Ägäisches Meer

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Das Ägäische Meer auf einem Satellitenbild
Karte des Ägäischen Meeres

Ägäisches Meer, kurz: die Ägäis (altgrch. Αἰγαῖον πέλαγος Aigaion pelagos oder Aigaios pontos; lat. Mare Aegaeum; neugriechisch Αιγαίο Πέλαγος Egeo pelagos), ist der aus dem Altertum entlehnte Name des griechischen Inselmeers, das auch die Benennung Archipel (womit gewöhnlich die Inselwelt dieses Meers benannt wird) trägt; bei den Türken heißt es Ege Denizi (Weißes Meer), im Gegensatz zum Schwarzen Meer. Der Ursprung des alten Namens wird von dem tragischen Ende des Ägeus (Aigeus) abgeleitet.

Lage

Das Ägäische Meer ist ein gegen Norden gerichtetes Seitenbecken des Mittelmeers zwischen der Balkanhalbinsel und Kleinasien im Osten, im Süden begrenzt von einem Inselbogen, der von der Südostspitze des Peloponnes, dem Kap Malea, durch die Inseln Kythira, Cerigotto, Kreta, Kasos, Scarpanto oder Karpathos und Rhodos zur Südwestecke Kleinasiens hinüberzieht. Seine maximale Ausdehnung beträgt von Norden nach Süden etwa 650 km und von Westen nach Osten 390 km. Bei einer Fläche von etwa 240.000 km² liegt der Anteil des Schelfs bei 5 %.

Durch die Gruppen und Reihen seiner zahlreichen Inseln, die Sporaden und Kykladen, die eine natürliche Brücke zwischen Europa und Asien bilden, wird es in mehrere kleine Becken unterteilt, die im Altertum eigene Namen hatten: der nördlichste, weniger inselreiche Teil zwischen Thessalien und dem Hellespont (Dardanellen) hieß das Thrazische Meer, der südlichste zwischen den Kykladen und Kreta das Kretische Meer, der südwestliche zwischen den Cykladen und dem Peloponnes das Myrtoische Meer, der südöstlichste zwischen Kreta und Rhodos das Karpatische Meer, und der von Rhodos bis Chios reichende Teil, das Gebiet der eigentlichen Sporaden, das Ikarische Meer.

Der nördliche und mittlere Teil des Ägäischen Meers ist ein unterseeisches Plateau von geringer Tiefe, auf dem sich die zahlreichen Inseln erheben; im Süden und Westen der Kykladen (im Kretischen und Myrtoischen Meer) senkt sich der Boden aber abrupt zu einer erheblichen Tiefe ab. Das Ägäische Meer ist einer der jüngsten Teile des Mittelmeers, dessen Verhältnisse es in seiner Lage zwischen verschiedenen Erdteilen sowie in seiner reichen Küsten- und Inselbildung im kleinen wiederholt.

Wassertiefe

Die Wassertiefe ist an den meisten Küsten und zwischen den Inseln sehr bedeutend; im Peiraieus bei Athen 8,5–17 m, in der Straße von Atalanti, unterhalb des Berges Telethrion auf Euböa, schon (bei 950 m Entfernung von der Küste) über 400 m, etwa 500 m von den Steilabhängen des Athos 150–180 m. Bei den Inseln, in der Nähe der Küste, ist gewöhnlich bei 230–270 m noch kein Grund zu finden. Allerdings nehmen die Gebiete von über 1000 m Tiefe nur kleine Strecken ein, solche von mehr als 2000 m finden sich nur an zwei Stellen im Norden von Kreta.

Gezeiten

Ebbe und Flut werden nur an wenigen Punkten bemerkt: am meisten noch, mit einem Niveauunterschied von 0,6 m, im Euripus.

Küsten

Die Küsten der Ägäis sind mit wenigen Ausnahmen gebirgig, steil und reich gegliedert. Es sind meist Querküsten, gegen welche die griechischen wie die kleinasiatiatischen Gebirge quer ausstreichen, in Vorgebirgen und Halbinseln vorspringen und in Inselreihen sich fortsetzen. Vom Kap Malea, dem wegen seiner Stürme und der Schwierigkeit der Umsegelung schon seit Homers Zeit verrufenen Promontorium Malea, zieht die hohe, steile Küste 135 km weit nordwärts bis in den Argolischen Golf (auch: Golf von Nauplia).

Die wichtigsten Meereseinschnitte sind der Golf von Adramytti im Nord-Osten von Lesbos (Mytilini) nebst dem von Aiwalyk mit seiner Inselgruppe, der Golf von Smyrna, von Golf von Kuschadasi (oder Golf von Scalanova) östlich von Samos, vom vorigen getrennt durch eine vielfach eingebuchtete Halbinsel, auf der Chios gegenüber der Hafen Tscheschme liegt; ferner die Golfe von Mendelia, von Kos und Symi an der zerspaltenen Südwestecke Anatoliens.

Inseln

Historischer Kupferstich (1791) der Ägäis

Die Ägäischen Inseln werden üblicherweise in sieben Gruppen eingeteilt (Die große Insel Evia oder Euböa wird keiner dieser Gruppen zugerechnet):

Nur die beiden nordägäischen Inseln Gökçeada (neugriech. Ἴμβρος, Ímbros) und Bozcaada (neugriech. Τένεδος, Ténedos) sowie wenige direkt vor der türkischen Küste gelegene Eilande gehören politisch zur Türkei. Alle übrigen Inseln gehören zum Staatsgebiet von Griechenland.

Flüsse

An der ägäischen Ostküste am türkischen Festland münden einige der größten Zuflüsse der Ägäischen Meeres, darunter der Große Mäander und der Kleine Mäander. Weitere größere Flüsse fließen der Ägäis aus Nordgriechenland zu, darunter Aliakmonas, Vardar, Struma, Nestos und Mariza.

Verweise