Chemtrail
Mit dem englischen Begriff Chemtrail[1] benennt man langanhaltend sichtbare, bedeckungsbildende, mithin wetterbeeinflussende Flugzeugemissionsspuren, welche im wesentlichen aus der Anwendung von SAI (Abkürzung für den englischen Begriff stratospheric aerosol injection) resultieren. Gegner der Chemtrails versuchen seit geraumer Zeit, deren negative Auswirkungen mittels „Chembustern“ zu eliminieren.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Verfahren
- 2 Kritik der Chemtrail-Gegner / Chemtrails in der offiziellen Darstellung
- 3 SAI – Ein SRM-Programm
- 4 Abgrenzung von Chemtrails gegenüber Kondensstreifen
- 5 Umgang der BRD-Dienststellen mit dem Thema
- 6 Befürchtete Aerosolstoffe und Absichten
- 7 Bildergalerie zu Chemtrails im Gegensatz zu den bekannten Contrails
- 8 Filmbeiträge
- 9 Siehe auch
- 10 Literatur
- 11 Verweise
- 12 Fußnoten
Verfahren
Bei SAI handelt es sich um ein großtechnisches, dem Solar Radiation Management (engl.; Abk. SRM) – dt. Verfahren zur Beeinflussung der Sonneneinstrahlung – zuzuordnendes Programm, bei welchem wetterbeeinflussende, mit bestimmten Chemikalien angereicherte Aerosole per Flugzeug in der Stratosphäre ausgebracht werden.
SRM-Verfahren, hier insbesondere das SAI-Programm erheben den wissenschaftlich nicht gesicherten Anspruch, einer im Zusammenhang mit dem sogenannten Klimawandel postulierten Erderwärmung entgegenwirken zu können oder gar zu müssen. Im Synthesebericht des zwischenstaatlichen Ausschusses für Klimaänderungen des Weltklimarates „Klimaänderung 2014“[2] heißt es auf Seite 25:
- SRM ist nicht getestet und in keinem der Minderungsszenarien enthalten.
- Es besteht hohes Vertrauen, daß im Falle eines Abbruchs eines SRM-Einsatzes die Erdoberflächentemperaturen sehr schnell ansteigen würden und sich auf Ökosysteme, die anfällig für rasche Änderungsraten sind, auswirken würden.
Gemäß 1. seien SRM-Verfahren angeblich noch nicht getestet worden. In Widerspruch dazu ist gemäß 2. von der tatsächlichen Durchführung großtechnischer SRM-Maßnahmen auszugehen, da bereits vor einem „Abbruch eines SRM-Einsatzes“ gewarnt wird.
Kritik der Chemtrail-Gegner / Chemtrails in der offiziellen Darstellung
Die vielfache Äußerung eines befürchteten Ausstoßes von umwelt- und gesundheitsschädlichen sowie wetter- und klimawirksamer Substanzen durch Flugzeuge im Zusammenhang mit gesichteten Chemtrails wird von der veröffentlichten Meinung (→ Massenmedien) und dem Umweltbundesamt der BRD regelmäßig als Verschwörungstheorie verunglimpft. Demnach handele es sich bei den fraglichen „Chemtrails“ lediglich um weitgehend unbedenkliche normale Kondensstreifen, die aus üblichen Flugzeugemissionen resultierten. Unterdessen werden Meßergebnisse, wonach eine Emission bestimmter befürchteter Substanzen in die Atmosphäre auszuschließen sei, regelmäßig nicht durchgeführt oder/und nicht veröffentlicht.[3]
Die Zeitschrift „Raum & Zeit“ berichtete in dem Artikel „Die Zerstörung des Himmels“, daß Flugzeuge im Rahmen eines VS-amerikanischen Projektes eine gefährliche Aluminiummischung in den Himmel sprühen (sogenannte „Chemtrails“) und das auch in Europa. Die chemischen Schwaden sollen die Erdatmosphäre abkühlen und die Ozonschicht sanieren. Zu den befürchteten Nebeneffekten gehören unabsehbare Schäden für Gesundheit und Umwelt.[4]
Der Begriff „Chemtrails“ wurde erstmals in einem VS-amerikanischen Gesetzesentwurf zum Schutz der Atmosphäre, dem „Space Preservation Act HR 2977“ aus dem Jahr 2001, erwähnt. Er wurde vom ehemaligen VS-Präsidentschaftskandidaten der Demokratischen Partei Dennis Kucinich erstellt. Kucinich hatte Einblick in vertrauliche Militärunterlagen und schlug vor, solche Waffensysteme zu verbieten. Chemtrails wurden dort als „exotisches Waffensystem“ des Militärs bezeichnet. Sein Gesetzesentwurf wurde damals vom Senat abgelehnt.[5][6] Im Zuge seiner Enthüllungen soll der VS-amerikanische Geheimnisverräter Edward Snowden ein geheimes Programm zum Absprühen von Chemtrails bestätigt haben.[7]
Das Thema „Chemtrails“ war Gegenstand eines Fortbildungsskriptes der U.S. Airforce Akademy (Abk. USAF) aus dem Jahre 1990.[8]
SAI – Ein SRM-Programm
Alle SRM-Programme (Abkürzung für den englischen Begriff solar radiation management) möchten die Sonneneinstrahlung beeinflussen, insbesondere mindern und/oder die Rückstrahlung des Sonnenlichts erhöhen. Auf diese Weise solle einem mutmaßlichen globalen Temperaturanstieg entgegen gewirkt werden können und müssen. Das bedeutendste SRM-Verfahren ist SAI (Abkürzung für den englischen Begriff stratospheric aerosol injection). Seine sichtbaren, bedeckungsbeeinflussenden Auswirkungen bezeichnet man im Volksmund als Chemtrails (Einzahl: Chemtrails)[9], wobei es sich um langanhaltend sichtbare, sich ausbreitende, mithin bedeckungsbildende, aus Flugzeugüberflügen resultierende Emissionsspuren handelt. Im Rahmen derartiger großtechnischer SAI-Verfahren werden mit Flugzeugen im Bereich der Tropopause, also der Grenzschicht zwischen Stratosphäre und Troposphäre sogenannte Aerosole ausgebracht. Aerosole sind mit einem Trägergas ausgestattete Teilchengemische, welche das Kondensationsverhalten der Luft und damit die Wolkenbildung beeinflussen. Hierbei kommt es regelmäßig zur Bildung von sogenannten „Chemtrails“, worunter man die mit bloßem Auge sichtbaren, langlebigen, bedeckungsverursachenden Emissionsspuren infolge Aerosolausbringung mittels Flugzeugen versteht. Die Aerosole wirken hygroskopisch, ziehen also Wassertröpfchen an und bilden infolgedessen langlebige Wolken, welche dann die Sonneneinstrahlung abschirmen. Dies funktioniert aber nur bei ausreichender Feuchtigkeit in der Atmosphäre. Man vergleiche die langen Emissionsstreifen, die Verkehrsflugzeuge an manchen Tagen hinter sich herziehen. Über den Wüsten mit vergleichsweise geringer Luftfeuchtigkeit zeigt dieses Verfahren keine nennenswerte Wirkung. Derzeit existieren zumindest zwei großtechnische Verfahren zur Aerosol-Einbringung in die Atmosphäre. So gibt es ein Patent nach Chang (1991) zum Einbringen von Aerosolen in die Stratosphäre.[10] Ein neueres Patent nach Hucko (2009) behandelt ein Verfahren, bei welchem entsprechende Treibstoffzusätze in Verkehrsflugzeugen zum Ausbringen reflektierender Substanzen führen sollen.[11] Im Zuge der American Association for the Advancement of Science (AAAS) Conference 2010, San Diego am 20. Februar 2010, wurde vom kanadischen Geoingenieur David W. Keith (University of Calgary) vorgeschlagen, Aluminium anstatt Schwefeldioxid zu verwenden. Begründet wurde dieser Vorschlag einerseits mit einem vierfach größeren Strahlungsantrieb[12] und andererseits mit einem ca. sechzehnfach geringeren Gerinnungsfaktor. Derselbe Albedoeffekt[13] könnte so mit viel geringeren Mengen Aluminium – anstatt Schwefel – bewerkstelligt werden.[14][15]
Als Instrument des Geo-Engineering läßt sich SAI auch in Kombination mit Ionosphärenheizern beispielsweise eines HAARP-Systems anwenden, wodurch auch Möglichkeiten weitergehender Gedankenkontrolle eröffnet werden können. So kann die Erdatmosphäre mittels Ausbringung von wassersuchenden Metallsalz-Aerosolen in ein elektrisch leitendes gasförmiges Medium verwandelt werden, um es sodann mit geeigneten Hochfrequenz-Radiowellensendern unter Einsatz von ELF-Wellen bioelektrisch den jeweiligen Absichten entsprechend aufzuladen.[16]
Im Zusammenhang mit dem SAI besteht der dringende Verdacht, daß gesundheits- und umweltgefährdende sowie wetter- und klimawirksame Substanzen wie insbesondere aluminium-, barium- und strontiumhaltige Nanopartikel ausgebracht werden, ohne daß diese für einen sicheren Flugzeugvortrieb erforderlich sind. Diesbezüglich liegen bislang nur sehr wenige wissenschaftliche Forschungsarbeiten vor, welche diese Verdachtsmomente sachlich bestätigen oder ausschließen können. Immerhin wies das Schweizer Institut für Atmosphäre und Klima der Abteilung Umweltwissenschaften der ETH Zürich (Eidgenössische Technische Hochschule Zürich) unter Mitwirkung der Atmosphärenphysikerin Prof. Ulrike Lohmann[17] gesundheits- und umweltschädliche aluminium- und bariumhaltige Substanzen bei Abgas- und Treibstoffuntersuchungen nach:
Durch die unmittelbare Nachbarschaft zur Schweiz legen die Untersuchungsergebnisse der ETH Zürich[18] die Befürchtung nahe, daß derartige Emissionen auch im bundesdeutschen Luftraum vorkommen.
Sichtbare Auswirkungen von SAI-Einsätzen
Aus Flugzeugemissionen resultierende, sichtbare, sogenannte „chemtrails“ überdauern je nach örtlichen Wetterverhältnissen und in Abhängigkeit davon, welche Substanzen in welchen Konzentrationen ausgestoßen werden, stunden- bis tagelang und können durch Verbreiterung bzw. Ineinanderfließen sogar eine weitgehend geschlossene, weißliche bis graue Bedeckung eines vormals blauen Himmels verursachen. Hierfür werden wiederholt solche Emissionen verantwortlich gemacht, die mutmaßlich nicht den zur Gewährleistung eines sicheren Flugzeugvortriebes unvermeidbaren Abgasen unterfallen und zudem als umwelt- bzw. gesundheitsschädlich einzustufen sind. Bezüglich der betreffenden Flugzeugemissionen kann es sich zum einen um bestimmte Abgasrückstände aus der Kraftstoffverbrennung und zum anderen um aus speziellen Tanks bzw. Tankflugzeugen abgesprühte Substanzen handeln. Eine Wetter- und Klimarelevanz von „chemtrails“ ist schon aufgrund der Langlebigkeit der Phänomene gegeben.
Abgrenzung von Chemtrails gegenüber Kondensstreifen
Siehe auch: Filmbeitrag weiter unten mit dem Titel „Chemtrails - neuartige Beweise! - Aufforderung zur Stellungnahme (12. September 2012)“
Übliche Kondensstreifen (engl.: „contrails“) entstehen während des Flugbetriebes durch schlagartige Kondensierung von Wasserdampf um Kondensationskerne, welche aus Verbrennungsrückständen der Triebwerke resultieren. Je höher die relative Luftfeuchtigkeit und je niedriger die Lufttemperatur ist, desto langlebiger sind diese Kondensstreifen. Übliche Kondensstreifen bilden sich bei Temperaturen von ≤ -57°C und ab einer Luftfeuchtigkeit von mindestens 70 %. Sie sind gewöhnlich sehr kurzlebig und überdauern je nach Verbrennungsprozeß, Triebwerkswärme und aktueller Wetterlage nur einige Sekunden bis wenige Minuten.[19]
Ein echter Kondensstreifen bildet sich erst in ungefähr eineinhalb Flugzeuglängen hinter dem Flugzeug aus, da der heiße Wasserdampf für seine Kondensation entsprechend Zeit benötigt. „Chemtrails“ treten hingegen direkt – ohne Lücke – aus den Trag- oder Heckflächen aus.[20]
Verkehrsflugzeuge fliegen in der Regel in der Tropopause[21] in einer Höhe von rund 10.000 Metern oder etwas höher.[22] In diesem Bereich liegt die relative Luftfeuchtigkeit regelmäßig deutlich unter 100 %, was sich auch an der in diesen Höhen meist äußerst geringen bis fehlenden Wolkenbildung ableiten läßt. Wo sich aufgrund zu geringer relativer Luftfeuchtigkeit keine Wolken ausbilden, können auch keine langlebigen Kondensstreifen überdauern. Es sei denn, es handelt sich um künstlich ausgebrachte, bedeckungsbildende Aerosole mit anderem Kondensationsverhalten als normale Kondensstreifen. Die Entwicklung der Wasserdampfmengen in der Stratosphäre zeigt Untersuchungen zufolge eine abnehmende Tendenz, was die Ausbildung langlebiger Kondensstreifen zusätzlich erschwert.[23]. So haben Messungen des Meteorologischen Observatoriums in Lindenberg in der oberen Troposphäre seit den 70er Jahren eine Abnahme der relativen Luftfeuchtigkeit von ca. 4 % gezeigt. Die gemittelte relative Luftfeuchtigkeit im bisherigen Beobachtungszeitraum beträgt ca. 40 %.[24]
Wieviel Wasserdampf die Atmosphäre im Bereich der oberen Troposphäre bis unteren Stratosphäre aufnehmen kann, wird stark von der herrschenden Lufttemperatur bestimmt. Mit sinkender Temperatur nimmt die Kapazität der Luft, Wasserdampf aufzunehmen, nicht-linear ab.[25]
Während die Schwellwerte für Temperatur und Feuchte lediglich die Bedingungen zur Bildung von Kondensstreifen definieren, muß zur Persistenz von Kondensstreifen ein zusätzliches Kriterium erfüllt werden, nämlich die Übersättigung der Atmosphäre bezüglich der Eisphase. Andernfalls bilden sich nur kurzlebige Kondensstreifen, die sich nach Vermischung mit der Außenluft rasch auflösen.[26]
Moderne Flugzeuge und Hubschrauber sind ungefähr seit den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts in der Regel mit Zweistrom-Turbinen-Luftstrahltriebwerken mit hohem Nebenstromverhältnis[27] ausgerüstet und produzieren praktisch keine beständigen Kondensstreifen.[28]
Umgang der BRD-Dienststellen mit dem Thema
Bayerisches Landesamt für Umwelt
Von seiten der zuständigen Aufsichtsbehörden der BRD werden Luftmeßuntersuchungen auf befürchtete gesundheits- und umweltgefährdende sowie wetter- und klimawirksame Substanzen wie insbesondere aluminium-, barium- und strontiumhaltige Nanopartikel entweder nicht durchgeführt oder betreffende Meßergebnisse regelmäßig nicht veröffentlicht. Eine Ausnahme auf dem Gebiete der BRD bilden die jährlich erscheinenden „Lufthygienischen Jahresberichte“ des Bayerischen Landesamtes für Umwelt, worin steigende Konzentrationen für die Parameter Aluminium und Barium im Gesamtstaubniederschlag dokumentiert werden.[29][30]
Umweltbundesamt der BRD
In einer Weltnetzbroschüre aus dem Jahr 2011[31] stellt das Umweltbundesamt der BRD die großen – im übrigen sehr nachvollziehbaren – Risiken, die mit Geo-Engineering verbunden wären, ausführlich dar. Daher riet das Umweltbundesamt, welches sich nach eigenem Selbstverständnis als wissenschaftliche Behörde versteht, diesbezüglich aus Vorsorgegründen zu größter Zurückhaltung.[32] Des weiteren gebe es über eine befürchtete Einbringung von Aluminiumverbindungen in die Atmosphäre und die Bildung sogenannter „chemtrails“ keinerlei wissenschaftliche Belege[33], obwohl der Synthesebericht des Fünften IPCC Sachstandsberichts[34] eine anderslautende Aussage macht (siehe oben). Unterdessen beantwortet das Umweltbundesamt bislang auf vielfache Anfragen hin nicht, aufgrund welcher Ergebnisse welcher wissenschaftlichen Niederschlagswasser- und Bodenluftuntersuchungsprogramme die Bundesbehörde ein befürchtetes Ausstoßen gesundheits- und umweltschädlicher Stoffe wie insbesondere aluminium-, barium- und strontiumhaltige Nanopartikel von im hiesigen Luftraum verkehrenden Flugzeugen ausschließen kann.
Von seiten des Umweltbundesamtes werden keinerlei öffentlich einsehbare Meßdaten wissenschaftlicher Niederschlagswasser- und Bodenluftuntersuchungsprogramme bereitgestellt, wonach ein befürchteter Ausstoß gesundheits- und umweltschädlicher sowie wetter- und klimarelevanter Flugzeugemissionen wie insbesondere aluminium-, barium- und strontiumhaltige Nanopartikel von im hiesigen Luftraum verkehrenden Flugzeugen ausgeschlossen werden kann. Unterdessen hat das Institut für Atmosphäre und Klima der ETH Zürich anhand von Messungen insbesondere aluminium- und bariumhaltige Stoffe in Flugzeugabgasen nachgewiesen.[35] Schon aufgrund der unmittelbaren Nachbarschaft zum Schweizer Luftraum legt diese wissenschaftliche Arbeit die Befürchtung nahe, daß vergleichbare Flugzeugemissionen auch im bundesdeutschen Luftraum vorkommen.
Deutscher Wetterdienst
Der Deutsche Wetterdienst (Abk. DWD)[36] hat bezüglich zahlreicher Anfragen zu beobachteten, auffälligen Bedeckungs- und Wetterphänomenen infolge von Flugzeugüberflügen bislang stets auf die Zuständigkeit des Umweltbundesamtes verwiesen. Eine Stellungnahme zu Wetter- und Klimabeeinflussung im Sinne eines Geo-Engineering ist auf der Netzpräsenz des Deutschen Wetterdienstes nicht zu finden. Dennoch gibt es einen Hinweis auf die Existenz wetter- und klimawirksamer Flugzeugemissionen im Wetterlexikon des Deutschen Wetterdienstes unter dem Begriff „Kondensstreifen“: „Frisch gebildete Kondensstreifen haben eine leuchtend weiße Farbe, die im Verlauf in leicht dunklere Töne abweicht. Durch die Winde kann sich der feine Kondensstreifen schnell ausbreiten. Werden viele Kondensstreifen verweht, können sie sich zu einer geschlossenen Wolkenschicht vereinen, die als Cirrostratus bezeichnet wird.“[37] Durch die Langlebigkeit und flächendeckende Ausdehnung dieser künstlichen Wolkenphänomene ist eine Wetter- und Klimarelevanz im Sinne eines Geo-Engineering gegeben.
Luftfahrt-Bundesamt der BRD
Das Luftfahrt-Bundesamt (LBA) der BRD ist die Bundesoberbehörde für Aufgaben der Zivilluftfahrt und untersteht dem Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI).[38]
Eine Zuständigkeit für die militärische Luftfahrt ist von seiten des LBA nicht gegeben. Im Hinblick auf einen wünschenswerten Ausschluß von Schadstoffemissionen, die für einen normalen Flugzeugvortrieb als vermeidbar – also als nicht erforderlich – angesehen werden müssen, sind keine Kontroll- und Überwachungsregelungen bekannt. So ist beispielsweise unklar, wer auf Grundlage welcher BRD-Rechtsverordnung die entsprechende Beladung und Betankung von Flugzeugen, denen Überflugrechte im bundesdeutschen Luftraum eingeräumt sind, verantwortlich überwacht und regelt.
Für die Musterzulassung von Strahl- und Mantelstromtriebwerken, die für den Einsatz in zivilen Unterschallflugzeugen bestimmt sind, müssen Nachweise erbracht werden, daß die Abgasemissionen von Ruß, Kohlenmonoxid, unverbrannten Kohlenwasserstoffen und Stickoxiden das nach dem Stand der Technik notwendige Maß nicht überschreiten.[39] Untersuchungen auf gesundheits- und umweltschädliche Emissionen wie insbesondere aluminium-, barium- und strontiumhaltige Nanopartikel unterfallen diesem Kontrollprogramm nicht.
Befürchtete Aerosolstoffe und Absichten
Ein Ausstoß gesundheits- und umweltschädlicher sowie wetter- und klimarelevanter Flugzeugemissionen wie insbesondere aluminium-, barium- und strontiumhaltige Nanopartikel kann einerseits über Verbrennungsrückstände üblicher Treibstoffe erfolgen. Andererseits können umwelt- und klimarelevante Aerosolinjektionen im Sinne großtechnischer SAI-Eingriffe durch speziell ausgerüstete Tankflugzeuge erfolgen. Hierbei können die ausgebrachten Aerosole durch weitere Geo-Engineering-Techniken wie beispielsweise Einwirkung von Ionosphärenheizern vom Typ HAARP instrumentalisiert werden.
Eine Ausbringung derartiger Emissionen bzw. Aerosole wird bislang vom Umweltbundesamt der BRD bestritten. Mittlerweile konnte von der ETH Zürich nachgewiesen werden, daß zumindest aluminium- und bariumhaltige Substanzen in Abgasen von Passagierflugzeugen vorkommen.[40]
Es existieren Hypothesen, wonach mit dem Absprühen von Chemtrails eine Reduktion eines sogenannten Treibhauseffektes oder der Bevölkerung sowie Vernichtung der Ernte beabsichtigt ist. Als ein auf den ersten Blick weitgehend harmlos anmutendes, vielleicht nützliches Wetterbeeinflussungsverfahren sei das Ausbringen von Silberjodid-Lösungen beispielsweise zur Verhinderung von Hagelschlagschäden in der Landwirtschaft erwähnt.[41]
Befürworter eines Ausbringens chemischer Aerosole in Erdatmosphäre im Sinne eines „Solar Radiation Management“ meinen beispielsweise, einem vorgeblich unerwünschten Treibhauseffekt entgegenwirken zu können, indem per Flugzeug ausgebrachte chemische Aerosole die Sonnenstrahlen wie ein Spiegel reflektieren und damit die Intensität der Einstrahlung verringern könnten. Mittlerweile wird die Ausbringung von klimawirksamen Aerosolen von Politikern dahingehend verteidigt, daß die Folgen der „globalen Erwärmung”, die auf „menschengemachter Klimakrise“ beruhten, abgewendet bzw. abgemildert werden müßten. So bestätigte der frühere VS-Präsidentschaftskandidat Al Gore im Jahre 2013 öffentlich die Durchführung von Chemtrail-Aerosol-Ausbringungen in die Erdatmosphäre:
Für seine vertretene Theorie einer menschengemachten Klimakatastrophe wurde der ehemalige demokratische VS-Vizepräsident Al Gore im Jahre 2007 mit dem Nobelpreis beehrt.[42]
Politische Versuche zur Verhinderung eines Absprühens von Chemtrails
Bereits der Umstand, daß Politiker weltweit wiederholt versucht haben und weiterhin versuchen, das Ausbringen von gefährlichen chemischen Substanzen in den Luftraum sowie sonstige riskante Geo-Engineering-Eingriffe zu verbieten, ist ein Indiz dafür, daß es derartige großtechnische Eingriffe tatsächlich gibt. Nachfolgend findet sich eine Auflistung der politischen Versuche zur Verhinderung eines Absprühens von bedenklichen chemischen Aerosolen:
- Der VS-Abgeordnete Dennis Kucinich versuchte im Jahre 2008 vergeblich, ein Gesetz des VS-Kongresses gegen ein Absprühen von Chemtrails und weiteren gefährlichen Geo-Engineerung-Eingriffen zu erwirken.[43]
- Nach einer FPÖ-Anfrage an das österreichische Landwirtschaftsministerium im Jahr 2007 erhielt die Partei folgende Auskunft: Man kenne das Problem, aber in Österreich werden Chemtrails nicht praktiziert.[44]
- Ebenso abschlägig ist eine vergleichbare Anfrage der Mecklenburger NPD im Jahr 2012 im Schweriner Landtag behandelt worden.[45]
- Der niedersächsische CDU-Landtagsabgeordnete Martin Bäumer aus dem Kreis Osnabrück stellte im Herbst 2015 eine Anfrage an die Landesregierung. Im wesentlichen verwarf die Regierung die von Bäumer geäußerten Bedenken unter anderem unter Verweis auf die Sichtweise des Umweltbundesamtes.[46][47][48]
- Martin Bäumer stellte im Mai 2016 eine neuerliche parlamentarische Anfrage im niedersächsischen Landtag.[49]
Bildergalerie zu Chemtrails im Gegensatz zu den bekannten Contrails
Filmbeiträge
Weitere Filmbeiträge:
Siehe auch
- Anthropogener Treibhauseffekt (= „Klimawandel“)
Literatur
- ExpressZeitung: Krieg gegen die Sonne, Ausgabe 56 (September 2023), Vorstellung und Bezugsnachweis
Verweise
Auftritte mit Chemtrails als Thema
Deutschsprachig
- Blauer Himmel Schweiz
- Blauer Himmel Deutschland
- Chemtrail.ch
- Chemtrail.de
- Leyline.de
- weather-modification-journal.de
- politaia.org: Chemtrail-Archiv
- pravda-tv.com über Chemtrails
- Geisterwolken und Chemtrails: Die weltweite Wettermanipulation ist bereits in vollem Gange (Video)
- Chemtrails-Info.de
- zentrum-der-gesundheit.de
Englischsprachig
- geoengineeringwatch.org
- The Holmestead
- Chemtrail Agenda by Sherry Shriner
- Chemtrails 911
- Chemtrail Central
Italienischsprachig
Artikel
- Die Zerstörung des Himmels – Globales Chemie-Verbrechen in der Atmosphäre; von Gabriel Stetter, Basel, Schweiz raum&zeit 127/2004, S. 5-15
- Mike Adams: 600 Stämme aerosolierter bewusstseinsverändernder Impfstoffe bereits an Menschen getestet, Kopp Online, 21. Januar 2015
- Chemtrails – Liste der Patente für stratosphärische Sprühprogramme, politaia.org, 4. November 2010
- Chemtrails: Vergiftung pur, EuropNews – Die Wahrheit unverblümt, 4. Dezember 2011
- China startet weltgrößtes Projekt zur Wettersteuerung, SputnikNews, 15. September 2016
- Wolkenatlas mit neuen, seltsamen Wolkenphänomenen vorgestellt, de.sott.net, 4. April 2017