Wendnagel, Oskar

Aus Metapedia
Wechseln zu: Navigation, Suche
Pg. Wendnagel vor dem Kriegerdenkmal in Lauterbach

Oskar Wendnagel (Lebensrune.png 26. November 1907 in Brackenhaim; Todesrune.png 23. April 1992 in Schwäbisch Hall) war ein deutscher Journalist, Kommunalpolitiker und Heimatdichter, der auch unter dem Künstlernamen „Christian Spitzwegerich“ veröffentlichte.

Leben

Feierstunde und Rede vor dem Laubacher Kriegerdenkmal.jpg

Wendnagel stammt aus Brackenheim und war später SA-Sturmbannführer. Er soll Theologie, Philosophie und Geschichte in Gießen studiert haben und dort dann dem Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbund (NSDStB) beigetreten sein.

Zweiter Weltkrieg

Im Zweiten Weltkrieg war er im „Einsatzstab Reichsleiter Rosenberg“ (ERR) u. a. seit Juni 1942 Leiter der AG Ost-Ukraine und seit Oktober 1942 Einsatzleiter der Arbeitsgruppe (AG) Charkow bei der Hauptarbeitsgruppe Ukraine. Zu dem Personalstab des Haupteinsatzführers Wendnagel gehörten die Vertreter der HAG Ukraine und der Sonderstäbe, unter anderem: Paffen (Logistikfrage), Braune, Braun, Himpel, Thomson, Fischer (Bibliotheksfrage), Pohl (Judaistik, seit Sommer 1942), Winter (Archivfrage), Puschke und Frau Puschke-Retzlaff (Medizinische Anstalten). Als Erstes wurde die Inspizierung der Bibliotheken, Forschungs-, Wissenschafts- und Bildungseinrichtungen in Charkow durchgeführt. Besondere Aufmerksamkeit widmeten die Angehörigen des ERR der Staatlichen Gebietsbibliothek von V. Korolenko („Korolenko-Bibliothek“). Diese Bibliothek wurde im Jahre 1886 gegründet und umfasste 1941 etwa 1.200.000 Bände. 1943 wurde Wendnagel Leiter der Dienststelle in Dnipro (Sonderkommando RR „Wendnagel“). Vertreter des Sonderstabes „Vorgeschichte“ führten auf der Dnipro-Insel Chortycja unter der Leitung von Wendnagel archäologische Ausgrabungen durch.

Rede bei der Eröffnung der vorgeschichtlichen Ausstellung des Einsatzstabes RR in Charkow am 1. November 1942

„Herr Standortkommandant, meine Herren Generale, meine Damen und Herren! Als Leiter der Arbeitsgruppe Charkow des Einsatzstabes Reichsleiter Rosenberg für die besetzten Gebiete habe ich die Ehre, Sie hier zu begrüßen. Der Führer hat mit Erlaß vom 1. März 1942 den Reichsleiter Rosenberg mit der geistigen Bekämpfung der Juden, Freimaurer und der mit ihnen verbündeten weltanschaulichen Gegner des Nationalsozialismus als den Urhebern des gegenwärtigen Krieges beauftragt. Der Führer hat dabei die planmäßige geistige Bekämpfung dieser Mächte als kriegsnotwendige Aufgabe erklärt. Im Rahmen dieser Aufgabe hat der Einsatzstab Reichsleiter Rosenberg in Charkow durch den Sonderstab Vorgeschichte eine Ausstellung vorgeschichtlicher Sammlungen aufgebaut, die in erster Linie der Truppenbetreuung dienen soll. In nur achtwöchiger Arbeit wurde das vor- und frühgeschichtliche Material aus dem ukrainischen historischen Museum, dem geologischen Museum der Universität und dem mathematisch-physikalischen Institut hier zusammengetragen und zu einer Schausammlung zusammengestellt, die reichhaltig, übersichtlich und eindrucksvoll ihren Zweck erfüllen wird. Aus der Tatsache, daß nur etwa der zehnte Teil der Bestände zur Aufstellung kam, können Sie ersehen, wie reich die vorgeschichtlichen Quellen im ostukrainischen Raum fließen. Der Beauftragte für Vor- und Frühgeschichte in den Ostgebieten, Prof. Dr. Hans Reinerth und der Beauftragte für Vor- und Frühgeschichte in der Ukraine, Prof. Dr. Rudolf Stampfuß, sind bestrebt, die vielfach verstreuten vorgeschichtlichen Funde zu sichern, zu sammeln und sie der Forschung zugänglich zu machen, um aus ihnen die vorgeschichtliche Grundlagen und die frühgeschichtliche Entwicklung dieses Raumes erarbeiten zu lassen. In Charkow wollte es die Gunst des Zufalls, daß sich unter den Offizieren des Standorts ein Vorgeschichtler befand, der sich seit langen Jahren mit dieser Wissenschaft beschäftigt und durch seine Ausgrabungen in Mitteldeutschland bekannt geworden ist Herr Oblt. Otto Müller. Er wurde mit dieser Aufgabe betreut und hat sich ihr nebenamtlich und neben seinen Pflichten als Truppenoffizier mit Feuereifer gewidmet. Es ist allein seiner Initiative und Tatkraft zu verdanken, daß in so kurzer Zeit eine Ausstellung aufgebaut werden konnte, die Prof. Dr. Reinerth bei einem Besuch noch vor ihrer Fertigstellung als ‚einmalig in ihrer Art‘ bezeichnet hat. Herrn Oblt. Müller gilt daher vor alle[m] der besondere Dank des Einsatzstabes. Daß er sich diesem Werk so eingehend widmen konnte, ist dem Kommandeur des Armeegeräteparkes 661, Herrn Hauptmann Heinrich zu verdanken. Die entstehende Ausstellung genoß das besondere Interesse des Standortkommandanten, Herrn Generalleutnant Schmidt-Logan, dessen Quartieramt das Gebäude zur Verfügung stellte, während die Abt. VII den Transport des vorgeschichtlichen Materials ermöglichte und veranlaßte. Einheiten der Wehrmacht haben durch Abstellung von Fachhandwerkern zur Einrichtung der Ausstellung beigetragen. Vor allem aber waren es ukrainische Fachkräfte, die sich mit Eifer, Fleiß und Hingabe in den Dienst diese[s] Werkes stellten, so vor allem der Leiter des ukrainischen Historischen Museum[s], Herr Rudenski und Frau, sowie Frau Prof. Kordisch vom archäologischen Museum Kiew und weitere ukrainische Mitarbeiter. Ihnen allen statte ich den Dank des Einsatzstabes ab. Alle an diesem Werk Beteiligten empfinden mit Recht Genugtuung über das Geleistete und über das große Interesse, das die Ausstellung noch vor ihrer Eröffnung gefunden hat. Große Aufgaben stehen noch bevor. Eine Menge noch n[i]cht bearbeiteten Materials harrt der Auswertung und verspricht eine reiche, für die gesamte europäische Vorgeschichte wertvolle Ausbeute. Die Ausstellung, die die schönsten Stücke des Materials umfaßt, wird zum bodenständigen Museum ausgebaut werden. Meine Damen und Herren! Die Stellung des Bolschewismus zur Vorgeschichte ist durch seine weltanschauliche Konzeption klar bestimmt. Wie alle geschichtlichen Vorgänge durch den Bolschewismus zu einer Geschichte des Klassenkampfes, des Kampfes der Unterdrückten gegen ihre Ausbeuter, umgeschrieben und umgefälscht werden, so auch die Vor- und Frühgeschichte. Dabei ist es vor allem die mutmaßliche gesellschaftliche Lebensform des Steinzeitmenschen, die den Bolschewisten entzückt: die Hor[d]e. In ihr herrschte Kommunismus gab es kein Eigentum, keine Unterschiede und keine Klassen. Also – folgert der Bolschewist – ist die klassenlose Gesellschaft das ursprüngliche. Sie gilt es im kommunistischen Staat wieder herzustellen, nachdem sie durch den Ausbeuter gesprengt wurde und entartet ist. Da es sich bei den vorgeschichtlichen Funden selbstverständlich im wesentlichen um solche der materiellen Kultur handelt, scheint die Vorgeschichte auch hier zur Ideologie des Bolschewismus Wichtiges beizutragen. Denn der Bolschewist sieht als Marxist in allen menschlichen, völkischen und staatlichen Geschehen nur den Kampf um das Materielle. Für ihn wird jede geschichtliche Entwicklung und Entscheidung nur durch wirtschaftlich-ökonomische Triebkräfte ausgelöst. Auf diese Art und Weise würdigte der Bolschewismus die Vorgeschichte zur Magd der materialistischen Geschichtsauffassung herab und widmete sich ihr nur dort, wo sie zur Illustration seiner internationalen Klassenkampftheorie beizutragen schien. Er hütete sich dabei aber peinlich, sich wissenschaftlich und nicht nur demagogisch mit der Frage zu beschäftigen[,] auf die man durch die Vorgeschichte geradezu gestoßen wird, nämlich der Rassenfrage. Wie anders sehen die Gründe aus, die den Nationalsozialisten und jeden nicht international, sondern national denkenden und empfindenden Menschen zur Beschäftigung mit der Vorgeschichte veranlassen! Der Führer hat einmal festgestellt, daß, wie damals der Deutsche Kopernikus durch seine Entdeckung das alte, von den herrschenden Mächten sanktionierte und leidenschaftlich verteidigte Weltbild zertrümmert habe, so in unserer Zeit durch die Rassenlehre die gesamte herrschende Geschichtsauffassung revolutioniert und das bisherige Geschichtsbild völlig umgewandelt werde. Die gestaltenden, formenden geschichtsbildenden Kräfte sind nicht die wirtschaftlich-ökonomischen, nicht die kulturellen, religiösen oder politischen, sondern einzig und allein die Urkräfte der Rasse und des Raumes. Sie formen die Völker, sie führen zu den Auseinandersetzungen mit der Umwelt und gestalten so die Geschichte. Das ist keine ‚Rassentheorie‘ mehr, über die der Bolschewist zu spotten pflegte, sondern wissenschaftliche erwiesene Tatsache. Dieser umwälzenden intuitiven Schau des Führers haben die Wissenschaft des Spatens, die Vorgeschichte, und die Wissenschaft vom Leben, die Biologie, die klaren Beweise und wissenschaftliche Untermauerung geliefert. Und umgekehrt verdanken die beiden Wissenschaften ihr das Interesse, das ihnen seit der nationalsozialistischen Revolution entgegengebracht wird. Wer einmal weiß, daß der Erbstrom eines Volkes, das auf Reinheit des Blutes hält, unveränderlich durch die Generationen, durch die Jahrhunderte und Jahrtausend fließt, das die seelischen, geistigen und körperlichen Eigenschaften der Enkel ihnen durch die Blutbahnen der Vererbung von den Ahnen her zugeflossen sind, der sucht das Gesetz seines Lebens nicht mehr bei fremden Völkern in fremden Zonen, sondern in der Heimat der Väter. Und so suchen wir, indem wir den Spuren unserer Vorfahren durch die Jahrtausende nachgehen, den Ursprung unseres eigenen Seins. Wir stehen ergriffen vor den aufgefundenen und ausgegrabenen Hinterlassenschaften derer, von denen wir Fleisch und Blut sind, und sehen als b[e]glückenden Beweis für die Unveränderlichkeit des Erbstroms, wie in ihnen schon all das keimhaft angelegt war, was im Laufe der Jahrtausende durch die Wechselwirkung von Rasse und Raum, durch den Kampf ums Dasein und den Einsatz für Sippe und Volk in den Enkeln sich entwickelte. Und es ist beruhigend zu wissen, daß an diesen Quellen kein Fälscher und kein Neider, kein Eiferer und kein Schreiber etwas zu vermochte: so wie sie aus dem Boden kamen, sprechen sie zu uns von den Ahnen unseres Volkes und von den Ahnvätern Europas. Woher aber können stärkere Kräfte uns zufließen als aus dem Wissen, daß wir – auch in diesem Raum – ein Erbe zu wahren haben, das von unzähligen Generationen vor uns geschützt und mit Blut und Leben verteidigt wurde?! Daß dieses Erbe ein europäisches ist, zeigt uns die Vorgeschichte auf, und darum ist sie eine wahrhaft europäische Wissenschaft. Daß dieses Erbe fast überall im heutigen Europa als ein europäisches empfunden wird, beweist am klarsten der um uns tobende Krieg. Denn in ihm stehen Schulter an Schulter mit den deutschen Soldaten Söhne aller europatreuen Völker und kämpfen – wieder einmal – für Europas Freiheit und Zukunft. Darum soll diese Ausstellung der Truppenbetreuung dienen. Sie soll in den deutschen und verbündeten Soldaten das Wissen stärken, daß der Kampf das tragende, ewige Grundgesetz des Lebens ist, daß nur deshalb Blut und Erbe der Ahnen in uns Enkeln noch lebendig sind, weil jene sich nicht nur Pflugscharen, sondern auch Schwerter schufen, mit denen sie siegreich für ihre und ihrer Enkel Zukunft kämpften, wenn die Stunde es befahl. Die Ausstellung soll zeigen und beweisen, daß dieser Raum aus seiner ganzen Geschichte heraus als unabtrennbarer Bestandteil zu Europa gehört, daß seine vorgeschichtlichen Grundlagen dieselben sind wie die des übrigen Europa und daß er deshalb in das gesamteuropäische Schicksal einbezogen werden muß. Die Ausstellung soll davon zeugen, wie immer wieder im Laufe der Jahrtausende europäische Manschen vom Norden, Westen und Süden her in diesen Raum strömten und in ihm die Grenze gegen Asien hielten zum Schutz und für den Frieden Europas, nicht anders als die tapferen deutschen und verbündeten Soldaten im gegenwärtigen Kriege. Durch das Wissen um diese rassischen, räumlichen und geschichtlichen Zusammenhänge wird der kämpferische Wille in den Soldaten Europas noch wacher, klarer und härter werden. Der totale Krieg fordert gebieterisch die Mobilisierung aller körperlichen, geistigen und seelischen Kräfte zu Kampf und Abwehr, für den Sieg, die Freiheit und den Frieden. Dieser totalen Mobilisierung will auch diese Ausstellung des Einsatzstabes Reichsleiter Rosenberg in ihrem Rahmen dienen. Ich bitte Sie, Herr General, die Ausstellung zu eröffnen und sie in den Schutz der deutschen Wehrmacht zu nehmen.“

Nachkriegszeit

Nach seiner Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft übernahm er in den späten 1940er und 50er Jahren als Alleinredakteur die Schriftleitung der „Marbacher Zeitung“. Im Ehrenamt engagierte er sich in seiner Wahlheimat Steinheim auch lange Jahre im Gemeinderat, war Mitinitiator des Urmenschmuseums, setzte Akzente im Kuratorium für Heimatpflege und wirkte verantwortlich am Steinheimer Heimatbuch mit.

Zu seinem 80. Geburtstag wurde er mit dem Titel „Erster Steinheimer Ehrenurmensch“ samt Bürgermedaille ausgezeichnet. Ganz besonders aber lag ihm das Reimen am Herzen. In unzähligen geschliffenen Gedichten, Reimen und Versen glossierte und karikierte er augenzwinkernd das Alltagsgeschehen in Marbach, Steinheim und Umgebung.

Schriften (Auswahl)

  • Die Begründung der historischen Rechte auf das ukrainischen Territorium in der Ideologie des Nazismus, Vortrag bei der Eröffnung der historischarchäologischen Ausstellung in Charkow am 1. November 1942

Siehe auch

Literatur

  • Erwachendes Deutschland, vaterländische Gedichte, 1934
  • Deutsche Zeitenwende, vom Nationalismus zum Nationalsozialismus: ein Buch vom deutschen Weg aus lichter Höhe durch dunkle Nacht zu neuem Aufstieg, 1933