Wildbrandt, Auguste
Auste Wilbrandt-Baudius, geborene Auguste Baudius ( 1. Juni 1843 in Zwickau; 30. März 1937 in Wien) war eine deutsche Schauspielern.
Inhaltsverzeichnis
Wirken
In Zwickau erblickte sie das Licht der Welt. Ihr Pflegevater, der Schauspieler Karl Friedrich Baudius ließ sie für die Bühne ausbilden. In Breslau zeigte sich ihr besonders starkes Talent und man holte sie an das Wiener Burgtheater.
Sie bestrickte alle durch ihren unvergleichlichen Scharm und prickelnden Übermut. Ihren Gatten, den einst bekannten Schriftsteller und Direktor des Wiener Burgtheaters Adolf von Wilbrandt lernte sie als Arabella in seinem Lustspiel „Die Vermählten“ kennen.
Am 24. Juni 1873 heiratete sie in Wien Adolf von Wilbrandt.
Sie verließ das „Burgtheater“ vorübergehend, gastierte viel, war auch in Berlin am „Deutschen Theater“ tätig, kehrte wieder ans Burgtheater zurück und war dessen Ehrenmitglied und wurde zur Ehrenbürgerin Wiens ernannt.
Neben ihrer schauspielerischen Tätigkeit unternahm sie Vortragsreisen und war auch schriftstellerisch tätig.
Mit sechsundachtzig Jahren feierte sie das siebzigjährige Jubiläum ihrer Zugehörigkeit zum Wiener Burgtheater. Sie trat an diesem Tage in Hauptmanns „Jungfern von Bischofsberg“ auf. Das Wiener Publikum jubelte ihr zu, unendliche Ehrungen wurden der so beliebten, großen Schauspielerin zuteil.
Auch einundneunzig Jahren hätte man sie auf der Bühne noch erleben können, wenn sie nicht kurz vor ihrem neunzigsten Geburtstag beim Aufbruch ins Theater zum Auftreten als Äbtissin in „Cyrano“ stürzte und sich erhebliche Verletzungen zuzog, die sie lange an den Rollstuhl bannten. Dank ihrer eisernen Energie und wunderbaren Natur konnte sie sich erholen warbis zum Schluß geistig sehr rege und frisch, selbst ihrem Humor hatte dieses Unglück keinen Abbruch getan.[1]
Im Alter von nahezu 94 Jahren starb Auguste Wilbrandt-Baudius am 30. März 1937 in Wien und fand auf dem Wiener Zentralfriedhof ihre letzte Ruhestätte. Ihr von der Stadt Wien gestiftetes Ehrengrab befindet sich in der Gruppe 32 C, Nummer 13.
Rollen (Auswahl)
- Julia – Romeo und Julia (William Shakespeare)
- Annaliese – Die Anna-Liese (Hermann Hersch)
- Klärchen – Egmont (Johann Wolfgang von Goethe)
- Gretchen – Faust (Johann Wolfgang von Goethe)
- Käthchen – Käthchen von Heilbronn (Heinrich von Kleist)
- Luise – Kabale und Liebe (Friedrich Schiller)
- Mirandolina – Mirandolina (Carlo Goldoni)
- die Königin – Das Glas Wasser (Eugène Scribe)
- Bianca – Der Widerspenstigen Zähmung (William Shakespeare)
- polnische Gräfin – Affäre Clemenceau (Alexandre Dumas der Jüngere)
- Hermance – Kind des Glücks (Charlotte Birch-Pfeiffer)
- Karoline – Ich bleibe ledig! (Carl Blum)
Bildergalerie
Auguste Wilbrandt-Baudius, von Franz Lenbach im Jahre 1874 gemalt, mitdem sie eine Freundschaft verband
Schriften
- Aus Kunst und Leben. Erinnerungsskizze einer alten Burgschauspielerin, Amalthea-Verlag, Zürich 1919