Augsberger, Franz

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Franz Augsberger
Franz Augsberger (links), 1943
Franz Augsberger

Franz Xaver Josef Maria Augsberger (Lebensrune.png 10. Oktober 1905 in Wien; Todesrune.png gefallen 10. März 1945 bei Zeiselwitz im Raum Neustadt, Oberschlesien) war ein deutscher SS-Brigadeführer, Generalmajor der Waffen-SS und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges.

Leben

Jugend

Franz Augsberger wurde am 10. Oktober 1905 in Wien, in der Habsburger-Monarchie von Österreich-Ungarn als Sohn eines Hoteliers geboren. Nach dem Besuch einer Militär-Vorschule für ein Jahr, träumte Augsberger von einer Karriere als Soldat. Doch der Zusammenbruch des österreich-ungarischen Staates verhinderte dies und so kam er an eine Höhere Technische Schule, die er mit dem Grad eines qualifizierten Ingenieurs bzw. Architekten abschloß.

Im Juli 1927 trat er dem Österreich-Steiermärkischen Heimatschutz bei und trat dort aufgrund seiner Einschätzung des Heimatschutzes als zu langsam und unorganisiert im Oktober 1930 wieder aus, um unter gleichzeitigem Beitritt zur NSDAP, am 30. Oktober 1930 zur SA überzutreten. Währenddessen setzte er sich als selbständiger Architekt in Wien nieder und schrieb sich an der Akademie für Fotografie ein. Schon bald verließ er Österreich für 1 1/2 Jahre in Richtung Norwegen, wo er als Ingenieur arbeitete und gleichzeitig die norwegische Sprache erlernte.

Militärischer Werdegang

In der Zeit bis Ende Oktober 1933 war er Verantwortlicher für Propaganda in Wien, bis zum Verbot der Partei in Österreich. Augsberger begab sich daher ins Deutsche Reich, wo er nach seinem früheren Beitritt zur Allgemeinen SS (Nummer 139.528) im Februar 1934 zum SS-Mann ernannt wurde. Augsberger war von 1932 bis Oktober 1933 Mitglied der Österreichischen Legion und kam nach deren Verlassen zum Hilfswerk Schleißheim in ein Trainingslager bei Prittbach im Raum Dachau. Dort wurde er am 20. April 1934 zum SS-Unterscharführer und am 1. Juni 1934 zum SS-Oberscharführer befördert.

Am 1. Oktober 1934 trat Augsberger zur SS-Verfügungstruppe über und wurde dort bis zum 18. März 1935 als Zugführer des 5./SS-Standarte 1 verwendet. Ab April nahm er, unter gleichzeitiger Beförderung zum SS-Hauptscharführer, am 1. Lehrgang der SS-Junkerschule Braunschweig teil. Mit dem Examen in der Ausbildung wurde er im Januar 1936 zum SS-Standartenoberjunker ernannt.

Nach Beförderung zum SS-Obersturmführer am 1. Juli 1936 und zum SS-Hauptsturmführer am 1. Juni 1937, sowie der zwischenzeitlichen Verwendung im Rasse- und Siedlungs-Hauptamt, kehrte er Ende Juli 1936 als Lehrer für Waffen an die SS-Junkerschule Braunschweig zurück. Für zwei Jahre verblieb er zunächst dort und wechselte dann von Mitte März 1938 bis 1. März 1939 zur SS-Junkerschule Bad Tölz. Am 8. April 1936 heiratete er seine Frau, Ilse Peters. Aus der Ehe ging die Tochter Karin hervor.

Anfang März 1939 wechselt Augsberger zur SS-Standarte „Der Führer“, wo er bis Anfang August 1939 bleibt. Augsberger gehörte zu einer Auswahl von Offizieren der Standarte, die für einen Adjutantenposten beim Reichsprotektor von Böhmen und Mähren, Constantin von Neurath, ausgewählt wurden. Im gleichen Monat kehrte er zur Allgemeinen SS zurück, wo er den II. Sturmbann der SS-Standarte 90 in Villach anführte, wofür er am 1. August 1939 zum SS-Sturmbannführer der Allgemeinen SS ernannt wurde. Doch schon bald kam er zurück zum Regiment „Der Führer“, wo am 21. März 1940 sein Rang der Allgemeinen SS in den Rang eines SS-Hauptsturmführers der Waffen-SS umgeändert wurde.

Zweiter Weltkrieg

Am 1. September 1939 bis Anfang Oktober 1940 war Augsberger Kommandeur der 3. Kompanie des Ersatz-Bataillons „Der Führer“. Zwischenzeitlich übernahm er im Sommer 1940 die Führung des gesamten Bataillons. Am 1. Oktober 1940 wechselte er zur SS-Standarte „Westland“, wo er die Führung einer Kompanie übernahm. Später wechselte er am 12. Dezember 1940 zum III. Bataillon der SS-Standarte „Nordland“ dessen Führung er bis zum 10. Februar 1941 übertragen bekam. Am 1. Oktober 1941 übernahm Augsberger das Kommando über den I. Sturmbann der SS-Standarte 7, dem späteren SS-Infanterie-Regiment (mot.) 7. Er verblieb dort zunächst als Kommandeur des I. Bataillons und wurde am 1. Dezember 1941 zum SS-Sturmbannführer befördert. Ab Dezember übernahm er die Führung des gesamten Regimentes im Rahmen der 6. SS-Gebirgsdivision „Nord“, wo er am 20. April 1942 zum SS-Obersturmbannführer befördert wurde.

Mit Verfügung Hitlers vom August 1942, wurde die Legion Estland, die spätere Estnische Freiwilligen-Brigade im September 1942 aufgestellt, als deren Kommandeur Franz Augsberger am 20. Oktober 1942 eingesetzt wurde. Als solcher wurde er am 1. Juli 1943 zum SS-Standartenführer befördert. Augsberger führte die estnischen Verbände bis ins Jahr 1945 an. Im Januar 1944 wurde die Brigade auf Divisionsstärke ausgebaut und erhielt die Bezeichnung 20. Estnische SS-Freiwilligen-Division, bzw. ab Mai 1944 20. Waffen-Grenadier-Division der SS (estnische Nr. 1). Einhergehend mit der Umgliederung zur Division erfolgte am 30. Januar 1944 die Beförderung zum SS-Oberführer, sowie am 21. Juni 1944 zum SS-Brigadeführer und Generalmajor der Waffen-SS.

Nachdem die Division Anfang 1945 den Raum Oppeln erreichte, hatte der Gegner die Oder in breiter Front überschritten. Um die Nordflanke der Festung Oppeln zu sichern, entschied sich Augsberger, die Dörfer Birkenthal, Halbendorf und Preisdorf zurückzuerobern, die zwar außerhalb des Divisionsraumes lagen, aber als wichtig für die Verteidigung der Stadt angesehen wurden. Der Kampf um die Dörfer war schwer und verlustreich, führte aber zur Sicherung der Nordflanke der Festung Oppeln und zum Aufbau einer neuen Verteidigungslinie.

Am 3. Februar 1945 gelang es dem Gegner mit Panzerunterstützung, einen Brückenkopf über die Neiße bei Frohnau zu bilden, wobei er sich anschickte, diesen auszuweiten. Augsberger erkannte von seinem Gefechtsstand in Lossen die Gefahr. In der Nacht vom 3. auf den 4. Februar 1945 griffen angeforderte schwache Verbände den Brückenkopf an. Doch ein sowjetischer Gegenangriff in die Flanke der Angreifer, zerschlug die deutschen Truppen. So entstand eine weitaus kritischere Situation. Augsberger selbst formte eine neue Widerstandslinie mit seinen eigenen Truppen in den Dörfern Lossen, Johnsdorf und Jeschen und ging selbst zum Angriff über. Durch seinen Einsatz konnte die Lage wieder hergestellt werden. Ausbrechende Panzer in Richtung Süden konnten abgefangen und vernichtet werden. Durch seinen Einsatz konnte eine feste und wichtige neue Neiße-Front aufgebaut werden. Trotz der Entfernung zu ihrem Heimatland kämpften die estnischen Soldaten der Division voller Mut und Tapferkeit, angeführt durch ihren Divisionskommandeur. Für diesen Abwehrerfolg wurde Augsberger durch Generalfeldmarschall Schörner zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes eingereicht, welches er am 8. März 1945 erhielt.

Als Augsberger am 10. März 1945 zusammen mit seinem Adjutanten eine der drei Kampfgruppen anführte, die aus der Festung Oppeln auszubrechen versuchten, fiel er bei Zeiselwitz im Raum Neustadt in Oberschlesien. Augsberger war bei seinen Soldaten stets beliebt. Diese hatten zunächst einen Esten als Kommandeur bevorzugt, fanden aber in Augsberger einen Mann, der ihre Situation verstand und sich um ihre Probleme kümmerte.

Beförderungen

  • Februar 1934 SS-Mann
  • 20. April 1934 SS-Unterscharführer
  • 1. Juni 1934 SS-Oberscharführer
  • 20. April 1935 SS-Hauptscharführer
  • Januar 1936 SS-Standarten-Oberjunker
  • 1. Juni 1936 SS-Untersturmführer
  • 1. Juli 1936 SS-Obersturmführer
  • 1. Juni 1937 SS-Hauptsturmführer
  • 1. August 1939 SS-Sturmbannführer
  • 20. April 1942 SS-Obersturmbannführer
  • 1. Juli 1943 SS-Standartenführer
  • 30. Januar 1944 SS-Oberführer
  • 21. Juni 1944 SS-Brigadeführer und Generalmajor der Waffen-SS

Auszeichnungen

Literatur

  • E.G. Krätschmer: Die Ritterkreuzträger der Waffen-SS, Plesse Verlag, Göttingen 1955
  • Walther-Peer Fellgiebel: Die Träger des Ritterkreuzes des Eisernen Kreuzes 1939-1945, Podzun-Pallas Verlag, Friedburg 2000, ISBN 3-7909-0284-5

Quelle

Fußnoten

  1. 1,0 1,1 1,2 Veit Scherzer: Die Ritterkreuzträger 1939-1945, Scherzers Militaer-Verlag, Ranis/Jena 2007, S. 196, ISBN 978-3-938845-17-2