Schuster, Erich

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Ritterkreuzträger Erich Schuster

Erich Johannes Schuster (Lebensrune.png 6. November 1919 in Morbach im Kreis Bernkastel-Wittlich; Todesrune.png gefallen 11. Januar 1943 in Tunesien) war ein deutscher Offizier der Wehrmacht, zuletzt Oberleutnant der Luftwaffe der Wehrmacht, Fallschirmjäger und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges.

Leben

Von links: Hans Kroh, Wilhelm Kempke und Erich Schuster
Grabkreuz von Oberleutnant Erich Schuster auf der Kriegsgräberabteilung des Friedhofs La Mornaghia; auf dem Kreuz steht Fallschirm-Regiment „Hermann Göring“, aber ein solches gab es bekanntlich nicht. Hier ist anzunehmen, daß das FJR 5 (inzwischen in Jäger-Regiment „Hermann Göring“ umbenannt) zuletzt nicht der Brigade „Ramcke“ unterstellt war, sondern der Kampfgruppe „Schmid“ (Oberst i. G./Generalmajor Josef Schmid) der Division „Hermann Göring“, die sich ebenfalls als Verstärkung für die Heeresgruppe Afrika in Tunesien befand.

Abstammung

Erich Schuster wurde am 6. November 1919 in Morbach, Kreis Bernkastel-Wittlich als Sohn eines Sattlers und Polsterers geboren.

Militär

Nachdem er die Schule abschloß und den Reichsarbeitsdienst absolvierte, meldete sich der 18Jährige im September 1938 zur Luftwaffe. Er kam nach Stendal und absolvierte dort als Rekrut die Grundausbildung unter Oberleutnant Koch.

Zweiter Weltkrieg

Während des Polenfeldzuges wurde die 1. Kompanie des Fallschirmjäger-Regiments 1, in der auch Schuster diente, eingesetzt, wobei es jedoch zu keinerlei größeren Gefechten kam. Nach Feldzugsende kam er zur Sturmabteilung „Koch“. Hier erhielt er die Sonderausbildung für den Einsatz zur Einnahme der Brücken über den Albert-Kanal (Veldwezelt, Vroenhoven und Canne) sowie zum Sturm auf die Festung Eben-Emael.

Beim Einsatz mit Beginn des Westfeldzuges gehörte Schuster als Gefreiter zur Gruppe „Stahl“ unter Oberleutnant Altmann. Die Gruppe hatte die Aufgabe, die nördlichste der Abert-Kanal-Brücken, nämlich Veldwezelt, unzerstört zu erobern. Sie war die wichtigste Brücke, denn über sie führte die Nachschubstraße nach Brüssel. Zusammen mit dieser Sturmgruppe ging auch der Stab der Sturmabteilung „Koch“ in den Einsatz.

Im Verlauf des Kampfes um die Brücke fiel Schusters Gruppenführer, worauf dieser die Führung der Gruppe übernahm. Gegen 5.35 Uhr des 10. Mai 1940 konnte die Gruppe melden „Objekt genommen“. Gegen 14.30 Uhr trafen dann die ersten regulären Heereseinheiten des Schützen-Regiments 33 ein und verstärkten die Abwehr der Gruppe. Zwei Tage später erhielt Schuster aus der Hand Feldmarschall Kesselrings das Eiserne Kreuz 1. Klasse und wurde zum Oberjäger befördert.

Zurück in der Heimat wurde am 17. Juli 1940 das Luftlande-Sturm-Regiment 1 aufgestellt. Kommandeur dieses Sturmregiments wurde Oberst Eugen Meindl, der im April die Fallschirmjäger-Verbände um Narvik übernommen hatte. Er teilte die „Sturmabteilung Koch“ auf die 4 Bataillone des Regiments auf, damit ein jedes über einen Stamm von erfahrenen Kämpfern verfügte.

Oberjäger Schuster gehörte somit zur 3. Kompanie, die unter dem Befehl von Oberleutnant von Plessen stand. Das I. Bataillon befehligte Major Koch, Hauptmann Altmann war Chef der 2. Kompanie.

Nachdem sich Hitler für die Einnahme der Insel Kreta als Abschluß des Balkanfeldzuges entschied, wurde das Sturmregiment per Bahntransport über den Balkan an die Südspitze Griechenlands transportiert, wo man die letzten Ausbildungen zum Sprungeinsatz abschloß. Das Regiment erhielt als Angriffsraum den Westabschnitt der Insel (Gruppe West) mit dem Flugplatz Malemes als Zentrum. Schusters Zug unter Oberfeldwebel Arpke sollte die leichte Flak am Nordwest- und Nordostrand des Flugplatzes ausschalten. Kurz nach der Landung fiel der Zugführer aus. Im Laufe der folgenden Kämpfe um die Flakstellungen erreichte der 2. Zug unter Schuster. Hier setzte sich die gesamte Kompanie fest und versuchte den Landungsraum auszubauen. Nach dem Soldatentod des Oberleutnants von Plessen, übernahm die Kompanie nun Oberarzt Dr. Weitzel, der sie am 23. Mai 1941 an Oberleutnant Mathis abgab. Dieser führte seine Männer bis nach Chania.

Für die tapfere Leistung des Oberjägers Schuster zur Gewinnung des Flugplatzes Malemes wurde er zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes eingereicht, das er am 21. August 1941 unter gleichzeitiger Beförderung zum Feldwebel, erhielt.

Nach sechs Wochen Erholung auf der Insel kamen die Soldaten zurück in die Heimat, wo Schuster auf die Offizierslaufbahn vorbereitet wurde. Er erhielt den Posten eines Zugführers und schweißte seine Soldaten zusammen.

Am 26. September 1941 wurde das II. Bataillon des Sturmregiments unter der Führung Major Stentzlers an die Ostfront (Heeresgruppe Nord) verlegt. Es wurde sofort in den Kämpfen um Petroschino eingesetzt, welches erobert wurde und so den Zugang zur Newa ermöglichte. Im November 1941 wurde auch das IV. Bataillon an die Ostfront in den Raum Krementschug verlegt. Auch Teile des III. Bataillons (10. Kompanie) kämpften ab Januar 1942 im Raum südlich Rshews bei Sobakino.

Schließlich wurde auch der Regimentsstab unter Major Koch und das I. Bataillon Schusters an die Ostfront verlegt. Der Stab nach Juchnow, wo Generalmajor Meindl einen großen Verband anführte, bestehend aus Waffen-SS-Einheiten, Luftwaffenerdverbänden und Infanterie. Das I. Bataillon kam in den Raum Schaikowka, wo man den Flugplatz Anissowo-Goroditsche verteidigen sollte. Es folgten schwerste Winterkämpfe, die vielen Kameraden Schusters das Leben kosteten.

Am 26. April 1942 wurde das I. Bataillon per Bahntransport in die Heimat verlegt. Zwei Ritterkreuzträger des Bataillons, Arpke und Heinrich Orth, waren hier gefallen. Schuster war unmittelbar nach der Rückkehr nach Deutschland wegen Tapferkeit zum Leutnant (ggf. Kriegsoffizier) befördert worden (mit Wirkung vom 1. April, nach anderen Quellen mit Wirkung vom 1. Juli 1942) und kam kurze Zeit später mit seinen Kameraden nach Frankreich, wo er am 5. Oktober 1942 die 1. Kompanie des Fallschirmjäger-Regiments 5 übernehmen sollte.

Aufgrund der Krise in Nordafrika wurden verschiedenste Einheiten der Fallschirmjäger als Teil der Fallschirmjäger-Brigade „Ramcke“ nach Tunesien (Tunesienfeldzug) verlegt, so auch die Kompanie Schusters, als Spitzenkompanie des I. Bataillons, am 21. November 1942. Kommandeur des Bataillons war zu dieser Zeit Hauptmann Hans Jungwirth, der später zum KG 200 versetzt wurde. Die Männer der Kompanie verlegten nach Pont Du Fahs. Zunächst bewährte sich Schusters Kompanie durch den von ihm persönlich geführten Stoßtrupp-Unternehmen. Im Januar 1943 wurde das Fallschirmjäger-Regiment 5 in Jäger-Regiment „Hermann Göring“ umbenannt.

Tod

Deckblatt von Der Landser Grossband - Heft Nr. 591 - Ritterkreuzträger Erich Schuster

Leutnant Schuster am 11. Januar 1943 eine Erkundungsfahrt im Raum des Djebel Rihane. Während der Erkundungsfahrt stellte man fest, daß der Djebel feindbesetzt war und man außerdem in einen feindlichen Panzerangriff stieß. Nachdem die Verbindung zu Schuster abriß, herrschte im Bataillons- und Kompaniegefechtsstand Unklarheit über sein Schicksal, man rechnete mit einer Gefangennahme. Die Führung der 1. Kompanie übernahm vorerst Leutnant Flemming. Das Kampffeld wurde nach der Abschlagung der gegnerischen Angriffe abgesucht, wo man schließlich den gefallenen Leutnant Schuster fand. Am 8. April 1943 wurde Schuster posthum zum Oberleutnant befördert.

Kriegsgrab

Zusammen mit 13 weiteren Kameraden wurde Erich Schuster am 13. Juni 1943 auf der Kriegsgräberstätte La Mornaghia beigesetzt.

Ruhestätte

Erich Schuster ruht inzwischen auf der Kriegsgräberstätte in Bordj-Cedria; Endgrablage: Hof MOR, Ossario 4A, Tafel 4. Diese Kriegsgräberstätte wurde in den Jahren 1973 bis 1975 errichtet. Hier fanden die ursprünglich in Bizerta, El M Dou, La Mornaghia, Mateur, Nassen und SFax bestatteten deutschen Soldaten ihre endgültige Ruhestätte.

Auszeichnungen (Auszug)

Literatur

  • Karl Kollatz:
    • Erich Schuster. Ein Fallschirmjäger mit dem Ritterkreuz. Landser Großband 889, Pabel-Verlag 1994
    • Der Landser Grossband - Heft Nr. 591 - Ritterkreuzträger Erich Schuster

Verweise

Fußnoten

  1. Veit Scherzer: Die Ritterkreuzträger 1939–1945 Die Inhaber des Ritterkreuzes des Eisernen Kreuzes 1939 von Heer, Luftwaffe, Kriegsmarine, Waffen-SS, Volkssturm sowie mit Deutschland verbündeter Streitkräfte nach den Unterlagen des Bundesarchives, Scherzers Miltaer-Verlag, Jena 2007, S. 694
  2. Walther-Peer Fellgiebel: Die Träger des Ritterkreuzes des Eisernen Kreuzes 1939–1945 — Die Inhaber der höchsten Auszeichnung des Zweiten Weltkrieges aller Wehrmachtteile, Podzun-Pallas, Friedberg 2000, S. 394