Börger, Wilhelm

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Wilhelm Börger (1896-1962)
Wilhelm Börger2.jpg

Wilhelm Heinrich Börger (Lebensrune.png 14. Februar 1896 in Kray; Todesrune.png 29. Juni 1962 in Heidelberg) war ein deutscher NS-Politiker.

Leben

Jugend

Wilhelm Börger hatte westfälisches Bauernblut in seinen Adern, aber für seinen Vater war kein Land mehr da und der Vater mußte abwandern in die Stadt. Der Arbeiter Heinrich Börger wurde Industriearbeiter im Essener Gebiet und in Kray, Kreis Essen, wurde am 14. Februar 1896 Wilhelm Börger als ältestes von acht Kindern geboren. Sein Lebensweg war der eines Arbeiterjungen: Volkschule, Schlosserlehre. Er machte dann seine Gesellenprüfung und wurde Schlosser auf der Zeche Dahlbusch in Rotthausen.

Erster Weltkrieg

1915 kam er zum Militär und zwar meldete er sich zur Marine. Er wurde zur Hochseeflotte kommandiert und nahm auf dieser an der Seeschlacht vor dem Skagerrak teil, ein unvergleichliches Erlebnis für ihn.

Weimarer Republik

Nach dem ersten Weltkrieg nahm er seinen Beruf wieder auf, bildete sich aber nebenbei durch eisernen Fleiß weiter. Ausschließlich durch Abendkurse und durch Studium neben der Arbeit brachte er es schließlich zum Diplom-Ingenieur. Er fand 1924 den Weg zur NSDAP und wurde einer ihrer wesentlichen westdeutschen Vorkämpfer. Ab 1929 war er Leiter der Ortsgruppe Neuss und ab 1930 NS-Kreisleiter. Bei der SS hatte Börger zuletzt den Rang eines SS-Brigadeführers. 1930 war er einer von den 107 Braunhemden, die zur Überraschung und zum Entsetzen der Machthaber in den Reichstag einziehen, bis 1945 gehörte er diesen an. Auch im Reichstag sah man ihn sehr bald auf der Rednertribühne. 1932 wurde er des weiteren zum Landesobmann-West der NSBO ernannt.

Drittes Reich

1933 wurde Wilhelm Börger zum Treuhänder der Arbeit für das Wirtschaftsgebiet Rheinland mit dem Sieg in Köln bestellt. Gleichzeitig wurde er Dozent an der Universität Köln. Gefördert wurde seine Tätigkeit durch Prof. Erwin Geldmacher, dem damaligen Dekan der Wiso-Fakultät. Die tatsächliche Arbeit übernahm sein Assistent Franz Horsten, als sich herausstellte, dass Börger überfordert war. Am 16. Juli 1935 wurde er zum Honorarprofessor und gleichzeitig zum Preußischen Staatsrat ernannt. 1938 wechselte er als Ministerialdirektor in das Reichsarbeitsministerium. Börger gehörte dem Zentralausschuss der Reichsbank und dem „Sachverständigenbeirat für Bevölkerungs- und Rassenpolitik“ des Reichsministeriums des Innern an.

Nachkriegszeit

Börger wurde inhaftiert und in das Lager Hessen-Lichtenau verbracht, dann nach Nürnberg verlegt, wo Robert W. Kempner vergeblich versuchte, ihn als Zeuge zu verwenden. In der Haft entwickelte er durch die Propaganda der Alliierten einen Haß auf Hitler, besonders als er erfuhr, daß zwei seiner Töchter Bombenangriffen zum Opfer gefallen waren. Ende 1948 wurde er entlassen. Später nahm er seinen Wohnsitz in Essen und wurde Vertreter für Farben, Lacke und Arbeitshandschuhe. Er klagte ohne Erfolg auf das Aufleben seiner Verbeamtung. Er führte Gespräche mit dem protestantischen Pfarrer Hermann Blanke in Essen-Rüttenscheid und besuchte die Gottesdienste der Gemeinde, ohne der Kirche wieder beizutreten.