Wunder des Vogelzuges
Filmdaten | |
---|---|
Originaltitel: | Wunder des Vogelzuges |
Produktionsland: | Deutsches Reich |
Erscheinungsjahr: | 1935 |
Laufzeit: | 16 Minuten |
Sprache: | Deutsch |
Produktionsfirma: | Universum-Film AG |
Stab | |
Regie: | Ulrich K. T. Schulz |
Musik: | Ernst-Erich Buder |
Ton: | Erich Dölle |
Kamera: | Wilhelm Mahla Walter Suchner |
Sprecher: | Herbert Gernot |
Wunder des Vogelzuges ist ein deutscher Kulturfilm aus dem Jahr 1935. Die Uraufführung fand am 5. Juli 1935 in Berlin (Ufa-Palast am Zoo) statt.
Handlung
Es ist schön, daß der Ufa-Kulturfilm, den Dr. Ulrich K. T. Schulz mit seinen bewährten Kameraleuten Mahla und Suchner drehte, einmal dies Thema vom „Wunder des Vogelzuges“ und von der opfervollen, mühseligen und doch so reichen und dankbaren Arbeit der Vogelwarten, der wir die fortschreitende Entschleierung dieses Zuges der Vögel in fremde Länder verdanken, uns nahebringt. So erleben wir wirkliche, nie gesehene Wunder, ernten wertvolles Wissen, das wir als Bereicherung empfinden.
Dabei ist der Ton nicht lehrhaft und langweilig, indem uns etwa gesagt wird, wo und wie die ziehenden Vögel gefangen, beringt und wieder freigelassen werden, sondern wir erfahren als Augen- und Ohrenzeugen von der wissenschaftlich so wichtigen Arbeit der Männer in den Vogelwarten von Rossitten und Helgoland, von den Flugversuchen der jungen Schwalben, den deutschen Wasserhühnern, die den Winter auf den italienischen See von Lugano usw. verbringen, von den Rosengärten und der Beringung, an der man die Vögel an anderen Orten wiedererkennt, von den Störchen aus Ostpreußen, die, in Essen ausgesetzt, in ihrem ererbten Flugtrieb erst die hergebrachte Route der östlichen Störche aufsuchen und dann auf dieser dem Süden zu reisen.
Besonders interessante Aufnahmen sind dem wissenschaftlichen Leiter und Regisseur dieses Films Dr. Ulrich K. T. Schulz mit der Telekamera von den berühmten Kranichzügen gelungen. Man staunt immer wieder über den vorbedachten Gemeinschaftstrieb dieser Tiere, die aus den an die Ostsee grenzenden nördlichen Ländern auf ihrem Zug nach dem Süden über Deutschland fliegen und bei uns längeren Aufenthalt nehmen. Diesen Kranichzügen pflegen immer erst einige wenige Tiere als „Kundschafter“ vorauszufliegen, um nach geeigneten Mooren und Sümpfen für die Zwischenstation Ausschau zu halten.
Merkwürdig ist es auch, wie das Volk der Kraniche, nachdem dann eine halbe Stunde später die Massenlandung erfolgt ist, bei der Futtersuche streng nach „Heimatverbänden“ getrennt ist. Schon am Vorabend vor ihrer Weltenreise macht sich bei ihnen eine seltsame Unruhe bemerkbar, und schon vor Sonnenaufgang erheben sie sich in die Lüfte, um nach wenigen Minuten jene berühmte typische Keilform anzunehmen, die ihnen die Überwindung des Luftwiderstandes erleichtert und die wir heute bei den Geschwadern unserer jungen Fliegerwaffe bewundern dürfen. Das sind einige der Wunder des Vogelzuges, die hier filmisch in wundervollen Bildern gezeigt werden.