Kirchbach, Wolfgang
Ernst Wolfgang Kirchbach ( 18. September 1857 in London; 8. September 1906) war ein deutscher Schriftsteller, Illustrator und Journalist, der unter anderem für die Vossische Zeitung arbeitete. Er wird dem Friedrichshagener Dichterkreis zugerechnet und war einer der Begründer der Wandervogelbewegung.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Wolfgang Kirchbach verbrachte seine Kindheit nach der Rückkehr der Familie aus London in Dresden. 1877 begann er in Leipzig ein Studium der Philologie und Geschichte. Zwei Jahre später ging er nach München und gehörte dort dem Kreis um Michael Georg Conrad, dem Herausgeber der Zeitschrift „Die Gesellschaft“, an. 1882 hielt er sich in Italien auf. Im darauffolgenden Jahr erschien der Novellenzyklus „Kinder des Reiches“, der im Reichstag als Beispiel für gemeingefährliche Tendenzen in der jüngsten Literatur verurteilt wurde.
1888 kehrte er nach Dresden zurück. Hier arbeitete er als Redakteur und Theaterkritiker. Außerdem gehörte er dem Freundeskreis König Alberts an. Er war Ritter des Königlich Sächsischen Albrechtordens erster Klasse. 1896 siedelte er nach Berlin über. Dort engagierte er sich für die Wandervogel- und Volksbildungsbewegung und war Mitbegründer des Giordano-Bruno-Bundes. 1912 wurde ihm ein Denkmal auf dem Friedhof Berlin-Lichterfelde gesetzt.
Lebensbild
Ein Lebensbild von Marie Luise Becker:[1]
Familie
Abstammung
Wolfgang Kirchbachs Vater war der Historien- und Porträtmaler sowie Illustrator und Direktor der Kunstakademie in Santiago de Chile Ernst Kirchbach, seine Mutter war Emma, geb. Schmitthenner-Stockhausen. Sein Bruder Johan Frank (1859-1912) war u. a. Maler und Bildhauer.
Ehen
1879 heiratete Kirchbach Rosemarie Schuster, aus dieser Ehe ist Sohn Ernst (1880-1906) entsprossen. Seine zweite Gattin Marie Luise, geb. Becker, die er 1904 geheiratet hatte, war ebenfalls Schriftstellerin. Das gemeinsame Berliner Haus wurde zu einem beliebten Treffpunkt der Wandervogelbewegung, wobei sich die verwitwete Marie Luise, die im Jahre 1917 den Schulrat Paul Strube in Essen heiratete, vor allem um die Integration von Mädchen in die Bewegung einsetzte. Marie Luise Kirchbach gab 1910 gemeinsam mit Karl von Levetzow den Nachlaß ihres verstorbenen Ehemanns heraus.
Werke (Auswahl)
- Der Menschenkenner Lustspiel in vier Aufzügen (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
- Lili-Tsee Untertitel: Japanisches Märchen in einem Aufzuge
- Salvator Rosa Roman. Leipzig : Breitkopf & Härtel 1880
- Kinder des Reiches 1883 (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
- Ein Lebensbuch 1886 (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
- Die letzten Menschen - ein Bühnenmärchen in fünf Aufzügen (1890) (PDF-Datei)
- Der Weltfahrer 1891 (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
- Das Leben auf der Walze Roman. Berlin, Verein der Bücherfreunde 1892. (PDF-Datei, Netzbuch)
- Deutsche Schauspieler und Schauspielkunst (1892) (PDF-Datei)
- Des Sonnenreiches Untergang: ein Kulturdrama in fünf Aufzügen 1894 (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
- Gordon Pascha – ein Zeitdrama in fünf Aufzügen (1895) (PDF-Datei)
- Eginhardt und Emma Schauspiel 1896 (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
- Jung gefreit Lustspiel in vier Aufzügen 1897 (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
- Was lehrte Jesus?! Zwei Ur-Evangelien. Berlin, Dümmler, 1897 (PDF-Datei)
- Das Buch Jesus. Berlin, Dümmler, 1898
- Friedrich Schiller, der Realist und Realpolitiker. Berlin, Verlag Renaissance 1905 (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
- Der Leiermann von Berlin : Heiterer Roman aus dem Volksgeist. Dresden E. Pierson 1906 (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
Verweise
- Richard Dehmel: Brief an Wolfgang Kirchbach, 3.10.1891 (HTML-Version)