- Infanterie-Sturmabzeichen
- Verwundetenabzeichen (1939)
- Medaille „Winterschlacht im Osten 1941/42“
- Anerkennungsurkunde des Oberbefehlshabers des Heeres (476. Verleihung) am 20. Oktober 1941 als Major und Kommandeur des III. Bataillons/Infanterie-Regiment (motorisiert) „Großdeutschland“
- Deutsches Kreuz in Gold am 27. November 1941 als Major und Kommandeur des III. Bataillons/Infanterie-Regiment (motorisiert) „Großdeutschland“/Infanterie-Division (mot.) „Großdeutschland“
- Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes am 27. August 1943 als Oberstleutnant und Kommandeur des (Panzer-)Grenadier-Regiments 71 (mot.)[1]/29. Panzergrenadier-Division