Menzel, Herybert

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Herybert Menzel[1]

Herybert Menzel (Lebensrune.png 10. August 1906 in Obornik bei Posen; Todesrune.png gefallen Februar 1945 in Tirschtiegel bei Posen) war ein deutscher Dichter, Lyriker, Schriftsteller und Politiker im Dritten Reich sowie Mitglied im Bamberger Dichterkreis, im Kulturkreis des Gaues Kurmark und in der NSDAP.

Im Volksmund wurde er, durchaus anerkennend, als „Homer der SA“ bezeichnet. Menzel gehörte zur sogenannten „Jungen Mannschaft“[2] und somit zu der vom Nationalsozialismus besonders geförderten Gruppe junger Dichter, zu der auch Heinrich Anacker, Gerhard Schumann, Herbert Böhme und der Reichsjugendführer Baldur von Schirach zählten.

Leben

Menzels Vorfahren stammten aus Westpreußen und lebten als Bauern und Schäfer im deutschen Osten; er selbst kam 1906 im Obornik (Posen) als Sohn eines Postbeamten (Postsekretär) zur Welt. Aufopfernde Elternliebe ermöglichten ihm und seinen Geschwistern den Besuch der höheren Schule. Nach kurzem juristischen Studium ging er als Journalist nach Berlin.

Wirken

Traumverloren und heimwehrschwer tastete er sich durch den steinernen Urwald der Großstadt; sie wurde ihm zur schimmernden Landschaft, so daß er selbst „in den Steinen singenden Quell“ fand. Aber diese Kulturlandschaft voll schnöder Zweckmäßigkeit und ungesunder Triebkräfte machte ihn auf Dauer nicht froh. Er, der begnadete und leidenschaftliche Sänger, litt unter der Unbeseeltheit des Lebens.

Mir tun die Bäume in der Großstadt leid;
Wie die Laternen stehn sie in den Straßen,
Die Wächter zu erläuchten stets vergaßen,
So ohne Vogellied zur Sommerzeit.

Deshalb floh er in gesunder Gefühlsaufwallung zurück in die westpreußische Heimat, an den Urquell seiner Kraft:

„Hier wurde man ruhiger. Hier sah man ein Ziel. Hier gab es die Parteien auch, aber sie standen zusammen in der gemeinsamen Not und Gefahr der Grenze.“

Die in Berlin empfangenen Eindrücke klangen lange in dem Dichter nach. Langsam fand er zu dem Urgrund seines Wesens zurück. Schmerzlich empfundene Gegensätze milderten und überbrückten sich, und die vielen irrlichternden Gesichte der Weltstadt formten sich zu dem Gedichtband „Im Bann“.

Fast gleichzeitig erschien sein umfangreichstes Prosawerk, der Roman „Umstrittene Erde“. Menzel hatte als Junge miterlebt, wie die Regierung von 1918 den deutschen Osten verriet, so daß den Heimattreuen nur die Möglichkeit des Selbstschutzes blieb. Diese traurigen Bilder aus seiner Knabenzeit ließen ihn nicht mehr los, bis er sie dichterisch gestaltete. Der Dichter beschönigt nicht, klagt auch nicht an, sondern meißelt mit männlich-herben Worten dem Heldentum und Opfergeist des Grenzschutzkämpfers ein Denkmal.

„Für ganz Deutschland sind diese hier gefallen. Heute wissen es nur wir. Aber es wird einmal die Zeit kommen, da es viele im Reich erkennen werden, und da werden sie kommen müssen, um zu danken und um sich Kraft zu holen. Denn sie sind ja nicht tot. Da sie fielen, kann sie ihr schönstes, ihr heiligstes Leben erst.. Und aufstehen und in unseren Reihen mit uns kämpfen werden sie, immer wenn wir sie rufen. Denn es ist keine Mär von den schlafenden Heeren, es wachen auf die Helden eines Volkes, wenn das Volk in Not ist und sich ihrer erinnert.“

Sein Roman war zugleich ein Bekenntnis zum Vaterland und eine scharfe Waffe für den Kampf um die völkische Selbstbehauptung. Hans Grimm hatte diese Bedeutung erkannt. „Ich frage mich“, so sagte er, „warum werden diese Dinge nicht fortwährend ganz nüchtern und kalt und ohne viel Darumherum zur Propaganda im Auslande gebraucht?“

Menzel gehörte nicht zu den Vielschreibern, die jedes Jahr ein neues Buch herausbrachten. Er ließ sich Zeit und rang verantwortungsbewußt um jedes Wort und jeden Vers.

Drittes Reich

Menzel war aber kein Heimatdichter in der einschränkenden Bedeutung des Wortes. Denn seit er sich dem Nationalsozialismus verschrieben hatte, besang er nicht nur den Osten und die Grenze, sondern wurde vom Geiste der SA und dem Erlebnis der Kameradschaft zum Kämpfer für die nationale Wiedergeburt des deutschen Volkes. In seinem 1933 erschienenen Sammelband „Der Grenzmark-Rappe“ brach die Wendung vom Ich zum Wir noch nicht so zwingend durch wie in seinen späteren SA-Gedichten und Kantaten, aber doch stand über all den Sagen, Erzählungen, Balladen und Liedern ein völkisches Verantwortungsgefühl, aus dem die Wörter „Heimat“ und „deutsch“ wie ein Gebet klangen.

Menzels Gedichte „Im Marschtritt der SA“ waren schlichte, lebensnahe, volksliedartige Kampfgesänge voll tiefer Gläubigkeit. Sie wurden im Dritten Reich oft vertont und wurden zu jener Zeit im Volke viel gesunken, ohne daß man nach dem Dichter fragte. Seine bekanntesten Kantaten „Die große Ernte“ oder „Das große Gelöbnis“ berührten sich inhaltlich mit der Lyrik Gerhard Schumanns. Gott, Fahne und Kampf waren die ewigen Werte, denen der Dichter aus tiefstem Erleben künstlerischen Ausdruck verlieh.

Herybert Menzel als Soldat der Wehrmacht

Von 1933 bis 1935 war er Mitglied des Vorstandes des Reichsverbandes Deutscher Schriftsteller (RDS).

Mitgliedschaften

Menzel war noch vor 1933 Mitglied der NSDAP und der SA, ebenfalls war er ab dem 29. März 1936 Abgeordneter im Reichstag (MdR; Mitglied des Reichstages).[3]

Führergedicht

Vorm Bild des Führers
Wenn ich nur zweifle, schau ich auf dein Bild,
Dein Auge sagt mir, was allein uns gilt.
So manche Stunde sprech ich wohl mit dir,
Als wärst du nah und wüßtest nun von mir.
Wo immer einer still wird vor der Tat,
Er kommt zu dir, du bester Kamerad.
In deinem Antlitz steht es ernst und rein,
Was es bedeutet, Deutschlands Sohn zu sein.[4]

Tod und Nachruhm

Herybert Menzel fiel im Februar 1945 im Endkampf um seine deutsche Heimat in der Nähe von Posen unter unbekannten Umständen. Nach Kriegsende wurden viele seiner Werke in der Sowjetischen Besatzungszone und in der Deutschen Demokratischen Republik auf die Liste der auszusondernden Literatur[5][6][7] gesetzt – im Westen fand er wenig Beachtung und wurde bewußt totgeschwiegen.

Auszeichnungen und Ehrungen (Auszug)

Werke

Gedichte der Kameradschaft, Menzel, Herybert.jpg
  • Mond und Sonne und Stern und ich. Kleine Lieder, 1926
  • Im Bann. Gedichte, 1930
  • Umstrittene Erde, Roman, 1930
  • Franz Lüdtke, der ostdeutsche Mensch und Dichter, 1932
  • Der Grenzmark-Rappe. Grenzmärkische Sagen, Erzählungen, Balladen und Gedichte, 1933
  • Im Marschschritt der SA. Gedichte, 1933
  • Wir sind der Sieg!, 1934
  • Die große Ernte. Kantate, 1935
  • Das große Gelöbnis. Eine Kantate, 1935
  • In unsern Fahnen lodert Gott. Kantate, 1935
  • Gedichte der Kameradschaft, 1936
  • Wenn wir unter Fahnen stehen. Lieder der Bewegung, 1938
  • Alles Lebendige leuchtet. Gedichte eines Jahrzehnts, 1938
  • Deutschland, heiliges Deutschland – Das große Gelöbnis, 1938 (Band 2 von „Der Appell“)
  • Ewig lebt die SA. Eine Feier, 1938
  • Herrn Figullas Schaufenster. Heitere Geschichten, 1941
  • Das Siebengestirn, Roman, 1942
  • Das Friedensschiff. Satire in 3 Akten, 1943
  • Anders kehren wir wieder. Gedichte, 1943
  • Noch einmal Napoleon? Komödie, 1943
  • Der Brief. Ein Kammerspiel in 3 Akten, 1944

Liedgut (Auszug)

Gedichte von Menzel (Auszug)

Siehe auch

Literatur

Verweise

Fußnoten

  1. Scheerls Bilderdienst, Berlin
  2. Menzel war Mitglied der 1935 gegründeten Schriftstellervereinigung „Die Mannschaft – Kameradschaft der Frontdichter in der NSDAP“ (kurz: Mannschaft), die seit 1938 im brandenburgischen Guben im Schloß Buderose residierte und dort das „Haus der Mannschaft“ als geistige Pflegestätte deutschen frontsoldatischen Geistes von 1914 bis 1933 nutzen durfte. Das Schloß wurde im Rahmen des „Ersten Reichs-Frontdichter-Treffens“ in Guben von Alfred Rosenberg persönlich übergeben, der damit die Bedeutung dieser Gruppe unterstrich. Ab 1937 wurde der „Ehrenring deutscher Frontdichter“ vergeben, u. a. an Fritz Helke. Aus der Dichterkameradschaft der Anthologisten entstand ein Kreis von 150 führenden deutschen Dichtern und Schriftstellern von Anacker bis Zöberlein (darunter Max Barthel, Rudolf G. Binding, Hans Friedrich Blunck, Mario Heil de Brentani, Edwin Erich Dwinger, Richard Euringer, Georg Grabenhorst und Hans Henning Freiherr Grote.
  3. Der seit dem Beitritt Österreichs mit dem Attribut Großdeutsch versehene Reichstag trat aufgrund der Kriegswirren zum letzten Mal am 26. April 1942 zusammen.
  4. zit. nach: Siegener Zeitung, 30. Januar 1943; Christian Ingrao: Hitlers Elite, BpB, Bonn 2012, S. 90–92 zitiert vier weitere Gedichte und schildert im einzelnen ihre Verwendung in einer Zeremonie, einer SS-Hochzeit in Posen
  5. http://www.polunbi.de/bibliothek/1946-nslit-m.html
  6. http://www.polunbi.de/bibliothek/1947-nslit-m.html
  7. http://www.polunbi.de/bibliothek/1953-nslit-m.html
  8. Filmwelt – Das Film- und Foto-Magazin, Nr. 7, 17. Februar 1939