Wehrmachtskaserne Eppzirl
Die Wehrmachtskaserne Eppzirl war eine im Tiroler Eppzirltal (Karwendelgebirge) auf 1459 m Seehöhe gelegene Wehrmachtskaserne der Gebirgsjäger, die auch von Waffen-SS-Einheiten genutzt wurde.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
In den Jahren 1939 bis 1941 wurde die Kaserne als Ausbildungsstützpunkt der Gebirgsjäger errichtet.[1] In der Anfangszeit war der berühmte Ritterkreuzträger Generalfeldmarschall Ferdinand Schörner der Regimentskommandant der Gebirgsjäger in den Stützpunkten Mittenwald (15 Kilometer vom Eppzirltal entfernt) und Eppzirl. Im März 1945 kam es zu einer Lawinenkatastrophe in der Nähe der Kaserne, bei der 19 auszubildende Soldaten den grauenvollen weißen Tod fanden. Im Endkampf um Deutschland sollte die Kaserne als trutzige Festung im Rahmen des Alpenfestungskonzepts dienen, dazu kam es jedoch nicht mehr.
Erprobung eines deutschen Hochtechnologie-Hubschraubers
Im Herbst 1944 erfolgte die Gebirgserprobung des Hubschraubers Focke-Achgelis Fa 223 auch im Bereich der Wehrmachtskaserne Eppzirl. In den letzten Kriegstagen (25. April 1945) hat sich der Flugkapitän Carl Borde mit seinem „Fa 223“ ins Eppzirler Hochtal zurückgezogen und in mühevoller Kleinarbeit den Hubschrauber total zerlegt, um die deutsche Technik vor den Alliierten Truppen zu schützen. Den Rotorkopf und sonstige deutsche Hochtechnologieneuheiten hatte er gesprengt, damit kein Detailwissen an die alliierten Patenträuber (siehe Operation Paperclip) gelangen konnte. Der Rumpf des Hubschraubers lag noch jahrelang zerstört im Hochtal, wurde dann aber bei einem Murenabgang verschüttet.[2]
Verbleib
Im Mai 1945 wurde die Kaserne abgetragen und das Material für den Wiederaufbau der von den Terrorfliegern der USAAF stark zerbombten naheliegenden Ortschaft Reith verwendet.